Wibke Bruhns

Name:Wibke Bruhns

Geboren am:08.09.1938

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Halberstadt (D).

Verstorben am:20.06.2019

Todesort:Hamburg (D).

Die deutsche Journalistin, Korrespondentin und Autorin wurde 1971 mit der Moderation der ZDF-Sendung "heute" die erste und einzige Nachrichtensprecherin im bundesdeutschen Fernsehen. 1973 wechselte sie zum WDR, wo sie in den folgenden Jahren u.a. mit kritischen Beiträgen für das Politmagazin "Panorama" auf sich aufmerksam machte. Wibke Bruhns wusste auch in ihrer weiteren Laufbahn in Printmedien und vor allem im Fernsehen durch kritische Töne anzuecken und auf Missstände aufmerksam zu machen. Die "Jeanne d’Arc der 68er" ("Bunte") prägte maßgeblich drei Jahrzehnte bundesdeutscher Mediengeschichte. Ab 2000 widmete sie sich vor allem der freien Schriftstellerei. Bruhns ist die Tochter des zur Gruppe der Attentäter vom 20. Juli 1944 zählenden Hans Georg Klamroth, der als Mitwisser am 26. August 1944 hingerichtet wurde...
Wibke Bruhns wurde am 8. September 1938 in Halberstadt als Tochter einer Kaufmannsfamilie geboren.

Ihr Vater, Hans-Georg Klamroth, war Kaufmann, Wehrmachtsoffizier und NSDAP-Mitglied. Nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Klamroth am 15. August 1944 als Mitwisser zum Tode verurteilt und am 26. August 1944 hingerichtet. Bruhns Mutter musste die fünf Kinder alleine großziehen und trat 1949 in den diplomatischen Dienst der jungen Bundesrepublik ein. Daher wuchs Bruhns in Stockholm, Berlin und London auf, wo sie Internate besuchte. Das Abitur legte Bruhns in Berlin ab. Darauf folgte ein Studiums der Geschichte und Politik an der Universität Hamburg. Bruhns absolvierte 1960 ein Volontariat bei der BILD-Zeitung, das sie jedoch aus politischen Gründen abbrach. Danach wechselte sie als freie Mitarbeiterin zunächst zum NDR-Fernsehen in Hamburg. Dann trat sie 1962 als Jugend-Redakteurin in das ZDF-Studio Hamburg ein, wo sie u.a. die "Drehscheibe" moderierte. In den Jahren 1968 bis 1971 war Bruhns als freie Mitarbeiterin für die Wochenzeitung "Die Zeit", den NDR-Hörfunk und das ZDF tätig.

Im Mai 1971 moderierte Bruhns erstmals die ZDF-Sendung "heute". Als erste und damals einzige Frau dieser Sendung wurde die Journalistin nun auch einem breiteren Publikum bekannt. Im Vorfeld der Bundestagswahl von 1972 engagierte sich Bruhns in der "Sozialdemokratischen Wählerinitiative" für die Kanzlerschaft Willy Brandt, was ihr massive Kritik von rechter Seite einbrachte. Nach 380 "heute"-Sendungen wechselte Bruhns zu Jahresbeginn 1973 zum WDR, wo sie in den folgenden Jahren u.a. mit kritischen Beiträgen für das Politmagazin "Panorama" auf sich aufmerksam machte. Auch hier geriet sie aufgrund ihres gesellschaftskritischen Engagements wiederholt in die Schlagzeilen. Ab 1974 arbeitete Bruhns auch für das Magazin "stern" und als Reporterin für den SWF. Sie wurde Mutter von zwei Töchtern und war bis 1977 mit dem verstorbenen Schauspieler Werner Bruhns verheiratet.

Sodann war Bruhns für den "stern" von 1979 bis 1983 als Korrespondentin in Jerusalem tätig. In diesem Zusammenhang entstand ihr erstes Buch "Mein Jerusalem" (1982), das von der Kritik positiv beurteilt wurde. Im Anschluss an die Tätigkeit in Israel war die Journalistin für dieselbe Zeitschrift vier Jahre lang Korrespondentin in Washington. Für eine dort realisierte "Geo"-Reportage über das Vietnam-Denkmal in Washington wurde sie 1989 mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. Nach ihrer Rückkehr moderierte Bruhns zunächst ab 1989 für den WDR u.a. zusammen mit Gisela Marx "Drei vor Mitternacht". 1993 wechselte sie dann vorübergehend zum Privatsender Vox, wo sie als Moderatorin der Nachrichtensendung "Weltvox" tätig war. In den Jahren 1995 bis 1998 war Bruhns Leiterin der Kulturredaktion des Ostdeutschen Rundfunks Brandeburg (ORB). Anlässlich der Weltausstellung in Hannover fungierte Bruhns ab Februar 2000 als Sprecherin der Expo 2000.

Im Zusammenhang mit dem Defizit der Weltausstellung kritisierte die Expo-Sprecherin die falschen Kalkulationsvorlagen von Bund und Ländern. Nach Abschluss des Expo-Projekts widmete sich Bruhns vor allem der freien Schriftstellerei. 2004 trat die Journalistin mit ihrer eigenen Familiengeschichte an die Öffentlichkeit: Im Mittelpunkt ihres Buches "Meines Vaters Land – Geschichte einer deutschen Familie" steht die großbürgerliche Kaufmannsfamilie Klamroth sowie deren Schicksal in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. 2006 wurde sie mit dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie die Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes für ihr journalistisches Lebenswerk.

Wibke Bruhns starb am 20. Juni 2019 in Hamburg.

Name:Wibke Bruhns

Geboren am:08.09.1938

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Halberstadt (D).

Verstorben am:20.06.2019

Todesort:Hamburg (D).