William "Bill" Henry Gates III. wurde am 28. Oktober 1955 als zweites von drei Kindern des Rechtsanwalts William Henry Gates und der Lehrerin Mary Maxwell Gates in Seattle geboren.
Gates große Leidenschaft lag in der Mathematik und der Wirtschaft. Mit dieser Interessenlage fand er bei Gleichaltrigen wenig Anschluss, er galt als hochbegabt. Ab seinem dreizehnten Lebensjahr besuchte Gates die Privatschule Lakeside, um seine Talente weiter fördern zu lassen. Dort fand er mit seinem Schulfreund und späteren Partner
Paul Allen zusammen. Mit dem schuleigenen Computer erstellten sie in "Basic" das Programm "Traf-O-Data" zur Messung von Verkehrsströmungen. Darauf erhielten die Beiden den Auftrag, einen DEC-Rechner der Computer Center Corporation auf Fehler im Programm zu untersuchen. Die Zusammenarbeit war erfolgreich, und so gründeten sie die "Lakeside Programming Group", an der sich auch Paul Gilbert beteiligte. Nach Abschluss der Schule studierte Gates von 1973 bis 1975 Jura in Harvard. Hier machte er auch die Bekanntschaft mit
Steve Ballmer, der später mit Allen sein Geschäftspartner werden sollte. In Harvard entwickelte Gates eine Version der Programmiersprache "Basic" für den ersten Mikrocomputer "MITS Altair". Als ihn sein Geschäftstrieb nicht mehr ruhen ließ, wandte er sich der Entwicklung neuer Computer-Programme zu.
Gates arbeitete bereits mit seinen Freunden in einer Garage in Albuquerque an der Weiterentwicklung des schon bestehenden Altair Computers, und 1975 wurde dort die Firma "Microsoft" gegründet. Ein Jahr später zog das Unternehmen mit 16 Mitarbeitern nach Seattle um. In der Überzeugung, dass der Computer in jedem Haushalt ein wertvolles Hilfsmittel sein wird, begannen Gates und seine Mitarbeiter mit der Entwicklung von Home-Software für PCs. Das Jahr 1981 legte den Grundstein seines Imperiums: Gates erkannte die Potentiale des Betriebssystems "SCP-Dos" der Seattle Computer Products. Er kaufte das System, um daraus das spätere "MS-DOS" zu entwickeln. IBM hätte ihm durchaus zuvorkommen können, doch die Konkurrenzfirma zeigte lediglich Interesse an einer Lizenz, da man lieber das eigene Programm weiterentwickeln wollte. 1983 erschien die erste Version von "Windows" auf "MS-DOS". Das neue System "Windows" war eine Revolution, doch weder Hersteller noch Verbraucher wollten sich auf Experimente einlassen und bevorzugen Systeme, die sie kannten oder selbst entwickeln konnten.
Ohne Erfolg reiste Gates von Messe zu Messe, wichtige Aufträge blieben aus. Nicht entmutigt arbeitete Gates über acht Jahre an der Weiterentwicklung von Windows bis zur Version 3.0, die 1990 erschien. Selbst Skeptiker von Windows betrachteten nun den Computer als neu erfunden. Binnen weniger Jahre wurde das Microsoft-Programm Windows das erfolgreichste Computer-Betriebssystem der Welt. Selbst Kritiker bedienten sich nun seiner Arbeit. Ihr Vorwurf: Gates hätte sich bei seinen Entwicklungen nur an den Ideen anderer bereichert. Er war jedoch der Pionier, der die Potentiale erkannte und Fehler zu vermeiden wusste, um sie in der Anwendung und im Handel erfolgreich zu machen. Indes hatte kein anderes Produkt der elektronischen Industriegeschichte mehr Einfluss auf die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Damit machte sich Bill Gates zur Wirtschaftspersönlichkeit des Jahrtausends und im Jahr 1994 erstmals, nach der "Forbes"-Liste, zum reichsten Menschen der Welt. Weiter gründete er 1989 mit "Corbis" eines der größten Bild- und Medienarchive, das Kunstwerke und Photographien in digitalisierter Form zur Verfügung stellt.
In der Neujahrsnacht 1994 heiratete Bill Gates Melinda French. Gemeinsam wurden sie Eltern der zwei Töchter Jennifer Katherine (1995) und Phoebe Adele (2002) sowie von Sohn Rory John (1999). Am 1. November 1999 wurde die Aktie der "Microsoft Inc." erstmals im US-amerikanischen Aktien-Index DOW JONES berechnet. 2000 gab Gates seine Position als CEO an Steve Ballmer ab. Gates wurde Aufsichtsratsvorsitzender und Chefentwickler der Microsoft Inc. Nach einer fünfjährigen Untersuchung der Marktpraktiken von Microsoft, kam die EU-Kommission im März 2004 zu dem Ergebnis, dass der Konzern eine Monopolstellung missbraucht habe. Neben der Zahlung einer Geldstrafe von 497 Millionen Euro wurde das Unternehmen dazu verpflichtet, eine schlankere europäische Windows-Version ohne integrierten "Media Player" anzubieten. Ebenso geriet Microsoft mehrfach in den Fokus der Kartellämter, da dem Unternehmen die Ausnutzung eines Monopols vorgeworfen wurde. Im Dezember 2004 wurde er Mitglied des Vorstandes der Investmentholding "Berkshire Hathaway" des Investors
Warren Buffett. Er war steher auch stark in der Wohlfahrt engagiert.
So unterstützte die 1999 mit seiner Frau gegründeten "Bill & Melinda Gates Foundation" zahlreiche Gesundheitsprojekte in der so genannten "Dritten Welt" und außerdem die AIDS-, Malaria- und Tuberkulose-Forschung. Mit Rund 30 Milliarden US$ wurde die Einrichtung nach ihrer Kapitalisierung die größte soziale Stiftung der Welt. Am 2. März 2005 wurde Bill Gates von Queen Elizabeth II. zum "Kinght Commander" des Order of the British Empire geschlagen. Neben vielen Show-Größen nahm auch Bill Gates an dem von
Bob Geldof initiierten "Live 8 Festival" teil. Am 8. Juni 2007 wurde Bill Gates die Ehrendoktorwürde durch die Harvard-Universität verliehen. Im August 2009 erhielten Bill und Melinda Gates die Ehrendoktorwürde der University of Cambridge. Am 14. November 2013 erhielten Bill und Melinda Gates,
für die Bill & Melinda Gates Foundation, den Bambi in der Kategorie "Millennium". 2015 wurde ihm der "Padma Bhushan", der dritthöchste indische Zivilorden, verliehen. 2016 ehrte ihn US-Präsident Barack Obama mit der Presidential Medal of Freedom.
Mit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die USA werden ihre Zahlungen an die WHO einstellen, rückte das Gewicht der Zuwendungen der Gates-Stiftungen an die WHO in Genf in den Fokus. Demnach war Bill Gates zum größten Geldgeber der Organisation avanciert, was in der Öffentlichkeit auch kritisch wahrgenommen wurde. Im Zuge der Corona-Pandemie 2020 lieferte dieser Umstand Kritikern den Raum für diverse Vorwürfe. Unter dessen finanzierte er mit Summen von über 100 Millionen US-Dollar die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von COVID-19. Anfang Mai 2021 gab das Paar Bill und Melinda Gates ihre Trennung bekannt.