Wilhelm Canaris
Name:Wilhelm Canaris
Geboren am:01.01.1887
SternzeichenSteinbock 22.12 - 20.01
Geburtsort:Aplerbeck (D).
Verstorben am:08.04.1945
Todesort:KZ Flossenbürg (D).
Canaris besuchte das Gymnasium und schloss dieses 1905 mit dem Abitur ab. Im Anschluss trat er der kaiserlichen Marine bei, mit der er zahlreiche Fahrten nach Südamerika unternahm. Während des Ersten Weltkrieges diente Canaris auf dem deutschen Kreuzer "Dresden" und nahm an der Seeschlacht bei den Falklandinseln teil. Nach der Selbstversenkung der "Dresden" 1915, floh Wilhelm Canaris nach Chile und wurde interniert. Es gelang ihm jedoch zu fliehen und nach Deutschland zurückzukehren. Im Rang eines Kapitänleutnants führte er im Auftrag der Admiralität im Jahr 1916 einen Geheimauftrag in Spanien aus.
Im Jahr 1917 wurde er wieder, auf eigenen Wunsch, an der Front eingesetzt und bekam das Kommando über ein Unterseeboot im Mittelmeer. Während der Novemberrevolution 1918/1919 unterstützte Canaris als Verbindungsoffizier die Bildung von Bürgerwehren zur Niederschlagung der revolutionären Bewegung. Des Weiteren war er Mitglied des Kriegsgerichtes, welches die des Mordes an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg beschuldigten Mitglieder des Freikorps der Garde-Kavallerie größtenteils freisprach. 1919 wurde Wilhelm Canaris zum Adjutanten des Reichswehrministers Gustav Noske berufen. Noch im selben Jahr, 1919, heiratete er die Industriellentochter Erika Waag, mit der er zwei Kinder bekam.
Wegen seiner Unterstützung des Putsches von Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp wurde Canaris im März 1920 inhaftiert, jedoch wenig später wieder freigelassen. Obwohl er sowohl die Weimarer Republik als auch den Versailler Vertrag ablehnte, konnte Canaris seine Position als Adjutant beibehalten. Noch im selben Jahr wurde er Erster Offizier des Kreuzers "Berlin". In den weiteren Jahren bis 1934 begleitete er hochrangige Positionen innerhalb der Marine. Als bekennender Antikommunist begrüßte Canaris die Machtübernahme der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler im Jahr 1933, er erhoffte sich eine Revision von Versailles.
Im Jahr 1935 wurde Canaris überraschend als Konteradmiral zum Chef der Abwehrabteilung im Reichskriegsministerium berufen - Hitlers Kriegsvorbereitungen brachten ihm aber zunehmend in größere Distanz zum NS-Regime. 1938 nutzte er seine Stellung zur Organisation von Widerstand in der Wehrmacht und deckte die Widerstandsaktivitäten seines Stabschefs Hans Oster. Canaris gab Informationen an diverse Widerstandgruppen weiter, konnte seine Oppositionsaktivitäten aber lange durch seine Erfolge in der Spionageabwehr decken. Das rigorose Vorgehen des Regimes gegen Gegner oder bloße Zweifler, wie Werner von Blomberg und Freiherr von Fritsch, ließen Canaris Bedenken weiter wachsen.
Er versuchte noch vor Kriegsbeginn seine hochrangigen Kontakte innerhalb der NSDAP und ins Ausland zu nutzen, um Hitler von seiner Zerstörungspolitik abzubringen. Spätestens nach der Niederlage von Stalingrad häuften sich die Versuche Hitler zu stürzen. Die verstärkten Aktivitäten blieben nicht unbemerkt. Hans von Dohnanyi war im März 1943 der erste Verschwörer aus der Abwehr, der nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler verhaftet wurde. In der Folge stand auch Canaris unter ständiger Beobachtung. Durch das Überlaufen eines Abwehragenten im Februar 1944 zu den Briten, bot sich der Anlass, Canaris aus seinem Amt zu entheben. Die Abwehr fiel nunmehr unter die Leitung des Reichsicherheitshauptamtes (RSHA).
Drei Tage nach dem durch Oberst Graf Claus von Stauffenberg am 20. Juli 1944 durchgeführten Attentats wurde Wilhelm Canaris verhaftet – bei Angehörigen verschiedener Widerstandgruppen gefundene Informationen belasteten den ehemaligen Abwehrchef. Er wurde in das Konzentrationslager Flossenbürg verbracht.
Am 8. April 1945, einen Monat vor Kriegsende, wurde Canaris wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Am Tag darauf wurde er gemeinsam mit den Wiederständlern Hans Oster und Dietrich Bonhoeffer gehängt.
Name:Wilhelm Canaris
Geboren am:01.01.1887
SternzeichenSteinbock 22.12 - 20.01
Geburtsort:Aplerbeck (D).
Verstorben am:08.04.1945
Todesort:KZ Flossenbürg (D).
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