Martin Luther

Name:Martin Luther

Geboren am:10.11.1483

SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11

Geburtsort:Eisleben (D).

Verstorben am:18.02.1546

Todesort:Eisleben (D).

Der deutsche, römisch-katholische Theologe und Kirchenpolitiker ging als radikaler und zentraler Reformator der mittelalterlichen Kirche in die Geschichte ein. Mit dem Anschlag seiner 95 Thesen (Philipp Melanchthon zufolge soll er diese am 31. Oktober 1517 am Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben) wehrte er sich gegen die Ablasspraxis der katholischen Kirche. Mit seiner Bibelübersetzung hatte er bedeutenden Anteil an der Verbreitung der Schriftsprache und ihrer einheitlichen Gestaltung. Martin Luther wollte Fehlentwicklungen in der Katholischen Kirche durch ausschließliche Orientierung an Jesus Christus als dem fleischgewordenen Wort Gottes beseitigen. So kritisierte er den Papst und bestritt dessen Unfehlbarkeit. Seine Sicht der Gnade Gottes, seine Predigten und Schriften – besonders seine Lutherbibel – entfalteten überzeitliche Wirkung...
Martin Luther wurde am 10. November 1483 als Sohn des Bergbauern Hans Luther und seiner Frau Margarethe, geborene Lindemann, in Eisleben geboren.

Ab 1488 besuchte Martin Luther die Lateinschule in Mansfeld, nachdem die Familie zwei Jahre zuvor dorthin gezogen war. Ab 1497 ging er auf die Schule der "Brüder vom gemeinsamen Leben" in Magdeburg, einer ordensähnlichen Bruderschaft. Nach dem Umzug nach Eisenach verbrachte Luther den Rest seiner Schulzeit auf der Pfarrschule zu St. Georgen. Im Mai 1501 begann er sein Studium in Erfurt, 1505 promovierte er zum Magister artium. Im Mai dieses Jahres nahm er das Studium der Rechte auf. Nachdem Luther fast von einem Blitz erschlagen worden war, gelobte er Mönch zu werden. Im Juli 1505 trat er in das Schwarze Kloster der Augustiner Eremiten zu Erfurt bei und im Jahr darauf legte er sein endgültiges Mönchsgelübde ab. 1507 erhielt Luther die Priesterweihe erteilt. Nun begann er mit dem Studium der Theologie, das er im März 1509 mit Bakkalaureat abschloss. Ab Oktober dieses Jahres gab Luther innerhalb des Ordens Vorlesungen in Dogmatik.

Im Jahr 1512 promovierte er zum Doktor der Theologie und erhielt er einen theologischen Lehrstuhl in Wittenberg. Das Jahr darauf hatte Luther sein "Turmerlebnis", eine Stunde der religiösen Erkenntnis im Turm des Schwarzen Klosters zu Wittenberg – es war das Initialerlebnis zur Reformation. 1517 reagierte Luther auf die Ablasspredigten von Johann Tetzel, indem er dagegen an den Erzbischof von Mainz und an den Bischof von Magdeburg schrieb; der Sendung legte er die in lateinischer Sprache verfassten 95 Thesen bei, die die Ablasseinrichtung kritisierten. Die 95 Thesen wurden auch an die Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen. 1518 erschien die volkstümliche Schrift "Sermon von dem Ablaß und Gnade", in der Luther seine Grundgedanken zu den 95 Thesen erläutert. Im April 1518 reagierte die Gelehrtenwelt auf Luthers Thesen, indem eine Disputation auf dem Augustiner-Konvent in Heidelberg erfolgte. Rom stufte die Thesen als Ketzeraussagen ein, und Luther wurde aufgefordert, nach Rom zu kommen. Nach einem Verhör durch den päpstlichen Legaten Kardinal Cajetan in Augsburg verweigerte Luther den Widerruf.

Luther floh nach Wittenberg. Papst Leo X. forderte die Auslieferung Luthers, doch Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen weigerte sich. Durch weitere Schriften versuchte Luther, die Botschaft seiner 95 Thesen zu präzisieren. 1519 bestritt Luther die Unfehlbarkeit des Papstes. Der von ihm ausgelöste reformatorische Prozess zog immer weitere Kreise. Ihm wurde der Bann angedroht. Fristen zur Unterwerfung unter die dogmatischen Lehren ließ Luther verstreichen. Die Bannandrohung verbrannte er demonstrativ vor den Toren Wittenbergs, der innere Bruch mit Rom wurde auch äußerlich vollendet. Luther verfasste im August 1520 eine Gegenschrift "An den christlichen Adel deutscher Nation" sowie weitere kirchenreformatorische Programmschriften "Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche" und "Von der Freiheit eines Christenmenschen". Damit reagierte er auf den Druck der Kurie und formulierte seine Reformbestrebungen aus, die dadurch auch weiter bekannt wurden und immer mehr Anhänger in Deutschland bekamen. 1521 fasste Philipp Melanchton die lutherischen Lehre in der Schrift "Loci communis" zusammen und begründete sie theologisch exakt.

