Nanni Moretti
Name:Nanni Moretti
Geboren am:19.08.1953
SternzeichenLöwe 23.07 - 23.08
Geburtsort:Brunico/Bruneck, Südtirol (I).
Infolge des raschen Umzugs seiner Familie nach Rom wuchs er in der italienischen Hauptstadt auf. Mit 17 Jahren trat Nanni in die italienische Jugend-Nationalmannschaft für Wasserball ein. Die Studenten- und Jugendbewegung der späten 1960er Jahre prägte den jungen Moretti nachhaltig. Er wandte sich schon frühzeitig dem Filmmedium zu, mit dessen Hilfe er den neuen Anschauungen der Generation zum Ausdruck verhelfen wollte. Als seine ersten Kurzfilme erschienen 1973 "La sconfitta" und "Pâte de bourgeois". Ein Jahr später machte sich Moretti persönlich, d. h. erstmals in der Hauptrolle, in "Come parli frate?" über Alessandro Manzoni und seinen historischen Roman "I Promessi Sposi" (1827) lustig, der als literarisches Denkmal der romantischen Nationalidee Italiens gilt.
Im Bereich des Spielfilms debütierte der Regisseur 1977: "Io sono autarchico" erlangte nicht nur eine nationale Verbreitung in Italien, sondern wurde auch auf Festivals im Ausland gezeigt. Im selben Jahr wirkte Moretti außerdem als Schauspieler in "Padre Padrone" der Gebrüder Taviani mit. 1978 präsentierte Moretti als Beitrag des italienischen Kinos in Cannes seinen Film "Ecce Bombo", der sich zu seinem ersten großen Erfolg entwickelte. 1981 erhielt er für "Sogni d`oro" den Goldenen Löwen von Venedig. Mit "La messa è finita" feierte Moretti 1985 nicht nur einen glänzenden Erfolg in seiner Heimat, der Film wurde im Jahr darauf auch auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären prämiert. Er wirkte an diesem Film, der 1987 auch im ZDF ausgestrahlt wurde, als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller mit.
Grundthema dieses und der nachfolgenden Filme Morettis ist die satirische Darstellung seiner eigenen Generation, die sich mit dem Scheitern vieler ihrer Ziele aus der 1968er-Bewegung konfrontiert sieht und dennoch um neue lebensphilosophische Perspektiven ringt. Das authentische Lokalkolorit entlehnt der Regisseur seiner Heimatstadt: Die römische Lebenswelt liefert mit ihren farbenfrohen und bizarren Erscheinungen die geeignete Hintergrundkulisse für die von Moretti inszenierten Figuren und Handlungen. Es folgte 1989 die politische Parabel "Palombella rossa", in der sich der Regisseur vor dem Hintergrund des ihm vertrauten Wasserballspiels mit der politischen Identität eines Funktionärs der Kommunistischen Partei Italiens auseinandersetzte. Ein Jahr später widmete er den Dokumentarfilm "La cosa" der Frage, welche Bedeutung der sozialistischen Utopie nach dem Berliner Mauerfall in der westlichen Welt noch zukäme.
Im Jahr 1994 erhielt Moretti für sein Filmessay "Caro diario" den Regiepreis in Cannes. Mit dem von ihm 1995 produzierten Film "La seconda volta", in dem er als Hauptdarsteller brillierte, legte Moretti eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Thema des italienischen Linksterrorismus vor. Dafür erhielt er 1996 eine Auszeichnung als bester Produzent. Seit den späten 1990er Jahren scheinen die Filme des italienischen Regisseurs jedoch zunehmend den politischen Rückzug ihres Schöpfers zu verkünden. Als Höhepunkt dieser thematischen Wende gilt das letzte Werk des Filmschaffenden: Mit "La stanza del figlio" legte Moretti 2001 eine gelungene und äußerst beeindruckende Inszenierung von persönlichem Schmerz und familiärer Tragödie vor. Die Entpolitisierung seines Filmschaffens wird jedoch seit dem Regierungsantritt Silvio Berlusconi in Italien von einem zunehmenden direkten politischen Engagement Morettis in der Öffentlichkeit begleitet.
Vor allem seit Sommer 2002 gilt der Regisseur als führende Persönlichkeit einer außerparlamentarischen Protestbewegung, die durch spektakuläre, aber gewaltlose Auftritte vor symbolträchtigen öffentlichen Gebäuden in ganz Italien gegen den umstrittenen Ministerpräsidenten und Medienunternehmer zu Felde zieht. Die Bewegung der "girotondi" feierte Mitte September 2002 mit einer zentralen Demonstration in Rom, bei der mehrere hunderttausend Bürger aus allen Generationen und parteipolitischen Lagern der Rede Nanni Morettis lauschten, einen ihrer bisherigen Höhepunkte. Fast scheint es so, als habe der ehemalige Anhänger der 1968er Bewegung hier ein vergleichbares Feld der politischen Betätigung gefunden.
Im Herbst 2004 ließ Moretti bekanntgeben, dass er im Frühjahr 2005 die Dreharbeiten zu einem neuen Film beginnen wolle, der 2006 unter dem Titel "Il Caimano" ("Der Italiener") in die Kinos kam. Der Film wirft einen kritischen Blick auf das Leben und Wirken des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi.
Nanni Moretti lebt mit Frau und einem Sohn in Rom, wo er seit 1991 ein eigenes Kino (Cinema Nuovo Sacher) und seit 1986 die Produktionsfirma "Sacher Film S.r.l." betreibt.
La sconfitta (R )
Pâte bourgeois (R )
1974
Come parli frate (R, S )
1977
Io sono autarchico / Ich bin ein Autarkist (R )
Padre Padrone / Mein Vater, mein Herr (S)
1978
Ecce Bombo (R )
1981
Sogni d`oro (R )
1983
Bianca (R )
1985
La messa è finita / Die Messe ist aus (D, R, S)
1987
Notte italiana (S)
1988
Domani accadrà (S)
1989
Palombella rossa (D, R, P)
1990
La cosa / Die Sache (R )
1991
Il portaborse / Der Taschenträger (S, P)
1993
Caro diario / Liebes Tagebuch (D, R, S, P)
1995
La seconda volta (S, P)
1998
Aprile (D, R, S, P)
2001
La stanza del figlio / Das Zimmer meines Sohnes (D, R, S)
Name:Nanni Moretti
Geboren am:19.08.1953
SternzeichenLöwe 23.07 - 23.08
Geburtsort:Brunico/Bruneck, Südtirol (I).
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