René Descartes

Name:René Descartes

Geboren am:31.03.1596

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:La Haye, Touraine (F).

Verstorben am:11.02.1650

Todesort:Stockholm (S).

Der französische Philosoph, Mathematiker und Physiker gilt als Begründer des modernen Rationalismus. Er lehrte die Befreiung vom Dogmatismus und die Anwendung der Ratio. Er führte die mathematische Weise in die Philosophie ein und befreite sie vom Glauben. Zur Grundlage seiner Lehre erhob René Descartes den Zweifel sowie seine Überwindung. Auch auf dem Gebiet der Naturwissenschaften forderte er die mathematische Methode zur Vereinheitlichung. Weitere Verdienste hat sich Descartes auf den Gebieten der Dynamik, Optik und Astronomie erworben. In der Mathematik entwickelte er die analytische und Koordinatengeometrie. Sein rationalistisches Denken wird auch Cartesianismus genannt. Er ist außerdem für das berühmte Dictum "cogito ergo sum" (ich denke, also bin ich) bekannt, das die Grundlage seiner Metaphysik bildet, aber auch das Selbstbewusstsein als genuin philosophisches Thema eingeführt hat...

Erfinder, Entdecker, Erleuchtete
René Descartes wurde als Sohn einer Adelsfamilie am 31. März 1596 im französischen La Haye (Touraine) geboren.

Descartes besuchte von 1604 bis 1614 die Jesuitenschule La Flèche. Dort kam er mit der Scholastik und der Denkweise des Humanismus in Berührung. Auch stieß er auf die Mathematik als sein bevorzugtes Fach. Er studierte Philosophie, Mathematik, Recht, Jura und Medizin bis 1616 in Poitiers. 1618 begab sich Descartes in die militärischen Dienste von Bayern und Nassau und kam dabei in ganz Europa herum. Unter anderem diente er auch im Heer des berühmtem Feldherrn Johann Tserclaes Graf von Tilly im Dreißigjährigen Krieg in Deutschland. In dieser Zeit befasste er sich mit den Naturwissenschaften wie zum Beispiel mit den Schriften des Italieners Galileo Galilei. 1621 kündigte Descartes den Militärdienst auf und setzte seine Reise- und wissenschaftliche Forschungstätigkeiten fort. Danach ließ er sich 1629 in Holland nieder. Dort konnte er sich in aller Ruhe und Zurückgezogenheit seinen philosophischen und naturwissenschaftlichen Arbeiten widmen. Sein erstes Werk trug den Titel "Die Welt". Doch als Descartes erfuhr, dass Galileo wegen seiner wissenschaftlichen Überzeugung im Jahr 1633 verurteilt worden war, zerstörte er das beinah vollständig abgeschlossene Werk aus Angst vor einem ähnlichen Schicksal.

Descartes` philosophisches Denken nimmt seinen ausgangspunkt vom Zweifel an allen Sinneserkenntnissen oder überkommenen Meinungen. In einem seiner Hauptwerke ("Meditationes de prima philosophia", 1641) findet sich dies niedergelegt. Nach Auffassung des Philosophen gilt es diesen Zweifel weiter zu entwickeln und zu überwinden. Vom Zweifel selbst ausgeschlossen ist dabei der Zweifel als Denkart. Die Idee von Gott fasste Descartes als vollkommenste Realität auf. Wegen ihrer Vollkommenheit ist sie keine menschliche, sondern eben eine göttliche Idee. Daraus schließt der Philosoph, dass die Idee von Gott der Beweis für seine Existenz sei. Von der Gottesidee und der damit verbundenen Wahrhaftigkeit von Gott spannte Descartes den Bogen zu anderen Dingen, die bei klarem Erkennen ebenso wahr seien. Einen wahrhaftigen Weltbeweis führte er auf die klare Vorstellung von der Welt zurück, deren wesentliches Merkmal die Ausdehnung des Materiellen ist. Zwischen beiden unterschied Descartes: Gott ist ungeschaffen, Denken und Substanz kommen der geschaffenen Substanz gleich. Im Menschen erkannte der Philosoph die Spaltung in Denken und Materie beziehungsweise Ausdehnung.

Die Körperlichkeit des Menschen wie auch aller anderen Lebewesen setzte Descartes mit einer Maschine gleich. In seiner rationalistischen Denkweise erkannte er die Materie aus lauter kleinsten Körperchen, den sogenannten Corpusceln, bestehend, denen verschiedene Gestalt und Größe zukomme. Auch seine Ethik baute Descartes auf seiner rationalistisch-mechanistischen Denkweise auf. Dagegen entwickelte er in seinem Werk "De passionibus animae" eine aristokratische Charakterkunde. Descartes forderte in seiner Philosophie die Loslösung von vorgefassten Meinungen und die Anwendung der eigenen Vernunft. Als geeignetes Instrument erkannte er den Zweifel zur kritischen Prüfung auch des eigenen Denkens. In Bezug auf die Logik schlug er insgesamt vier Regeln vor: 1. Wahrnehmung des Evidenten, 2. Zerlegung des Ganzen in seine Teile, 3. Beginn der Untersuchung mit dem Kleinsten und Einfachsten und 4. keine Versäumnisse. Mit seiner Philosophie beabsichtigte er, einen Zugang zu einem geschlossenen mechanistischen Weltsystem zu schaffen. Sie diente ihm zur Klärung der Prinzipien und der Festlegung der Erkenntniskriterien.

