Erich Maria Remarque

Name:Erich Maria Remarque

Geboren am:22.06.1898

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Osnabrück (D).

Verstorben am:25.09.1970

Todesort:Locarno (CH).

Der deutsche Schriftsteller wurde mit seinem Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues" (1928/29) zum internationalen Bestsellerautor. Darin verarbeitete Erich Maria Remarque persönliche Erlebnisse und Erfahrungen im Ersten Weltkrieg in der einprägsamen Geschichte des Soldaten Paul Bäumer und seiner Leiden. Die realistische Darstellung spaltete das Publikum in begeisterte Pazifisten und empörte Militaristen, die – wie die Nationalsozialisten auch – in dem Buch eine Verunglimpfung des deutschen Soldaten sahen. Einen zweiten großen Erfolg landete er mit dem Titel "Arch of Triumph" (1945)...
Erich Maria Remarque wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Sohn des katholischen Buchdruckers Peter Remark geboren.

Remarque, mit eigentlichem Namen Erich Paul Remark, besuchte nach der Schule das katholische Lehrerseminar in Osnabrück. 1916 wurde er als Freiwilliger zu den Kämpfen an der Westfront eingezogen. Er wurde verwundet und kam bis zum Kriegsende in ein Lazarett in seiner Heimat. Nach dem Krieg nahm er verschiedene Arbeiten an so zum Beispiel als Händler, Organist, Lehrer oder Theater- und Konzertkritiker bei der "Osnabrücker Tageszeitung". Darüber hinaus erschienen vom ihm Gedichte und Prosatexte. 1920 wurde sein impressionistischer Künstlerroman "Die Traumbude" veröffentlicht. Im Auftrag einer Werkzeitung reiste Remarque in die Schweiz, nach Jugoslawien, in die Türkei, nach Italien, England und Belgien.

Ab 1925 war er als Redakteur für die Berliner Zeitung "Sport im Bild" tätig. 1929 erschien sein Roman "Im Westen nichts Neues". Er wurde ein Welterfolg. Der Schriftsteller stellt dort seine eigenen Kriegserfahrungen dar anhand der Figur des 19-jährigen Soldaten Paul Bäumer, anhand seiner Leiden und seines Todes. Dabei entlarvt er den von oben als propagandistisch umschmeichelten erhabenen Heldentod als unfreiwilliges grausames Sterben auf dem Kriegsfeld. Seine realistische Darstellung wird zu einem anklagenden Ruf gegen den Kriegswahnsinn. Der Titel wurde in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und insgesamt dreimal verfilmt. In Deutschland rief das Buch geteilte Meinungen hervor: Einerseits begeisterten sich die Pazifisten für die Antikriegsdarstellungen, andererseits empörten sich die Militaristen über die Beschreibungen der Frontsoldaten, die sie als Beleidigung erkannten.

Auch die Nationalsozialisten waren dieser Meinung und verbrannten die Bücher Remarques. 1930 wurde die erste Verfilmung von "Im Westen nichts Neues" von dem amerikanischen Regisseur Lewis Milestone besorgt. 1931 schrieb der Autor eine Fortsetzung seines Welterfolges mit dem Titel "Der Weg zurück" als Schilderung über die Kriegsheimkehrer. 1932 emigrierte Remarque in die Schweiz. Dort wohnte er in der ehemaligen Villa des Schweizer Malers Alfred Böcklin. Zusammen mit der Schriftstellerin Elke Lasker-Schüler sucht er nach Fluchtwegen für Emigranten. Im Mai des darauffolgenden Jahres wurden seine Bücher aus den öffentlichen Bibliotheken verbannt und öffentlich verbrannt. Sie wurden gebranntmarkt mit dem Vermerk "Literarischer Verrat am Soldaten des Weltkriegs".

