Wolfgang Grupp

Name:Wolfgang Grupp

Geboren am:04.04.1942

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:Burladingen (D).

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Der studierte Ökonom übernahm 1969 vom Vater das schwäbische Textilunternehmen Trigema (Mechanische Trikotwarenfabrik Gebrüder Mayer), das er über fünf Jahrzehnte hinweg zum größten deutschen Hersteller von T-Shirts und Sportbekleidung ausbaute. Seinen langjährigen Geschäftserfolg verdankt Wolfgang Grupp einer konsequent gegen den Trend zur Globalisierung gerichteten Unternehmensphilosophie: Produktion ausschließlich in Deutschland, keine betriebsbedingten Kündigungen und absolute Unabhängigkeit von Konzernen und Banken. Als Vertreter eines aufgeklärten schwäbischen Paternalismus brachte sich Grupp über Jahrzehnte hinweg mit klarer Haltung in die Debatten um Wirtschaftsstandort, Verantwortung und Unternehmertum ein. Mit seinem öffentlichen Plädoyer für eine "Lokalisierung" wirtschaftlichen Handelns wurde er zu einer markanten Stimme im Zeitalter globaler Deregulierung. Seit der offiziellen Übergabe der Geschäftsführung an seine Kinder zum Jahresbeginn 2024 führt nun eine neue Generation das Familienunternehmen in die digitale Zukunft - auf der Grundlage jener Prinzipien, die Wolfgang Grupp über Jahrzehnte geprägt hat. Die Biografie zeichnet nicht nur den Weg eines außergewöhnlichen Unternehmers, sondern auch den Wandel eines Familienbetriebs, der Tradition und Erneuerung miteinander verbindet...


Menschen und Marken
Wolfgang Grupp wurde am 4. April 1942 in Burladingen in Schwaben geboren.

Sein Vater, Konsul Franz Grupp, betrieb das Textilunternehmen Mechanische Trikotwarenfabrik Gebrüder Mayer, das 1919 in dem Ort gegründet worden war. Nach dem Besuch eines Jesuitenkollegs in St. Blasien studierte Grupp Wirtschafswissenschaften an der Universität Köln, wo er auch promovierte. Noch während der Promotion musste er jedoch 1969 das väterliche Unternehmen übernehmen. Grupp sanierte den Familienbetrieb, der in die roten Zahlen geraten war, erfolgreich. Dabei spezialisierte er das Unternehmen, das nun unter dem Namen "Trigema" firmierte, vor allem auf die T-Shirt-Produktion, für die es zu einem der größten deutschen Produzenten aufstieg. Zur Produktpalette der Firma gehört außerdem Tennisbekleidung. Der erfolgreiche Unternehmer konnte den Umsatz seiner Firma in den Jahren 1969 bis 1998 von 17 auf 160 Millionen DM steigern. Die Mitarbeiterzahl stieg auf 1.200 Beschäftigte. 1988 heiratete er Elisabeth von Holleuffer. Gemeinsam wurden sie Eltern einer Tochter und eines Sohnes.

Das Geschäftskonzept Grupps beruhte indes auf dem Grundsatz, trotz des wachsenden Globalisierungsdrucks, die Trigema-Bekleidung ausschließlich in Deutschland herzustellen. Dies schließt auch die Stoffe mit ein, die ebenfalls aus deutscher Produktion stammen. Dabei wurde ein hoher Anspruch an die Qualität vertreten, durch den billigere Zulieferer meist nicht zum Zuge kamen. Grupp konnte durch dieses Konzept auf einen ungewöhnlichen Erfolg verweisen. Trigema musste im Gegensatz zu Konkurrenzunternehmen in der hart umkämpften Textilbranche keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Auch Kurzarbeit wurde nicht verhängt. Den Beschäftigten von Trigema wurde weiterhin die Option eingeräumt, ihre Kinder in dem Unternehmen ausbilden und später auch arbeiten zu lassen. Der erfolgreiche Geschäftsmann bezog in der so genannten Standortdebatte, die angesichts des wirtschaftlichen Niedergangs in Deutschland nach der Jahrtausendwende verstärkt geführt wurde, eindeutig Stellung gegen die Globalisierung und die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer. Mit der "Wolfgang und Elisabeth Grupp Stiftung" unterstützte er in Not geratene Trigema-Mitarbeiter und Burladinger Bürger. 2005 erhielt Grupp den Cicero-Rednerpreis in der Kategorie Wirtschaft für sein rhetorisches Engagement für Deutschland. Im selben Jahr machte Trigema einen Umsatz von 81,2 Mio. Euro.

