Simone Weil

Name:Simone Weil

Geboren am:03.02.1909

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Paris (F).

Verstorben am:24.08.1943

Todesort:Ashford, Kent (GB).

Die französische Philosophin und Mystikerin engagierte sich seit ihrer Gymnasialzeit in der revolutionären Gewerkschaftsbewegung. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit im höheren Schuldienst machte sich Simone Weil nicht nur in theoretischer Hinsicht mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiterklasse vertraut. Ihr Engagement im spanischen Bürgerkrieg und ein Erleuchtungserlebnis in Italien leiteten die Abwendung von marxistisch-anarchistischen Positionen und die Hinwendung zu einem religiös motivierten humanitären Engagement der Denkerin ein, die während des Zweiten Weltkriegs die intellektuelle Debatte in der Résistance mitgestaltete...
Simone Weil wurde am 3. Februar 1909 in Paris als Tochter eines Physikers geboren.

Sie wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf und genoss eine gute Erziehung. Während ihrer Gymnasialzeit geriet Weil von 1925 bis 1928 in eine intensive Auseinandersetzung mit Émile-Auguste Chartier, der unter dem Pseudonym Alain bekannt war und einen großen Einfluss auf ihre spätere Philosophie haben sollte. Ebenfalls während ihrer Gymnasialzeit engagierte sich Weil in der revolutionären Gewerkschaftsbewegung und lehrte sie in einer Art freien Universität, die für Eisenbahnarbeiter eingerichtet wurde.

Im Jahr 1928 zog Weil mit Simone de Beauvoir als erste Frau in die elitäre École Normale Supérieure ein, wo sie Philosophie studierte, sich einen Namen als "rote Jungfrau" machte und 1931 promovierte. Im Anschluss daran wurde Weil zur Philosophielehrerin an ein Mädchengymnasium im Massif Central berufen. Auch hier engagierte sie sich in politischen Projekten und Aktionen für die Arbeiterschaft der Gegend, was ihr mehrere Verhaftungen bescherte. Um die moralischen und materiellen Probleme der Arbeiterklasse besser verstehen zu lernen, nahm Weil 1934 ein unbezahltes Urlaubsjahr, um eine Reihe von Fabrikjobs zu absolvieren und dadurch die Unzulänglichkeiten moderner Fabrikarbeit kennen zu lernen.

Diese Erfahrung verarbeitete sie in mehreren Aufsätzen, die später in einer gesammelten Edition erschienen ("La Condition ouvrière", 1951) und nicht so sehr in der Machtübernahme durch das Proletariats als vielmehr in einer grundsätzlichen Änderung der modernen Arbeitswelt die Lösung für die sozialen Probleme der Arbeiterschaft aufzeigten. Im August 1936 reiste Weil nach Barcelona, um sich dort für einige Wochen der anarchistischen Bewegung im spanischen Bürgerkrieg anzuschließen, den sie vor allem als einen Konflikt entlarvte, durch den die fremden Machtinteressen der stalinistischen Sowjetunion, Hitlerdeutschlands und des faschistischen Italien auf spanischem Boden ausgetragen wurden.

Im Herbst 1937 nahm sie den Schuldienst in einem Gymnasium in der Nähe Paris’ wieder auf, doch bereits zu Jahresbeginn 1938 sah sich Weil aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, für immer den Schuldienst zu quittieren. Die letzten Lebensjahre verbrachte Weil zwischen Krankheit und religiösen Ambitionen, durch die sie plötzlich anlässlich eines Italienbesuchs das Christentum für sich entdeckte und in ihre philosophischen Betrachtungen mit einarbeitete, ohne jedoch jemals in die Kirche einzutreten. In Distanz zur revolutionären Gewerkschaftsbewegung betätigte sie sich jedoch auch weiterhin politisch, indem sie sich für Antikolonialismus und Pazifismus einsetzte.

Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs engagierte sich Weil in Marseille in der Bewegung junger christlicher Arbeiter und schrieb sie für Zeitungen der Résistance. In der Zeitschrift "Cahiers du sud" veröffentlichte sie ihre bedeutendsten Überlegungen jener Zeit. Im Mai 1942 begleitete Weil ihre Eltern ins amerikanische Exil nach New York. Von dort kehrte sie nach Europa zurück, um in England für die französische Befreiungsbewegung tätig zu werden und an der Ausarbeitung von Wiederaufbaukonzepten für ein demokratisches Nachkriegsfrankreich mitzuwirken. Die Überlegungen dieser Zeit flossen später in die Aufsatzsammlung "Écrits de Londres et dernières lettres" (1957) ein.

Nachdem Simone Weil im April 1943 wegen Tuberkulose und allgemeiner Erschöpfung in ein englisches Krankenhaus eingeliefert worden war, verstarb die Philosophin am 24. August 1943 in einem Sanatorium in Ashford in der englischen Grafschaft Kent.

Name:Simone Weil

Geboren am:03.02.1909

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Paris (F).

Verstorben am:24.08.1943

Todesort:Ashford, Kent (GB).