Wladimir Lenin

Name:Wladimir Iljitsch Uljanow

Alias:Wladimir Lenin

Geboren am:22.04.1870

SternzeichenStier 21.04 - 21.05

Geburtsort:Simbirsk (RUS).

Verstorben am:21.01.1924

Todesort:Moskau (RUS).

Der sowjetische Politiker war führender Kopf der Oktoberrevolution 1917 in Russland und Vorsitzender des Rates der Volkskommissare. Als Autor zahlreicher theoretischer und philosophischer Schriften wurde er einer der Schöpfer der Ideologie des wissenschaftlichen Sozialismus und einflussreichster Marxist. Durch seine Initiative, die durch die Mithilfe deutscher Behörden ermöglicht wurde, trug Wladimir Lenin zusammen mit Josif W. Stalin und Leo Trotzkij 1917 bis 1920 maßgeblich zum bolschewistischen Sieg im russischen Bürgerkrieg bei. Der Leninismus schuf aber auch die Grundlagen für die sowjetische Parteien- und Gewaltherrschaft, die unter dem nachfolgenden Stalinismus zum Terrorregime eskalierte...
Wladimir Iljitsch Uljanow wurde am 22. April 1870 in Simbirsk als Sohn eines zaristischen Beamten und einer deutschstämmigen Mutter geboren.

Mit 17 Jahren erlebte er durch die Hinrichtung seines Bruders Aleksandr, der im Zusammenhang mit einem Attentatsversuch auf Zar Alexander III. festgenommen worden war, seine frühe politische Politisierung. Nach dem Abitur nahm er ein Jura-Studium auf, das er wegen einer Verbannungsstrafe unterbrechen musste, die ihm aufgrund seiner Beteiligung an Studentenunruhen auferlegt worden war. 1891 schloss er das Studium mit Examen an der Universität St. Petersburg ab. Während seiner darauffolgenden Tätigkeit als Rechtsanwalt in St. Petersburg tat sich Uljanow als engagierter Mitstreiter in der Arbeiterbewegung hervor. 1895 war er an der Gründung des "Kampfbundes zur Befreiung der Arbeiterklasse" beteiligt. Im selben Jahr wurde Uljanow wegen seines politischen Engagements verhaftet.

Die Jahr 1897 bis 1900 verbrachte er in sibirischer Verbannung. In Sibirien verheiratete er sich 1898 mit Nadeschda Krupskaja, die ihn in seiner politischen Arbeit während der folgenden Jahre unterstützte. Ab 1900 in der Emigration begründete Uljanow mit anderen russischen Revolutionären eine russischsprachige Zeitung, die in München unter dem Titel "Iskra" erschien. Sie bot die theoretisch-programmatische Plattform, in der Uljanow nun unter dem Decknamen "Lenin" die Ideologie des späteren Leninismus entwickelte. In diesem Zusammenhang bedeutend war auch seine 1902 publizierte Schrift "Was tun?". Die revolutionäre Programmatik des Leninismus sah die Errichtung einer Partei von Berufsrevolutionären vor, die als Avantgarde der Arbeiterklasse diese an ein revolutionäres Bewusstsein heranzuführen und die anschließende Revolution zu leiten habe. 1903 setzte Lenin auf dem II. Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands die Abspaltung der sogenannten Bolschewiki durch, die gegen die bürgerlich-demokratischen Revolutionsvorstellung der Menschewiki die sozialrevolutionäre Perspektive des Leninismus setzten.

Infolge einer nur vorübergehenden Rückkehr nach Russland 1905 hielt sich Lenin bis 1914 in der Schweiz, in Frankreich und in Polen auf, wo er die philosophischen Grundzüge des Leninismus entwickelte. Während des Ersten Weltkriegs setzte Lenin lange erfolglos auf eine Umwandlung des Kriegs in einen sozialrevolutionären Bürgerkrieg. Als 1917 auf Initiative der u. a. von Josif W. Stalin geführten Bolschewiken die russische Revolution losbrach, sah Lenin die Gelegenheit zur Umsetzung seiner Programmatik gekommen. In der Hoffnung, Russland durch die Revolution geschwächt zu sehen, verhalfen deutsche Behörden Lenin mit der Eisenbahn zur Durchreise von der Schweiz nach Schweden, von wo er über Finnland nach Russland gelangte. In den folgenden Monaten unterstützte Lenin maßgeblich den bolschewistischen Umsturz, der dort unter Führung von Leo Trotzkij Anfang November 1917 vollzogen wurde. Als Vorsitzender des Rats der Volkskommissare errichtete Lenin nun die "Diktatur des Proletariats", die er nur durch Gewaltmaßnahmen gegen andere politische Kräfte aufrechtzuerhalten wusste.

