Kamala Devi Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland, Kalifornien, geboren.
Ihre Mutter, Shyamala Gopalan, war eine Krebsforscherin aus Indien, und ihr Vater, Donald Harris, ein Wirtschaftsprofessor aus Jamaika. Harris wuchs in einem multikulturellen Umfeld auf, das ihre Weltsicht stark prägte. Sie besuchte die Howard University, eine historisch schwarze Universität in Washington, D.C., wo sie Politikwissenschaft und Wirtschaft studierte. Anschließend erwarb sie einen Juris Doctor (J.D.) an der University of California, Hastings College of the Law. Nach ihrem Studium begann Harris ihre juristische Karriere in der Staatsanwaltschaft von Alameda County, wo sie sich auf Fälle von sexueller Ausbeutung und Kindesmissbrauch spezialisierte. 2003 wurde sie zur Bezirksstaatsanwältin von San Francisco gewählt und war damit die erste Frau, die dieses Amt innehatte. In dieser Position setzte sie sich für Reformen im Strafrecht ein und entwickelte Programme zur Reduzierung der Rückfallquote von Straftätern. Ihr Erfolg in San Francisco ebnete den Weg für ihre Wahl zur Generalstaatsanwältin von Kalifornien im Jahr 2010, ein Amt, das sie bis 2017 innehatte. Im August 2014 heiratete sie den jüdischen Rechtsanwalt Douglas Emhoff, der zwei Kinder im Teenageralter aus einer früheren Verbindung in die Ehe brachte.
Während ihrer Amtszeit bekämpfte sie Finanzverbrechen, verteidigte das kalifornische Klimaschutzgesetz und setzte sich für die Ehegleichstellung ein. Ihre Weigerung, die Todesstrafe zu fordern, selbst in Fällen schwerer Straftaten, sorgte für Kontroversen, unterstrich jedoch ihren reformorientierten Ansatz. 2016 wurde Harris zur US-Senatorin für Kalifornien gewählt. In Washington, D.C., erwarb sie sich schnell einen Ruf als scharfsinnige und unnachgiebige Fragestellerin in Senatsanhörungen, insbesondere während der Bestätigungsverfahren für Richter und andere hochrangige Regierungsbeamte. Harris setzte sich im Senat für eine breite Palette progressiver Anliegen ein, darunter Gesundheitsversorgung, Einwanderungsreform und Strafjustizreform. Im Januar 2019 gab Harris ihre Kandidatur für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bekannt. Obwohl ihre Kampagne großen Enthusiasmus hervorrief, vor allem wegen ihrer charismatischen Präsenz und ihrer Fähigkeit, eine diverse Wählerschaft anzusprechen, zog sie ihre Kandidatur im Dezember 2019 zurück. Im August 2020 wurde sie von Joe Biden als seine Vizepräsidentschaftskandidatin ausgewählt. Harris'' Wahlkampagne betonte die Notwendigkeit von Einigkeit und Reformen angesichts der tiefen politischen und sozialen Spaltungen im Land. Am 3. November 2020 gewannen Joe Biden und Kamala Harris die Präsidentschaftswahlen, und am 20. Januar 2021 wurde sie als Vizepräsidentin vereidigt.
In dieser Rolle hat Harris verschiedene Aufgaben übernommen, darunter die Leitung von Initiativen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und die Förderung von Gesetzen zur Verbesserung der Infrastruktur und sozialen Gerechtigkeit. Harris'' politischer Stil zeichnete sich indes durch eine Mischung aus Pragmatismus und Progressivität aus. Sie hat wiederholt betont, dass effektive politische Führung sowohl moralische Prinzipien als auch praktische Lösungen erfordert. Harris wurde bekannt für ihre Fähigkeit, komplexe Themen verständlich zu machen und eine inklusive politische Agenda zu fördern, die marginalisierte Gemeinschaften unterstützt. Ihre Arbeit und ihr Engagement wurden mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen gewürdigt. Sie erhielt unter anderem den Thurgood Marshall Award von der National Black Prosecutors Association und wurde mehrfach in die Liste der "100 einflussreichsten Personen" des Time Magazins aufgenommen. Nach dem Rückzug von Joe Biden am 21. Juli 2024 aus dem Wahlkampf schlug er Harris als neue Kandidatin der Demokraten für die anstehende Präsidentschaftswahl im November 2024 vor. Am 2. August 2024 erreichte Harris bei einer Online-Abstimmung zur Kandidatenaufstellung die notwendige Zahl von 2350 Delegierten. Als Running Mate für das Vizepräsidentenamt bestimmte sie am 6. August 2024 den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz.