His Royal Highness Charles Philip Arthur George, Prinz von Wales, wurde am 14. November 1948 in London als ältester Sohn Prinzessin Elizabeths und Prinz Philips, des Herzogs von Edinburgh, geboren.
Infolge der 1952 vollzogenen Krönung seiner Mutter zur Königin
Elizabeth II. wurde der Prinz zum Thronerben und Herzog von Cornwall erhoben. Als ältester Königssohn rückte er 1958 außerdem zum Prinzen von Wales auf. Schon im Kindesalter erzog man Charles in Vorbereitung auf sein künftiges Regentenamt. Dabei genoss er von 1957 bis 1967 neben der Ausbildung an staatlichen Schulen in Großbritannien und einem Aufenthalt als Austauschschüler im australischen Melbourne auch Privatunterricht im Buckingham Palast. 1967 nahm Charles ein Studium der Archäologie und Anthropologie an der Universität Cambridge auf, wo er dann jedoch zur Geschichte wechselte. 1970 legte er darin seinen Bachelor-Abschluss ab. Im Anschluss daran absolvierte der Prinz von 1971 bis 1976 eine Militärausbildung in mehreren Akademien. Anfang 1970 zog Charles in das britische Oberhaus ein, um den Sitzungen des "House of Lord" als Stellvertreter der Königin beizuwohnen. Gegen Jahresende 1977 wurde der Prinz auch in den Geheimen Kronrat aufgenommen.
Mit der Übernahme dieser Funktionen begann er, auch bei öffentlichen Veranstaltungen und bei Staatsbesuchen als offizieller Repräsentant der britischen Krone aufzutreten. Im gesellschaftlichen und politischen Leben Großbritanniens spielt Charles seither insofern eine herausragende Rolle, als er sich durch sein Engagement für gemeinnützige und soziale Projekte und mit politischen Stellungnahmen mit außergewöhnlicher Intensität in der Öffentlichkeit zu Wort meldet. Ausdruck dieser sozialpolitischen Initiativen ist etwa die von ihm 1992 gegründete private Architekturschule: Das "Prince of Wales’ Institute of Architecture" setzt sich für die Verwirklichung einer "humanen Architektur" ein. Das prinzipiell hohe Ansehen des Prinzen wurde jedoch überschattet von dem öffentlichen Skandal um sein privates Familienleben. Am 29. Juli 1981 hatte Charles unter den Augen eines weltweiten, Milliarden zählenden TV-Publikums, in der St. Paul’s Cathedral von London die Eheschließung mit
Lady Diana Spencer vollzogen, die dadurch zur Prinzessin von Wales aufgestiegen war.
Aus dieser Ehe wurden am 21. Juni 1982
Prinz William und am 15. September 1984 Prinz Henry geboren. Was die Öffentlichkeit nicht wusste, war der Umstand, dass Charles schon kurz nach der Hochzeit den Kontakt zu seiner langjährigen Freundin
Camilla Parker Bowles wieder aufgenommen hatte. Diana stand zwar nach der Hochzeit im Mittelpunkt des Medieninteresses, wo sie zur meistfotografierten Frau der Welt avancierte; gleichzeitig führte Charles jedoch seine Beziehung zu Camilla weiter, was die Ehe mehr und mehr zerrüttete. Ab 1987 trafen sich Diana und Charles nur noch zu gesellschaftlichen Anlässen. Die Ehekrise wurde 1992 durch die Publikation des Buches "Diana: Her True Story" (dt.: "Diana: Ihre wahre Geschichte"), in dem der Reporter Andrew Morton die Liebesbeziehung zwischen Camilla und Charles offen legte, zum öffentlichen Skandal. Im Dezember 1992 sah sich das Paar gezwungen, die offizielle Trennung bekannt zu geben. Am 29. Juni 1994 gestand Prinz Charles in einem TV-Interview den Ehebruch mit Camilla ein. Unter dem Druck Königin Elizabeths II. und einem öffentlich ausgetragenen Streit um die Abfindungsbedingungen, vollzogen Charles und Diana am 28. August 1996 die Scheidung.
Lady Diana konnte künftig ihren Status als "Prinzessin von Wales" beibehalten, musste allerdings auf den Titel einer "Königlichen Hoheit" verzichten. Die Sympathien der britischen Nation und eines weltweiten Medienpublikums galten fortan der geschiedenen Lady Diana, deren dramatisches Schicksal die Aversionen gegen den britischen Thronprinzen noch erhöhten. Diana erlitt gemeinsam mit dem Sohn des ägyptischen Milliardärs
Mohamed Al Fayed, Dodi Al Fayed, mit dem sie kurz zuvor zusammengekommen war, am 31. August 1997 einen tödlichen Verkehrsunfall in einem Straßentunnel in Paris. Prinz Charles führte mit professioneller Gelassenheit seine Amtsgeschäfte fort. Als Mitglied und Schirmherr zahlreicher wissenschaftlicher, politischer und kultureller Organisationen, konnte er in den folgenden Jahren sein angeschlagenes Image in der britischen und weltweiten Öffentlichkeit aufbessern. Neben zahlreichen Auszeichnungen und Preisen verlieh man Charles 1998 die Ehrendoktorwürde der Universität Durham. Auch seine Liebesbeziehung zu Camilla führte Charles weiter, wobei beide auch gemeinsam in der Öffentlichkeit auftraten.
Im Juli 2002 ließ die Liberalisierung des Scheidungsrechts durch die Anglikanische Kirche eine Wiederheirat des geschiedenen Prinzen als möglich erscheinen. Obwohl im Falle einer Eheschließung Camilla als zweite Frau des Prinzen kein Anrecht auf den Titel der "Königin" haben würde, lehnte der Großteil der britischen Bevölkerung eine solche Heirat ab. Im November 2003 geriet der britische Thronfolger wegen eines angeblichen "Sexskandals" im Königshaus in die internationalen Schlagzeilen. Allen öffentlichen Gegenstimmen zum Trotz heirateten Prinz Charles of Wales und Camilla Parker Bowles am 9. April 2005 in Windsor. Die Feierlichkeit verfolgten abermals Millionen von Fernsehzuschauern. Die Eheschließung wurde durch den Tod Papst
Johannes Pauls II. und des Fürsten
Rainier III. von Monaco überschattet, weshalb die Trauung um einen Tag verschoben worden war.