Descartes war überzeugt, dass alle Naturerscheinungen rational erfassbar und erklärbar seien. In seinem Rationalismus liegt es begründet, dass der Mensch die Natur systematisch zu beherrschen anfing. Daraus begründet sich die Entwicklung der modernen Technik. Weitere Verdienste hat sich Descartes auf den Gebieten der Dynamik, Optik und Astronomie erworben. Zu Descartes'' weiteren Hauptwerk zählen die Titel "Regeln zur Leitung des Geistes" (1628), "Discours de la méthode, pour bien conduire la raison et chercher la vérité dans les sciences" (1641), "Meditationen über die Erste Philosophie" oder "Philosophische Prinzipien" (1644). Im Herbst 1649 berief ihn die Königin Christine von Schweden nach Stockholm.

René Descartes starb am 11. Februar 1650 in Stockholm an einer Lungenentzündung. Die Philosophie Descartes hat noch heute ihre Auswirkungen auf das moderne Zeitalter und sie gilt als Anfang der modernen Philosophie.


Ergänzende Personencharakterisierung von René Descartes

René Descartes, geboren am 31. März 1596 in La Haye en Touraine und gestorben am 11. Februar 1650 in Stockholm, war einer der bedeutendsten Philosophen und Mathematiker der Neuzeit. Als Wegbereiter des Rationalismus und der modernen Philosophie prägte Descartes nicht nur die Philosophie seiner Zeit, sondern beeinflusste auch nachhaltig die Entwicklung der westlichen Gedankenwelt. Diese ergänzende Personencharakterisierung beleuchtet die zentrale Persönlichkeit, die geistige Landschaft, die Descartes geschaffen hat, sowie seine persönliche und intellektuelle Haltung, die seine Arbeit und sein Leben bestimmten.

Philosophische Überzeugungen und Methodik

Descartes'' Philosophie ist geprägt von einer tiefen Skepsis gegenüber den traditionellen Wissensquellen und einem unerschütterlichen Vertrauen in die Macht der menschlichen Vernunft. Seine berühmte Methode des radikalen Zweifelns, die im „Discours de la méthode“ (1637) formuliert wird, stellt die Grundlage seiner philosophischen Methode dar. Durch das systematische Infragestellen aller bisherigen Überzeugungen, bis nur noch das unerschütterliche Fundament des „Cogito, ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) übrig bleibt, leitete Descartes eine fundamentale Neubewertung des Wissens ein. Diese Methode ermöglichte es ihm, eine neue Grundlage für die Wissenschaft und Philosophie zu schaffen, die auf rationalem Denken und klaren, deutlichen Einsichten basierte.

Wissenschaftliche Errungenschaften

Neben seiner philosophischen Arbeit leistete Descartes bedeutende Beiträge zur Mathematik und Naturwissenschaften. Die Entwicklung der analytischen Geometrie, die die Algebra mit der Geometrie verbindet, revolutionierte das mathematische Denken. Sein Einfluss erstreckt sich auf das Konzept der Koordinatengeometrie, das bis heute in der Mathematik verwendet wird. Descartes'' Arbeiten in der Optik und seine Experimente zur Brechung des Lichts trugen ebenfalls zur Weiterentwicklung der Naturwissenschaften bei. Seine Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Probleme mit Hilfe mathematischer Modelle zu lösen, spiegelte sein integratives Denken wider und zeigte seine Überzeugung von der Einheit der wissenschaftlichen Methode.

Einfluss der persönlichen Lebensumstände

Descartes'' Lebensumstände beeinflussten maßgeblich seine Philosophie und sein Werk. Sein gebürtiges La Haye en Touraine, das heute La Haye-Descartes heißt, war ein beschauliches französisches Dorf, das einen tiefen Kontrast zu den intellektuellen und politischen Zentren der damaligen Zeit bildete. Seine Erziehung in den Jesuitenkollegs und sein Studium an der Universität von Poitiers schärften seine analytischen Fähigkeiten, während seine Reisen durch Europa und seine Aufenthalte in den intellektuellen Zentren wie Paris und Amsterdam seine Perspektiven erweiterten. Besonders seine Jahre in den Niederlanden, wo er sich relativ unabhängig von den politischen Unruhen Frankreichs und dem katholischen Einfluss aufhielt, ermöglichten ihm eine ungehinderte philosophische Arbeit und Publikation.