In diesem Jahr, 1521, wurde der kirchliche Bann endgültig über Luther verhängt. Er wurde auf den Reichstag zu Worms geladen. Dort verweigerte er den Widerruf und verteidigte seine Schriften zur Reformation. Gegen ihn wurde die Reichsacht erhoben. Kurfürst Friederich der Weise ließ Luther scheinweise überfallen und unter dem Namen Junker Jörg auf die Warthburg bringen. Dort begann Luther das "Neue Testament" ins Deutsche zu übersetzen. Die Arbeit erschien unter dem Titel "Das Neue Testament Deutsch" dann im September 1522, ohne Angabe des Übersetzers. Doch das Werk wurde zum Erfolg und fand rasche Verbreitung. Dadurch hatte Luther bedeutenden Anteil an der Verbreitung und Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache. 1522 begann Luther das Alte Testament zu übersetzen. Dieses Werk wurde 1534 abgeschlossen. Luther kehrte 1522 von seinem Zufluchtsort, der Warthburg, zurück nach Wittenberg. Die Reformationsbewegung hatte sich radikalisiert. Er sah die Gefahr, dass die Leute zum neuen Glauben gezwungen werden sollten. Mit seinen "Fastenpredigten" lenkte Luther wieder auf gemäßigte Linien ein.

Auf dem 3. Nürnberger Reichtag wurde der Bann, der zuvor als undurchführbar erklärt worden war, erneuert. Doch die Reformationsbewegung war mittlerweile schon so weit fortgeschritten, dass Luther immer weniger gefährdet war. In dem Werk "Von der weltlichen Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig ist" (1523) legte Luther seine Auffassung vom politischen Ethikverhalten dar. Weitere Schriften folgten, in denen Luther seine Lehre beschrieb und begründete. Außerdem begann er Lieder zu verfassen. Mit den Schriften "Von der Ordnung des Gottesdiensts in der Gemeinde" und "Formula missae" (Form der Messe) legte er die theoretischen Grundsteine für die Reformation des Gottesdienstes. Mit Hilfe des Kurfürsten begann er die Neuordnung der Kirchen in Sachsen durchzuführen. Der Titel "An die Ratsherrn aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen" belegt, dass sich Luther auch um seine Lehren in der Schule kümmerte und seine Reformation mit großer Systematik betrieb. 1524 begannen die Bauernaufstände als Radikalisierung der Reformation. Luther wandte sich in seiner Schrift "Wider die Mordischen und Reuberischen Rotten der Bawren" gegen die Aufständischen.

Ein Streit zwischen dem Humanisten Erasmus von Rotterdam und Luther führte zur Abwendung der Humanisten, die bis dahin Luthers Lehren unterstützt hatten. Am 13. Juni 1525 heiratete Luther die Nonne Katharina von Bora, mit der er zusammen sechs Kinder hatte. Die evangelischen Stände protestierten (Protestanten) 1529 auf dem Zweiten Reichstag zu Speyer gegen die Aufhebung des Reichstagsbeschlusses von 1526. Melanchtons Schrift "Confessio Augustana" wurde im Juni 1530 vor dem Reichstag zu Augsburg vorgetragen und bedeutete das erste öffentliche Bekenntnis des Protestantismus. Kaiser Karl V. lehnte es ab. 1534 erschien die Gesamtübersetzung der Bibel "Biblia, das ist die ganze Heilige Schrift Deutsch". In seinen letzten Lebensjahren litt Luther unter körperlichen Gebrechen. 1545 verfasste er seine letzte Schrift gegen die römische Kirche unter dem Titel "Wider das Bapsttum zu Rom vom Teuffel gestifft". Von einer Schlichtungsreise nach Eisleben kehrte er nicht mehr zurück nach Wittenberg.

Martin Luther starb am 18. Februar 1546 in Eisleben, wo er am 22. Februar 1546 beigesetzt wurde.


Erfinder, Entdecker, Erleuchtete
Bedeutende Persönlichkeiten aus Religion und Kirche


Ergänzende Personencharakterisierung

Religiöser Reformer und theologischer Visionär

Martin Luther war nicht nur ein Theologe, sondern ein religiöser Reformer, dessen Visionen das Christentum grundlegend veränderten. Als zentrale Figur der Reformation stellte er das bestehende kirchliche System infrage und führte eine Bewegung an, die tiefgreifende Veränderungen in der religiösen und gesellschaftlichen Landschaft Europas zur Folge hatte. Luthers theologische Schriften, besonders seine 95 Thesen, griffen die Missstände in der katholischen Kirche an, insbesondere den Ablasshandel, und legten den Grundstein für die Entstehung des Protestantismus. Sein Eintreten für die Rechtfertigung allein durch den Glauben und die Autorität der Heiligen Schrift über die kirchliche Tradition revolutionierte das christliche Denken und führte zu einer neuen, persönlichen Beziehung zu Gott, die nicht länger ausschließlich durch die Kirche vermittelt wurde.