Im Jahr 1937 wurde sein Roman "Three Comrades" in London veröffentlicht, ein Jahr darauf in Amsterdam in deutscher Sprache. 1938 wurde ihm die deutsche Staatbürgerschaft aberkannt. Im gleichen Jahr erschien das Buch "Drei Kameraden", das auch verfilmt wurde. Ein Jahr später floh er in die USA. Dort wurden zahlreiche seiner Romane verfilmt, unter anderem in der Starbesetzung mit David Niven oder Barbara Stanwyck. Er selbst spielte in seiner englischen antifaschistischen Buchvorlage "A Time to Love and a Time to Die" eine kleine Nebenrolle neben Liselotte Pulver, Dieter Borsche, Barbara Rüttig und Klaus Kinski. Machte ihn sein erster Welterfolg "Im Westen nichts Neues" finanziell unabhängig, so wurde er in den USA zum gemachten Schriftsteller. Zwei Jahre darauf, 1941, erschien sein englischsprachiger Roman "Flotsam" in London. In Deutsch wurde der Titel als "Liebe Deinen Nächsten" in Stockholm vorgestellt.

Ab 1945 lebte Remarque abwechselnd in New York und im schweizerischen Porto Ronco. 1946 kam sein zweiter literarischer Welterfolg heraus, der zunächst in den USA veröffentlichte Exilroman "Arch of Triumph". Darin schildert er das Leben deutscher Emigranten vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten. Seine weiteren Bücher konnten an die zwei literarischen Erfolge nicht mehr anschließen. Ein Jahr darauf wurde Remarque amerikanischer Staatsbürger. 1952 wurde sein gegen den Krieg gerichteter Romantitel "Funke des Lebens" publiziert. 1954 folgte das Buch "Zeit zu leben und Zeit zu sterben", dessen Handlung sich im nationalsozialistischen Deutschland abspielt. Zwei Jahre darauf folgte die Publikation von "Der schwarze Obelisk", ein Roman aus der Zeit der Weimarer Republik.

Im Jahr 1963 erschien das Romanwerk "Die Nacht von Lissabon", das sich gleichfalls gegen den Krieg wendet. 1967 wurde Erich Maria Remarque mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt.

Erich Maria Remarque starb am 25. September 1970 im schweizerischen Locarno.

Sein letzter Roman "Schatten im Paradies" wurde posthum 1971 veröffentlicht. Im Erich-Maria-Remarque-Archiv der Stadt Osnabrück sind 30.000 Materialdokumente zu Leben und Werk des Autors archiviert, unter anderem auch das Manuskript zu "Im Westen nichts Neues".


Personencharakterisierung von Erich Maria Remarque

Erich Maria Remarque, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, hinterließ ein literarisches Erbe, das von tiefer Menschlichkeit, intensiver Empathie und unerschütterlichem Engagement für den Frieden geprägt ist. Seine Werke, die vor allem die Schrecken des Krieges und die Herausforderungen der menschlichen Existenz beleuchten, reflektieren nicht nur seine persönlichen Erfahrungen, sondern auch eine universelle Botschaft, die Generationen von Lesern berührt hat. Diese ergänzende Personencharakterisierung zielt darauf ab, die vielschichtige Persönlichkeit Remarques und die wesentlichen Merkmale seines Charakters näher zu beleuchten.

Tiefe Humanität und Empathie

Remarque war bekannt für seine außergewöhnliche Empathie, die sich in all seinen literarischen Werken widerspiegelt. Seine Schilderungen der menschlichen Tragödie, insbesondere in "Im Westen nichts Neues", sind nicht nur Ausdruck seines eigenen Erlebens, sondern auch ein eindringlicher Kommentar zur universellen menschlichen Erfahrung. Remarque gelang es, die Verzweiflung und das Leid der Soldaten im Ersten Weltkrieg so authentisch darzustellen, dass seine Charaktere zu Symbolen für das universelle menschliche Leiden wurden. Diese Empathie trieb ihn an, die Stimme derer zu sein, die keine eigene Stimme hatten, und verleiht seinen Arbeiten eine tiefe, emotionale Resonanz.

Kritiker des Krieges

Als Verfasser von Anti-Kriegs-Literatur, die oft mit scharfer Kritik an der Kriegführung und den sozialen und politischen Strukturen, die Krieg begünstigen, verbunden ist, hatte Remarque eine klare Botschaft: Der Krieg ist eine zerstörerische Kraft, die das Leben und die Menschlichkeit untergräbt. Seine Bücher, insbesondere "Im Westen nichts Neues", sind eindringliche Anklagen gegen die Brutalität und Sinnlosigkeit des Krieges. Remarque nutzte seine Werke als Plattform, um gegen die Militarisierung und die ideologische Verblendung zu kämpfen, die Kriege rechtfertigen und fördern.