Die erste bedeutende politische Handlung Lenins stellte im März 1918 die Ratifizierung des Friedensvertrags von Brest-Litowsk dar. Unter seiner Führung gelang bis 1920 die Machtkonsolidierung der Bolschewiken, die mithilfe der von Trotzki aufgebauten Roten Armee im Bürgerkrieg siegten. Der Machtkonzentration in einer kleinen Führungsgruppe diente 1919 die Gründung des Politbüros. Durch die 1919 ins Leben gerufene Kommunistische Internationale versuchte Lenin die ausbleibende Weltrevolution zu forcieren, wobei er sich nach dem Scheitern der deutschen Räterevolution 1918 vor allem auf die asiatischen Kolonialländer konzentrierte. Infolge eines Schlaganfalls war Lenin ab 1922 gezwungen, sich zunehmend aus dem politischen Leben zurückzuziehen. 1923 erlitt er seinen zweiten Schlaganfall.

Wladimir Lenin starb am 21. Januar 1924 in Gorki bei Moskau. Auf der anschließenden Trauerfeier dokumentierte der Auftritt Stalins bereits den nun eingeleiteten Übergang zur neuen Epoche des Stalinismus.



Ergänzende Personencharakterisierung

Frühe Prägungen und intellektuelle Entwicklung

Wladimir Iljitsch Lenin wuchs in einer wohlhabenden und gebildeten Familie auf. Sein Vater, ein Lehrer und späterer Schulinspektor, vermittelte ihm früh das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeit und die Bedeutung von Bildung. Die Hinrichtung seines älteren Bruders Alexander 1887, der an einem Attentat auf den Zaren beteiligt war, prägte Lenin tief. Dieser Verlust radikalisierte seine politischen Ansichten und verstärkte seinen Hass auf das zaristische Regime.

Bereits während seines Jurastudiums an der Universität Kasan begann Lenin, sich intensiv mit den Schriften von Karl Marx auseinanderzusetzen. Er war fasziniert von der Idee der Klassenkampf-Theorie und sah im Marxismus die Grundlage für eine radikale gesellschaftliche Umgestaltung. Seine intellektuelle Entwicklung war von einem tiefen Verständnis und einer rigorosen Anwendung marxistischer Theorien geprägt, die er im Laufe seines Lebens weiterentwickelte und an die russischen Verhältnisse anpasste.

Führungsqualitäten und strategisches Denken

Lenin war nicht nur ein leidenschaftlicher Theoretiker, sondern auch ein brillanter Stratege. Seine Fähigkeit, komplexe politische Situationen zu analysieren und taktische Entscheidungen zu treffen, war bemerkenswert. Er verstand es, politische Gelegenheiten zu erkennen und sie zum Vorteil seiner Bewegung zu nutzen. Dies zeigte sich besonders während der russischen Revolution von 1917, als Lenin die Rückkehr nach Russland organisierte und die Bolschewiki auf die Übernahme der Macht vorbereitete.

Seine Führungsqualitäten wurden durch seine Entschlossenheit und seine Fähigkeit, klare Ziele zu formulieren, unterstrichen. Lenin war kompromisslos in seinem Streben nach der Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft und zögerte nicht, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn er glaubte, dass sie der Revolution dienten. Seine charismatische Ausstrahlung und sein unerschütterlicher Glaube an die marxistischen Prinzipien machten ihn zu einer zentralen Figur der bolschewistischen Bewegung.

Ethische Ambivalenz und Pragmatismus

Lenin wird oft für seine unnachgiebige Haltung und seinen Pragmatismus kritisiert. In seiner politischen Praxis zeigte er eine bemerkenswerte Bereitschaft, moralische Bedenken beiseite zu schieben, wenn es um die Sicherung der Macht ging. Sein Verständnis von Ethik war stark von seiner revolutionären Zielsetzung geprägt: Für Lenin rechtfertigten die Mittel oft den Zweck. Dies zeigt sich in seiner Entscheidung, den Roten Terror während des russischen Bürgerkriegs zu unterstützen, um die bolschewistische Herrschaft zu festigen.

