Eckhart Tolle wurde am 16. Februar 1948 im westfälischen Lünen als Ulrich Leonard Tolle geboren.
Als Teenager zog er zu seinem Vater nach Spanien und als 19-Jähriger nach England, wo er an der Universität London sein Studium absolvierte. Danach war er an der Cambridge-Universität in der Forschung und Supervision tätig. Im Alter von 29 Jahren geriet er in eine Sinnkrise, in der ihn nicht nur Existenzängste plagten, sondern auch tiefgreifende Befürchtungen von seiner Zukunft. Doch am schnellen Ende dieses persönlichen Leids stand - nach eigenen Aussagen - ein erleuchtendes Erwachen mit einem veränderten Bewusstsein. In Auseinandersetzung mit diesem Ereignis, auf internationalen Reisen und Gesprächen mit buddhistischen Lehrern habe er eine spirituelle Transformation seines Bewusstseins durchgemacht, die ihm die Erleuchtung gebracht habe. Danach änderte er seinen Vornamen "Ullrich" in "Eckhart" ab; vermutlich in der Anlehnung an Meister Eckhart. Über diese Erlebnisse und neuen Kenntnisse schrieb er Ratgeber und andere Schriften. Schon in dieser Zeit wurde er für viele zum Lehrer seiner spirituellen Botschaften.
Im Jahr 1995 zog er nach Kanada und ließ sich in Vancouver nieder. Zwei Jahre später, 1997, gelang Eckhart Tolle mit seinem ersten Buchtitel "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" (englischer Original-Titel: "The Power of Now") einen Bestseller, der es nicht nur auf den Top-Platz der Bestsellerliste der New York Times schaffte, sondern in über 30 Sprachen übersetzt wurde. Noch heute zählt es zu seinen bekanntesten Werken. Ein Jahr darauf traf er seine künftige Frau Kim Eng, die eines seiner Seminare besuchte und jahrelanges spirituelles Training absolvierte. Als Ehefrau wurde sie vor allem für die körperlichen Übungen in seinen Seminaren zuständig. Eckhart Tolle folgte keiner vorgegebenen Lehre, sondern macht sein eigenes Erweckungserlebnis und seine Erkenntnisse daraus zu Grundlagen seiner spirituellen Sendungen. Zudem verarbeitete er vor allem Botschaften aus Schriften der christlichen Mystik, dem Buddhismus oder dem Sufismus, die für ihn geeignet erscheinen, den Prozess zur inneren Freiheit darzustellen.
Tolle nähert sich in seinem Gedankengut der hinduistischen Philosophie-Schule Advaita Vedanta an, aber auch den Lehren des Daoismus und Zen-Buddhismus, um sein eigenes Anliegen in der psychischen Weiterentwicklung seiner Zuhörerschaft voranzubringen. Eckhart Tolle geht es in seinen spirituellen Schriften um die Wichtigkeit, im Hier und Jetzt, in der Gegenwart zu leben. Denn nur dort könne man leben und nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. Er lehrt, dass Vergangenheit und Zukunft nur in Gedanken möglich seien und damit mögliche Ursachen für das persönliche Leid der Menschen. Im menschlichen Denken erkennt er einen Widerspruch, eine Spaltung der ursprünglichen Wesenseinheit (Ich- und Selbststruktur). Er fordert ein neues Bewusstsein unter anderem durch Selbstreflexion - über das Jetzt der Gegenwart. Zu Tolles Werken zählen Titel wie "Leben im Jetzt. Lehren, Übungen und Meditationen aus ‚The Power of Now‘" (2002), "Stille spricht. Wahres Sein berühren" (2003) oder "Jetzt! Das Journal" (2020) sowie zahlreiche Audio-DVDs oder Youtube-Videos mit einer Klickrate von 2 Millionen im englischsprachigen Bereich. Damit zählt Eckhart Tolle zu den meistrezipierten spirituellen Autoren der Gegenwart.