Unerschütterlicher Glaube und moralischer Mut

Luther war ein Mann von unerschütterlichem Glauben und außergewöhnlichem moralischen Mut. Trotz der enormen Widerstände, die er von der Kirche und weltlichen Autoritäten erfuhr, blieb er standhaft in seinen Überzeugungen. Luthers Mut zeigte sich besonders auf dem Reichstag zu Worms im Jahr 1521, wo er sich weigerte, seine Schriften zu widerrufen, obwohl er damit sein Leben riskierte. Sein berühmtes Zitat „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ symbolisiert seine Entschlossenheit und seinen Glauben an die Richtigkeit seines Handelns. Dieser Mut machte Luther zu einer Symbolfigur für Gewissensfreiheit und den Kampf gegen Ungerechtigkeit, und sein Beispiel inspirierte viele, für ihre eigenen Überzeugungen einzustehen.

Intellektueller und pädagogischer Erneuerer

Luther war nicht nur ein religiöser Führer, sondern auch ein intellektueller Erneuerer und Pädagoge. Er erkannte die Bedeutung von Bildung und verstand, dass die Verbreitung seiner Ideen eng mit der Fähigkeit der Menschen zusammenhing, die Bibel selbst zu lesen und zu verstehen. Deshalb übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche und schuf damit die Grundlage für eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Diese Übersetzung war nicht nur ein theologisches Werk, sondern auch ein kultureller Meilenstein, der die Bildung breiter Bevölkerungsschichten förderte. Luthers Arbeit trug wesentlich zur Alphabetisierung und Bildung im deutschsprachigen Raum bei und stärkte die Entwicklung einer gemeinsamen kulturellen Identität.

Pragmatischer Denker und Kirchenpolitiker

Neben seiner Rolle als Theologe und Reformer war Luther auch ein pragmatischer Denker und Kirchenpolitiker. Er verstand die Notwendigkeit, seine theologischen Ideen in eine organisatorische Form zu gießen, die in der Lage war, eine alternative kirchliche Struktur zu schaffen. Die Gründung der evangelischen Kirche und die Etablierung neuer liturgischer und kirchlicher Strukturen zeugen von Luthers Fähigkeit, Theorie und Praxis zu verbinden. Er war sich der politischen und sozialen Implikationen seiner Reformen bewusst und arbeitete eng mit Fürsten und anderen weltlichen Machthabern zusammen, um die Reformation zu sichern und zu verbreiten. Luthers Pragmatismus und sein Gespür für die politische Realität trugen entscheidend zum Erfolg der Reformation bei.

Kontroverser Charakter und Widersprüche

Luther war eine zutiefst komplexe und in vielerlei Hinsicht kontroverse Figur. Während er für viele als Held und Vorkämpfer für religiöse Freiheit gilt, wird er auch für seine vehemente Polemik gegen seine Gegner und für seine späten Schriften, insbesondere gegen die Juden, scharf kritisiert. Diese Schriften werfen einen dunklen Schatten auf sein Erbe und sind ein Teil seiner Persönlichkeit, der nicht ignoriert werden kann. Luthers Leben und Werk sind geprägt von Widersprüchen, die ihn als Menschen und historischen Akteur schwer fassbar machen. Einerseits war er ein Kämpfer für das Gewissen und die Freiheit des Einzelnen, andererseits konnte er in seinen Angriffen auf andere Glaubensrichtungen und seine oft schroffe Art intolerant und dogmatisch wirken.

Langfristiges Vermächtnis und globale Wirkung

Martin Luthers Vermächtnis ist von globaler Bedeutung und reicht weit über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus. Die von ihm angestoßene Reformation führte nicht nur zur Entstehung des Protestantismus, sondern beeinflusste auch die Entwicklung der westlichen Zivilisation in grundlegender Weise. Die Betonung der individuellen Freiheit, der Gewissensfreiheit und der Bedeutung der Bildung sind Ideale, die aus Luthers Denken und Handeln hervorgingen und die westliche Kultur tiefgreifend prägten. Seine Schriften und Ideen wirkten sich auf die Entstehung moderner demokratischer und säkularer Gesellschaften aus und legten den Grundstein für eine neue Ära des religiösen und politischen Denkens. Luther bleibt eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Geschichte, deren Ideen bis heute in vielen Teilen der Welt nachhallen.

Schlusswort

Martin Luther war eine der zentralen Figuren der westlichen Geschichte, dessen Leben und Werk eine neue Ära in der christlichen Welt einläuteten. Als religiöser Reformer, intellektueller Erneuerer und mutiger Kämpfer für seine Überzeugungen hat er das Christentum und die westliche Zivilisation nachhaltig geprägt. Trotz seiner Widersprüche und Kontroversen bleibt Luther eine bedeutende Gestalt, deren Einfluss auf die Religion, die Kultur und das politische Denken nicht zu überschätzen ist. Sein Vermächtnis lebt in den Prinzipien der Freiheit, Bildung und Gewissensentscheidung weiter, die die Reformation in die Welt brachte und die bis heute von fundamentaler Bedeutung sind.


Name:Martin Luther

Geboren am:10.11.1483

SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11

Geburtsort:Eisleben (D).

Verstorben am:18.02.1546

Todesort:Eisleben (D).