Rudolf Steiner
Name:Rudolf Steiner
Geboren am:27.02.1861
SternzeichenFische 20.02 - 20.03
Geburtsort:Kraljevica (HR).
Verstorben am:30.03.1925
Todesort:Dornach, Basel (CH).
Rudolf Joseph Lorenz Steiner wurde am 27. Februar 1861 im Kraljevec im damaligen Königreich Ungarn und heutigen Kroatien als ältestes Kind des Bahnbeamten Johann Steiner, einem Freigeist, und seiner Frau Franziska Steiner, geborene Blie, geboren.
Aufgewachsen ist er mit seiner Schwester, Leopoldine, und einen gehörlosen Bruder mit Namen Gustav. Steiner besuchte von 1872 bis 1879 die Real- und Oberschule "Wiener Neustadt" und beendete sie mit ausgezeichnetem Abitur. Als Jugendlicher interessierte er sich für Technik und deutschnationale Fragen, während er Religion links liegen ließ. Nach dem Schulabschluss studierte er mithilfe eines Stipendiums bis zum Jahr 1883 Mathematik und Naturwissenschaften an der Technischen Hochschule Wien, um Realschullehrer zu werden. In dieser Zeit prägte ihn die freundschaftliche Beziehung zum dem österreichischen Sprach- und Literaturwissenschaftler und Goetheforscher Karl Julius Schröer (1825-1900) und damit seine Goetherezeption. Ebenso öffnete er sich dem Gedankengut der damals bedeutendsten Frauenrechtlerin Rosa Mayreder (1858-1938) und dem Literaten und Theosophen Friedrich Eckstein (1861-1939). Nach dem Studienabbruch betätigte sich Steiner als Herausgeber von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften und war zeitweise Mitarbeiter des damals jungen Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar.
Seine Arbeiten erschienen unter anderem in der renommierten Weimarer (Sophien-) Ausgabe. Damit erwarb er sich erste Anerkennung für die öffentliche Wahrnehmung Goethes als Naturforscher, später auch Kritik wegen fachlicher Unzulänglichkeiten. 1891 promovierte Steiner mit seiner erkenntnistheoretischen, 48-seitigen Arbeit "Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit besonderer Rücksicht auf Fichte''s Wissenschaftslehre: Prolegomena zur Verständigung des philosophierenden Bewußtseins mit sich selbst" an der Universität Rostock. Später wurde sie 1892 im Verlag des Buchhändlers und Verlegers Hermann Weißbach in Wien veröffentlicht, für dessen Zeitschrift "Litterarischer Merkur – Kritisches und bibliographisches Wochenblatt" Steiner von 1891 bis 1893 über vierzig Beiträge ablieferte und sich einen Namen als Schriftsteller und Philosoph erwarb. In dieser Zeit wurde Rudolf Steiner von dem Denken des Mediziners, Zoologen, Philosophen und Freidenkers Ernst Haeckel (1834 – 1919) beeinflusst und folgte dessen biologistischen Auffassungen über die kulturelle Evolution.
Steiner wandte sich dem atheistischen Monismus zu und vertrat die philosophisch-metaphysische Position eines einzigen Grundprinzips. 1897 siedelte er nach Berlin über und gab dort drei Jahre lang das "Magazin für Litteratur" und die "Dramaturgischen Blätter", dem offiziellen Organ des Deutschen Bühnenvereins, heraus. Zwischen 1899 und 1905 lehrte er an sozialistischen Arbeiterbildungsschulen, u.a. gegründet von Wilhelm Liebknecht. In seiner Berliner Zeit stand er mit literarischen und philosophischen Persönlichkeiten wie Rosa Luxemburg, Käthe Kollwitz, Otto Erich Hartleben, John Henry Mackay oder Paul Scheerbart in Kontakt. 1895 erschien Steiners Nietzsche-Monografie "Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit", dem er um diese Zeit auch persönlich begegnete. Vier Jahre später heiratete er seine ehemalige und acht Jahre ältere Hauswirtin Anna Eunike (1853–1911), die sich 1904 wieder von ihm trennte. 1900 adaptierte er die Theosophie von Helena Petrovna Blavatskys (1831–91). Im gleichen Jahr startete er seine Vortragsreihe "Die Mystik" in der Theosophischen Bibliothek.