Beziehung zu Zeitgenossen

Descartes pflegte Beziehungen zu einer Vielzahl von Zeitgenossen, darunter Philosophen, Wissenschaftler und politische Figuren. Die Bekanntschaft mit dem Mathematiker Fermat und dem Philosophen Spinoza beeinflussten seine wissenschaftliche und philosophische Arbeit erheblich. Die kritischen Auseinandersetzungen mit den wissenschaftlichen und philosophischen Ansichten seiner Zeit trugen zu seiner Entwicklung und Verfeinerung seiner eigenen Theorien bei. Seine Korrespondenz mit verschiedenen Intellektuellen und seine Interaktionen mit politischen Figuren wie der schwedischen Königin Christina, für die er 1649 nach Stockholm reiste, verdeutlichen sein Engagement, seine Ideen einem breiteren Publikum zu präsentieren und seinen Einfluss auf die wissenschaftliche und philosophische Welt zu erweitern.

Persönliche Überzeugungen und Lebensstil

Descartes war bekannt für seinen Disziplin und seine Sparsamkeit, die sich in seinem Lebensstil und seiner Arbeitsweise widerspiegelten. Seine eher zurückhaltende Persönlichkeit und sein Engagement für das abstrakte Denken führten dazu, dass er einen großen Teil seines Lebens in relativer Isolation verbrachte. Sein Streben nach Klarheit und Präzision in seinem Denken spiegelte sich auch in seiner täglichen Routine wider, die von einem rigorosen Arbeitsrhythmus geprägt war. Trotz seiner intellektuellen Abgeschiedenheit war er bestrebt, seine philosophischen und wissenschaftlichen Entdeckungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen, was seine tief verwurzelte Überzeugung von der universellen Bedeutung des menschlichen Verstandes unterstreicht.

Religiöse Überzeugungen und Konflikte

Obwohl Descartes'' Philosophie häufig als rationalistisch und säkular angesehen wird, hatte er eine komplexe Beziehung zum Glauben. Seine Bemühungen, eine wissenschaftliche Methode zu entwickeln, die mit den religiösen Überzeugungen seiner Zeit vereinbar war, zeigen sein Bemühen, den Rationalismus nicht mit den religiösen Vorstellungen zu konfrontieren. Er glaubte, dass der Glaube und die Vernunft harmonisch koexistieren könnten, obwohl seine Philosophie in den Augen einiger religiöser Kritiker als Bedrohung angesehen wurde. Sein Werk „Meditationen über die erste Philosophie“ versuchte, einen Kompromiss zwischen der rationalen Erkenntnis und dem christlichen Glauben zu finden, indem es die Existenz Gottes als ein notwendiges Fundament für Wissen und Ethik darstellte.

Erbe und Einfluss

René Descartes'' Erbe ist tiefgreifend und vielschichtig. Seine Philosophie und Methodik legten die Grundlage für die moderne westliche Philosophie und beeinflussten sowohl die Rationalisten wie Spinoza und Leibniz als auch die Empiristen wie Locke und Hume. Die Cartesianische Methode prägt bis heute das wissenschaftliche und philosophische Denken. Seine Ideen über das Verhältnis von Geist und Körper, seine theoretischen Grundlagen für die moderne Mathematik und seine kritische Methode des Zweifelns haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Descartes wird oft als „Vater der modernen Philosophie“ bezeichnet, und seine Arbeiten haben weiterhin eine zentrale Rolle im Studium der Philosophie und der Wissenschaftstheorie.

Zusammenfassung

René Descartes war eine prägende Figur der modernen Philosophie und Wissenschaft, dessen Leben und Werk eine tiefgreifende Wirkung auf die westliche intellektuelle Tradition hatten. Seine Philosophie der radikalen Skepsis, sein Beitrag zur Mathematik und seine integrative Methode des Denkens sind zentrale Aspekte seines Erbes. Descartes’ Fähigkeit, grundlegende Fragen des Wissens und der menschlichen Erfahrung zu hinterfragen und neue Denkansätze zu entwickeln, machte ihn zu einem der bedeutendsten Denker der Neuzeit. Sein Engagement für die Klarheit des Denkens, seine kritische Haltung gegenüber bestehenden Überzeugungen und sein Bemühen, Wissenschaft und Glauben zu harmonisieren, zeigen die Komplexität und den Einfluss seiner intellektuellen Arbeit.




Erfinder, Entdecker, Erleuchtete
1618
Musicae compendium

1628
Regulae ad directionem ingenii

1637
Discours de la méthode pour bien conduire sa raison et chercher la vérité dans les sciences. (dt.: Abhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Wahrheitsforschung)
- Dioptrique (Lichtbrechungslehre)
- Les Météores
- La Géométrie (die Grundlegung der neuzeitlichen Geometrie)

1641
Meditationes de prima philosophia (dt.: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie - eines der Hauptwerke des Rationalismus)

1644
Principia philosophiae (Die Prinzipien der Philosophie)

1647
Inquisitio veritatis per lumen naturale

1649
Les Passions de l''âme (Die Leidenschaften der Seele)

1662
De homine (Über den Menschen)

Name:René Descartes

Geboren am:31.03.1596

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:La Haye, Touraine (F).

Verstorben am:11.02.1650

Todesort:Stockholm (S).