Gleichzeitig war Lenin jedoch kein reiner Opportunist. Er war von der tiefen Überzeugung getrieben, dass seine Handlungen im Dienst einer höheren, historischen Notwendigkeit standen – der Befreiung der Arbeiterklasse und der Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft. Diese Ambivalenz in seinem Charakter macht Lenin zu einer komplexen Figur, deren Handeln sowohl bewundert als auch verurteilt wird.

Lenin als Visionär und Revolutionär

Lenin war ein Visionär, dessen Ideen die Weltpolitik des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflussten. Seine Vorstellung einer radikalen Umgestaltung der Gesellschaft, die er durch die Diktatur des Proletariats verwirklichen wollte, war revolutionär. Lenin war überzeugt, dass der Kapitalismus zwangsläufig in Krisen münden würde, die durch revolutionäre Bewegungen überwunden werden könnten. Diese Überzeugung trieb ihn an und bestimmte sein gesamtes politisches Wirken.

Als Revolutionär verstand es Lenin, seine Ideen nicht nur theoretisch zu formulieren, sondern sie auch in die Tat umzusetzen. Seine Rolle in der Oktoberrevolution von 1917 und die anschließende Schaffung der Sowjetunion sind Zeugnisse seines politischen Geschicks und seiner visionären Kraft. Lenin war sich der historischen Bedeutung seines Handelns bewusst und strebte danach, eine neue Weltordnung zu etablieren, die auf sozialistischer Gerechtigkeit und ökonomischer Gleichheit basierte.

Lebensende und Vermächtnis

Lenins letztes Lebensjahrzehnt war von zunehmenden gesundheitlichen Problemen und der schrittweisen Übergabe der Macht geprägt. Nach einem Schlaganfall im Jahr 1922 zog er sich weitgehend aus dem politischen Leben zurück, blieb jedoch bis zu seinem Tod am 21. Januar 1924 eine einflussreiche Figur. Sein Tod hinterließ ein Machtvakuum, das zum Aufstieg Stalins und zur Etablierung eines autoritären Regimes führte, das sich in vielerlei Hinsicht von Lenins ursprünglicher Vision unterschied.

Lenins Vermächtnis ist bis heute umstritten. Für die einen ist er ein Held der Arbeiterklasse, ein Visionär, der die Welt veränderte. Für andere ist er ein skrupelloser Machtpolitiker, dessen Methoden den Weg für das totalitäre Regime der Sowjetunion ebneten. Unbestreitbar jedoch ist Lenins zentrale Rolle in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sein Leben und Wirken symbolisieren den Aufstieg und die Herausforderungen des revolutionären Sozialismus und prägen das politische Denken weit über seine Lebenszeit hinaus.




Die Staats und Parteichefs der UdSSR und der Russischen Föderation
1893
Neue wirtschaftliche Vorgänge im bäuerlichen Leben

1894
Was sind die "Volksfreunde" und Wie kämpfen sie gegen die Sozialdemokraten?

1895
Der ökonomische Inhalt der Volkstümlerrichtung und die Kritik an ihr in dem Buch des Herrn Struwe

1899
Die Entwicklung des Kapitalismus in Russland

1902
Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung

1903
Die Aufgaben der revolutionären Jugend, veröffentlicht in der Zeitung Student Nr. 2/3

1904
Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück

1908
Marxismus und Revisionismus, geschrieben nicht nach dem 3.(16.)

1909
Materialismus und Empiriokritizismus. Kritische Bemerkungen über eine reaktionäre Philosophie

1913
Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus

1916
Die sozialistische Revolution und das Selbstbestimmungsrecht der Nationen

1916
Über die Junius-Broschüre

1916
Der Imperialismus und die Spaltung des Sozialismus

1917
Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus

1917
Staat und Revolution

1917
Eine der Kernfragen der Revolution

1918
Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky

1920
Der Linke Radikalismus, die Kinderkrankheit im Kommunismus

Name:Wladimir Iljitsch Uljanow

Alias:Wladimir Lenin

Geboren am:22.04.1870

SternzeichenStier 21.04 - 21.05

Geburtsort:Simbirsk (RUS).

Verstorben am:21.01.1924

Todesort:Moskau (RUS).