Im Jahr 1902 wurde Steiner Generalsekretär der Deutschen Theosophischen Gesellschaft und sein Werk "Das Christentum als mystische Tatsache" erschien. Nachdem er sich 1903 erneut einem spirituellen Monismus zuwandte, begann er mit eigenen theosophischen Werken. 1904 verfasste er den Titel "Theosophie", in dem er seine Anthropologie mit Reinkarnationsvorstellungen und einer Jenseitslehre vorstellt. In den Jahren 1904 bis 1910 entstanden weitere anthroposophische Werke wie "Erkenntnis der höheren Welten", "Akasha-Chronik" oder "Die Geheimwissenschaft" als Forschungsergebnisse zu kosmologischen und evolutionsgeschichtlichen Fragen. Darin stellt Steiner nicht nur sein theosophisch-kosmologisches Gedankengut von der Vergeistigung der Materie und der Anthropologie der Körperhüllen dar, sondern auch sein Deutschtum als "arische Rasse" mit dem Ziel der Evolution. Seine christologische Lehre mit Christus als zentrale Figur der Religionsgeschichte brachte ihn in die Nähe der christlichen Überlieferung.
Steiners Mitgliedschaft in der künstlerisch-literarischen Vereinigung "Die Kommenden" in Berlin und seine theosophischen Vorträge waren Grundlage für die im Jahr 1913 erfolgte Gründung seiner "Anthroposophischen Gesellschaft" mit rund 3.000 Mitgliedern. Zuvor gingen umfangreiche Aufbauarbeiten von theosophischen Logen im In- und Ausland zusammen mit Marie von Sievers, einer deutsch-baltischen Schauspielerin, Theosophin und Anthroposophin, voraus. Sie heiratete er 1914. Innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft entwickelte Steiner wichtige Projekte wie zum Beispiel die demokratiekritische Gesellschaftstheorie ("Dreigliederung"), die reformpädagogische Waldorfschule (1919), die anthroposophische Medizin (seit 1920), die Christengemeinschaft als kultische Kirche (1922), die Heilpädagogik (1924) und die biodynamische Landwirtschaft (1924). Aufgrund von internen Zwistigkeiten gründete Steiner am 28. Dezember 1923 die Anthroposophische Gesellschaft neu. In dieser Zeit war die Organisation in 15 Ländern mit Landesgesellschaften und weiteren Landesgruppen und ca. 12.000 Mitgliedern vertreten.
Darin gegründet wurde von Steiner die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit Sektionen für Allgemeine Anthroposophie, Pädagogik, Medizin, Mathematik, Naturwissenschaft. Steiners Weltanschauung und Gedankengut erhält mit der Tanzform der Eurythmie und dem baulichen Zentrum im schweizerischen Dornach, dem Johannisbau und dem späteren Goethaneum, öffentliche ästhetische Repräsentationen. An dem Bau beteiligte sich Steiner selbst mit künstlerischen Arbeiten und Entwürfen wie plastische Innen- und Außengestaltung, Deckenmalereien, Glasfenster oder der 9 m hohen Skulptur "Der Menschheitsrepräsentant". In diese Zeit fiel erneut eine überaus rege Vortrags- und Kurstätigkeit zu fachspezifische Themen wie Pädagogik, Medizin, Nationalökonomie, Theologie, Landwirtschaft, Physik, Schauspielkunst oder Heilpädagogik. In Wien war er 1922 Hauptredner auf dem Ost-West-Kongress.
Im Herbst 1924 erkrankt Rudolf Steiner, wovon er sich nicht mehr erholt, und seine Projekte zeitweise noch vom Krankenlager aus organisiert, darunter auch seine unvollendet gebliebene Autobiographie "Mein Lebensgang".
Rudolf Steiner stirbt am 30. März 1925 in Dornach.
Name:Rudolf Steiner
Geboren am:27.02.1861
SternzeichenFische 20.02 - 20.03
Geburtsort:Kraljevica (HR).
Verstorben am:30.03.1925
Todesort:Dornach, Basel (CH).
Top 10 der Biografien
Häufig aufgerufene Biografien dieser Woche:
Listen bedeutender Menschen
Die Formel 1 Weltmeister
Die Geschichte der Formel 1 ist eine lange und kollektive Leistung herausragender Fahrer, die im Laufe der Jahrzehnte die Königsklasse des Motorsports geprägt haben. Seit der ersten offiziellen Form...
Die Präsidenten der Vereinigten Staaten
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (The President of the United States of America) ist das zentrale Symbol für die Macht und die Prinzipien der amerikanischen Demokratie. Als Staatsob...
Der Deutsche Aktienindex DAX
Die 30 DAX-Unternehmen und ihre Vorstände und AufsichtsräteDer DAX, Deutschlands bekanntester Aktienindex, spiegelt die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen des Landes wider....
Erfinder, Entdecker, Erleuchtete
Am 21. Juli 1969 betrat ein Amerikaner als erster Mensch den Mond. So wie Neil Armstrong damals "einen großen Schritt für die Menschheit" vollzog, haben zahlreiche Persönlichkeiten vor und nach ihm...