Reinhard Friederich Michael Mey wurde als Sohn des Rechtsanwalts Gerhard Mey und seiner Frau Hertha, geborene Koch, am 21. Dezember 1942 in Berlin-Wilmersdorf geboren.
Bereits in Jugendjahren zeigte sich deutlich seine Musikalität. Mit 12 Jahren erhielt Reinhard Mey Klavierunterricht, es folgten autodidaktisch die Trompete und die Gitarre. Im Jahr 1957 wurde er Mitglied der Band "Rotten Radish Skiffle Guys". Skiffle war damals eine populäre Art der Unterhaltungsmusik. Reinhard Mey besuchte das französische Gymnasium in Berlin, das er mit dem Abitur und dem Baccalaurèat im Jahr 1963 verließ. Noch während der Schulzeit beschäftigte er sich mit dem Vertonen von Balladen und Gedichten. Nach dem Schulabschluss absolvierte Mey eine Lehre als Industriekaufmann. Nach seiner Lehre begann er an der Technischen Universität Berlin Betriebswirtschaft zu studieren. Nach sechs Semestern brach er das Studium jedoch ab. 1964 kam sein erstes eigenes Chanson "Ich wollte wie Orpheus singen" heraus. 1965 bekam er seinen ersten Plattenvertrag und veröffentlichte die erste Single unter Polydor. 1966 folgten weitere eigene Chansons, erstmals auch in französischer Sprache. Im Jahr darauf vertrat Mey Deutschland auf einem Chanson-Festival in Belgien. Dabei ergab sich für ihn ein Plattenvertrag für Frankreich. Noch im selben Jahr heiratete er in erster Ehe die Französin Christine.
In Frankreich trat er unter dem Namen Frédérik Mey auf und veröffentlichte die erste französische LP 1968 unter dem Titel "Frédérik Mey, Volume 1". Er wurde hierfür als erster ausländischer Sänger mit dem "Prix International" der "Académie de la Chanson Française" ausgezeichnet. In Deutschland veröffentlichte er 1969 die erste Textsammlung in Buchform unter dem Titel "Ich wollte wie Orpheus singen". Es folgten einige Solokonzerte und im Jahr 1971 die erste Goldene Schallplatte. Reinhard Mey ging darauf auf seine erste große Deutschlandtour. Eine große und seltene Ehre bedeutete für ihn, dass Teile seiner Liedtexte in mehreren französischen Schulbüchern für Deutsch in der Oberstufe als Lehrmaterial veröffentlicht wurden. Die folgenden Jahre waren von erfolgreichen Tourneen und mehrfach ausgezeichneten Platten geprägt. Er weitete seine Erfolge bis nach Belgien und Holland aus und veröffentlichte 1975 eine holländische LP mit dem Titel "Als de dag van toen". Zu seinem erfolgreichsten Titel aus dieser Zeit wurde "Gute Nacht, Freunde!", der über eine Millionen Mal verkauft wurde. Neben seiner musikalischen Leidenschaft widmete sich Mey auch der Fliegerei und erwarb 1973 die Privatpilotenlizenz sowie 1976 die Instrumentenflugberechtigung.
Indes heiratete er 1967 die Französin Christine; 1976 wurde die Ehe geschieden. 1977 heiratete er in zweiter Ehe
Hella. Aus dieser Beziehung gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Das einschneidende Erlebnis der Vaterschaft verarbeitete er auch in seinen Liedern und nannte die folgende LP "Menschenjunges". Im selben Jahr, 1977, wurde seine Liedersammlung "Von Anfang an" mit rund 180 deutschen und französischen Titeln veröffentlicht. Auch die Fliegerei vernachlässigte Mey nicht. Er absolvierte 1982 die Ausbildung zum Privathubschrauberführer. 1982 folgte in Frankreich "Frédérik Mey, Volume 6". Mit seinem sechsten französischen Album beendete Mey vorerst seine Laufbahn in Frankreich. Sein Erfolg war dennoch ungebrochen - auch der in der Luft. Reinhard Mey erwarb bei dem Kunstflugweltmeister Manfred Strößenreuther die Berechtigung zum Kunstflug auf Motorflugzeugen. 1985 wurde die Textsammlung "... alle meine Lieder" mit Fotos, Dokumenten, Biografie und Discografie veröffentlicht. Mey setzte sich indes auch für karitative Zwecke ein, so auch bei dem vom "Stern" ins Leben gerufenen Benefizkonzert "Hilfe für krebskranke Kinder". 1989 veröffentlichte der Liedermacher die LP "Mein Apfelbäumchen", auf dem sämtliche Lieder zum Thema Kinder enthalten sind und dessen Erlös der "Deutschen Krebshilfe" zugute kam.
Im Jahr 1990 organisierte Mey gemeinsam mit seinem langjährigen Tourneepartner Peter Graumann einen Hilfsgütertransport nach Gherla, Rumänien. Auch der Erlös aus dem Verkauf von "Mein Apfelbäumchen" war eine große Hilfe für die Kinderkrebshilfe und Mey wurde daraufhin mit der Mildred-Scheel-Medaille ausgezeichnet. Auch die Arbeit der folgenden Jahre war immer wieder von Benefizalben und -veranstaltungen geprägt, so auch für die Kinder-Aids-Hilfe. Der über viele Jahre begeisterte Flieger gab 1996 alle seine erworbenen Fluglizenzen zurück, zu den Gründen wurde nichts Genaueres bekannt. Er widmete sich fortan der Schifffahrt und erwarb diverse Bootsscheine. Auch diese Erfahrungen spiegelten sich in seinen Liedern und seinem privaten Engagement wieder. Er setzte sich für die "Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" ein und wurde daraufhin von der DGrRS zum Bootschafter 2000 ernannt. Reinhard Mey stiftet jedes Jahr im März den Sonderpreis zum Henner-Krogh-Preis für deutschsprachige Lieder und unterstützt damit junge Musiker und Bands. 2004 erwarb er seine Fluglizenz zurück. Nach 23 Jahren folgte 2005 wieder ein französisches Album: "Frédérik Mey, Volume 7".
Seine Tourneen und Auftritte dienen heute weniger denn je kommerziellen Zwecken, sondern sind fast ausschließlich an karitative Zwecke gebunden. So auch sein Benefizkonzert im April 2006 zur Unterstützung von
Reinhold Messners Mountain-Museum-Stiftung. Während seiner Laufbahn wurde Reinhard Mey mit den bedeutendsten Preisen bedacht, darunter viermal mit der "Goldenen Europa", dem "Bundesverdienstkreuz am Bande" (1983), dem "Verdienstorden des Landes Berlin" (1987), dem "Echo" für sein Lebenswerk (1993) und das "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse" (2001). 2011 erhielt er den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Text/Liedermacher. Im Mai 2014 starb sein 1982 geborener Sohn nach einem etwa fünf Jahre andauernden Wachkoma, das aus einer verschleppten Lungenentzündung und Herzrhythmusstörungen resultierte. Mit "Das Haus an der Ampel" veröffentlichte er 2020 sein 28. Studioalbum.