Wilhelm Kreis

Name:Wilhelm Kreis

Geboren am:17.03.1873

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Eltville (D).

Verstorben am:13.08.1955

Todesort:Bad Honnef (D).

Der deutsche Architekt und Professor Wilhelm Kreis galt als europäische Persönlichkeit in der Baukunst. Er erlebte verschiedene Staatsformen mit – vom Kaiserreich und der Weimarer Republik über die nationalsozialistische Diktatur bis zur Demokratie der Bundesrepublik Deutschland unter Konrad Adenauer. Kreis zählt zu den wenigen Baumeistern, die trotz der zahlreichen politischen Umwälzungen zwischen dem Ende des 19. und der Mitte des 20. Jahrhunderts öffentliche Bauten planen und realisieren konnte. In der Zeit der Hitler-Diktatur arbeitete er für das NS-Regime und erbaute ein Weltkriegsmuseum. In seinen gestalterischen Ideen ließ sich Wilhelm Kreis von der Monumentalität leiten. Berühmt wurde der Architekt wegen seiner Bismarcktürme, von denen er insgesamt 47 entwarf...

Die einflussreichsten Architekten und Designer des 20. Jhs.
Wilhelm Kreis wurde am 17. März 1873 in Eltville im Rheingau als Sohn einer angesehenen Winzerfamilie geboren.

Kreis besuchte zunächst das Realgymnasium in Wiesbaden. Nach dem Schulabschluss begann er 1892 ein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in München. Er war unter anderem ein Schüler von August Thiersch, der ihn in der antiken Baukunst unterrichtete. Thiersch prägte bereits früh den Hang seines Schülers zum Monumentalbau. Noch während seines Studiums verließ Kreis München, um über Karlsruhe nach Berlin zu ziehen, wo er an der Technischen Hochschule in Charlottenburg sein Studium fortsetzte. Noch bevor er 1894 sein Studium beendet hatte, beteiligte er sich am Wettbewerb um das monumentale Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, das zur Erinnerung an die kriegsentscheidende Schlacht gegen Napoleon errichtet werden sollte.

Kreis gewann zwar den Wettbewerb, aber er erhielt nicht der Planungsauftrag. Es wurde schließlich 1913 als größter Denkmalbau Europas eingeweiht und gilt noch heute als städtisches Wahrzeichen. Schon zu dieser Zeit tat sich der erst 23-jährige angehende Architekt hervor mit seiner außergewöhnlichen Zeichentechnik, die ihn vor anderen Baukünstlern auszeichnete. Später beteiligte sich Kreis beim Wettbewerb der deutschen Studentenschaft für den Bau von Bismarck-Feuersäulen. Seine drei eingereichten Entwürfe, die unter über 300 weiteren zu bestehen hatten, nahmen die ersten drei Plätze ein. Nach dem Entwurf "Götterdämmerung" wurden im Zeitraum 1900-1911 insgesamt 47 Bismarcktürme in ganz Deutschland, in Frankreich oder Polen realisiert. Es folgten elf weitere Bismarcktürme nach anderen Plänen von Kreis in den Jahren 1904 bis 1931, von denen auch zwei in Tschechien und Polen gebaut wurden.

Die Bismarck-Türme waren ein zeitgenössischer Ausdruck der öffentlichen Erinnerungspolitik im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Sie wurden an markanten Örtlichkeiten in Deutschland und darüber hinaus gebaut. In seinem berühmten Turmbau ließ sich der deutsche Architekt nicht von Modeerscheinungen wie der Jugendstilbewegung beeinflussen, sondern er verfolgte konsequent seinen Monumentalstil. In der Zeit von 1902 bis 1908 lehrte Kreis an er Kunstgewerbeschule Dresden das Fach Raumkunst. Im Anschluss daran ließ er sich in Düsseldorf nieder und unterrichtete an der dortigen Kunstgewerbeschule. Sein bekannteste Schüler in der Architekturklasse war der spätere Architekt und Bildhauer Arno Breker, mit dem ihn nicht nur eine lebenslange Freundschaft verband, sondern auch eine fruchtbare Zusammenarbeit.

Breker machte sich vor allem im Nationalsozialismus einen Namen als bedeutendster Bildhauer der Klassischen Tradition im 20. Jahrhundert. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs entwarf Kreis das erste Hochhaus für Düsseldorf. Danach beteiligte er sich an beinahe allen wichtigen Hochhaus-Wettbewerben in Deutschland – entweder als Architekt oder als Mitglied der Preisjury. Ab 1926 leitete Kreis die Architekturabteilung an der Kunstakademie Dresden. In den Jahren 1927 bis 1930 wurde das Deutsche-Hygiene-Museum in Dresden nach seinen Plänen gebaut. Zusammen mit Hitlers Hauptarchitekt Albert Speer wurden Monumentalanlagen, die die Größe des Dritten Reiches nach außen hin repräsentieren sollten, geplant. In der Zeit der Hitler-Diktatur ließ der Architekt sich von den Nationalsozialisten vereinnahmen.

Er wurde in dieser Zeit nicht nur Ehrenpräsident des "Bundes Deutscher Architekten" (BDA), sondern entwarf auch ein Weltkriegsmuseum, das Luftgaukommando in Strehlen von 1937 und andere Gebäude für die Nazi-Herrschaft. Kreis plante Industriebauten, Geschäftshäuser, Kurgebäude, Museen sowie den Bahnhof Meißen. Darüber hinaus betätigte er sich als vielseitiger Künstler im Möbeldesign für den Deutschen Werkbund. Aufgrund seiner Wandelfähigkeit war es Kreis möglich, unter all den politischen Systemen seine Planertätigkeit fortzusetzen. So stellte er sich auch auf die demokratische Nachkriegszeit in Deutschland unter Bundeskanzler Konrad Adenauer ein.

Im wirtschaftlichen Aufschwung nach 1945 plante er beispielsweise die Landeszentralbank in Dortmund. Zu seinen weiteren Auftragsarbeiten gehörten Wohnhäuser, komplette Wohnanlagen oder Hotelbauten und andere Projekte.

Wilhelm Kreis starb am 13. August 1955 in Bad Honnef am Rhein.


Die einflussreichsten Architekten und Designer des 20. Jhs.

Name:Wilhelm Kreis

Geboren am:17.03.1873

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Eltville (D).

Verstorben am:13.08.1955

Todesort:Bad Honnef (D).