Persönliche Resilienz

Erich Maria Remarque zeigte eine beeindruckende persönliche Resilienz, sowohl in seiner Karriere als auch in seinem persönlichen Leben. Nachdem er in den ersten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland in relativer Armut lebte, erlangte er schnell internationale Anerkennung und Erfolg. Trotz der politischen Verfolgung durch das Nazi-Regime, das seine Bücher als "verbotene Literatur" brandmarkte und versuchte, seine Arbeit zu zensieren, blieb Remarque standhaft und setzte sich für seine Überzeugungen ein. Seine Fähigkeit, sich den Widrigkeiten zu stellen und seinen literarischen Weg fortzusetzen, zeugt von seiner inneren Stärke und Entschlossenheit.

Literarische Innovation

Remarque zeichnete sich durch eine literarische Innovation aus, die sich in seinem einzigartigen Erzählstil und seiner Fähigkeit, komplexe emotionale Zustände einzufangen, manifestierte. Seine Verwendung der Ich-Perspektive in "Im Westen nichts Neues" schuf eine unmittelbare und persönliche Verbindung zwischen dem Leser und den Charakteren. Dies ermöglichte es ihm, die Schrecken des Krieges auf eine Weise darzustellen, die sowohl intim als auch universell nachvollziehbar ist. Sein Schreibstil ist direkt und ungeschönt, was seinen Werken eine erschreckende Authentizität verleiht.

Gesellschaftskritik und Engagement

Neben seinem literarischen Werk war Remarque auch für seine gesellschaftskritische Haltung und sein Engagement bekannt. Er setzte sich für politische und soziale Themen ein und nutzte seine Berühmtheit, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Seine Kritiken an der Gesellschaft und den politischen Systemen seiner Zeit spiegeln seine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Welt wider. Remarque war ein Befürworter des politischen Engagements und der sozialen Verantwortung und nutzte seine Plattform, um seine Stimme gegen Ungerechtigkeiten zu erheben.

Privates Leben und Exil

Erich Maria Remarque führte ein turbulentes Leben, das von politischen Verfolgungen und persönlichen Herausforderungen geprägt war. Als Flüchtling vor dem Nazi-Regime lebte er mehrere Jahre im Exil, zunächst in der Schweiz und später in den Vereinigten Staaten. Diese Erfahrungen des Exils hatten einen tiefen Einfluss auf ihn und trugen zu seinem Verständnis der menschlichen Flüchtlingsproblematik und der Suche nach Heimat bei. Sein persönliches Leben, einschließlich seiner Ehen und seiner Beziehungen zu anderen prominenten Persönlichkeiten seiner Zeit, war von intensiven Emotionen und dramatischen Wendungen geprägt.

Einfluss und Vermächtnis

Der Einfluss von Erich Maria Remarque erstreckt sich weit über seine Zeit hinaus. Seine Werke haben nicht nur die Literatur des 20. Jahrhunderts geprägt, sondern auch eine bleibende Wirkung auf die öffentliche Wahrnehmung von Krieg und Frieden hinterlassen. Remarque wird als eine zentrale Figur in der Literatur angesehen, die dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die menschlichen Kosten des Krieges zu schärfen und eine generationenübergreifende Diskussion über die Notwendigkeit des Friedens anzustoßen.

Fazit

Erich Maria Remarque ist eine faszinierende Persönlichkeit, deren literarisches Werk und persönlicher Werdegang tiefgreifende Einblicke in die menschliche Natur und die Auswirkungen des Krieges bieten. Seine tiefe Humanität, sein Engagement für den Frieden und seine kritische Haltung gegenüber gesellschaftlichen und politischen Missständen zeichnen ihn als einen der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts aus. Remarque war nicht nur ein Meister des Schreibens, sondern auch ein leidenschaftlicher Verfechter von Gerechtigkeit und menschlichem Wohlstand, dessen Vermächtnis weiterhin eine starke und bewegende Botschaft vermittelt.


Name:Erich Maria Remarque

Geboren am:22.06.1898

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Osnabrück (D).

Verstorben am:25.09.1970

Todesort:Locarno (CH).