Als ein Jahrhunderthochwasser 2008 die Nachbargemeinde Jungingen traf, stellte die Wolfgang-und-Elisabeth-Grupp-Stiftung Soforthilfe bereit; ein frühes Beispiel für das inzwischen breit gefächerte Stiftungsengagement in der Region Burladingen. 2012 würdigte seine Heimatstadt diese Verbundenheit und ernannte den Unternehmer zu ihrem Ehrenbürger. Ab 2013 führte Grupp seine beiden Kinder behutsam an Führungsaufgaben heran: Bonita Grupp übernahm nach ihrem LSE-Studium zunächst E-Commerce und Personal, Wolfgang Grupp jun. stieg 2014 in den B2B-Vertrieb und die Digitalisierung ein. Währenddessen blieb Trigema strikt "Made in Germany" und trat 2017 aus dem staatlichen "Textilbündnis" aus, weil Grupp die Wirksamkeit des Verbands bezweifelte. Als Traditionalist sprach sich Grupp indes vehement für die Förderung der deutschen Wirtschaftsstandorte und gegen eine Unternehmensstrategie des "schnellen Gewinns" aus. 2019 feierte das Unternehmen sein 100-jähriges Bestehen mit einer viel beachteten Jubiläumsgala, bei der selbst Helene Fischer für die Belegschaft auftrat. Ministerpräsident Winfried Kretschmann überreichte Grupp anlässlich des Doppeljubiläums (100 Jahre Trigema, 50 Jahre Geschäftsführung) das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Der Umsatz lag im Vor-Corona-Jahr bei 104 Mio. Euro.

Als die Covid-19-Pandemie im März 2020 Lieferketten lahmlegte, stellte Grupp in wenigen Tagen die Strickereien auf die Produktion wiederverwendbarer Masken um – insgesamt 2,3 Millionen Stück. Der Umsatz sprang auf 122,3 Mio. Euro (2020) und pendelte sich 2021 bei 112,8 Mio. Euro ein, ohne Kurzarbeit oder Entlassungen. Die Energiekrise 2022 traf den textilintensiven Betrieb hart: Grupp klagte über eine Verzehnfachung der Gasrechnung von 1,2 auf 12 Mio. Euro, behielt aber sein Beschäftigungsgarantie-Versprechen unverändert bei. Gleichzeitig stiegen die Erlöse 2022 auf 127 Mio. Euro. Im November 2023 gab Grupp den Generationenwechsel offiziell bekannt, wandelte das Einzelunternehmen in die TRIGEMA W. Grupp KG um und übertrug Vermögen und Verantwortung zum 1. Januar 2024 auf seine Kinder - Wolfgang jun. als persönlich haftenden Gesellschafter und Bonita als alleinige Geschäftsführerin der Verwaltungs-GmbH. Trotz Rückzug aus der operativen Leitung blieb er täglicher Ansprechpartner im Werk. Die Stiftung blieb ebenso aktiver: 2023 überwies sie 20 000 Euro Soforthilfe für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. 2024 folgte eine 500 000-Euro-Spende für den Erweiterungsbau eines Kinder- und Familienzentrums in Burladingen.

Im ersten Jahr unter neuer Führung setzten Bonita und Wolfgang jun. auf KI-gestützte Kampagnen und reanimierten das Kult-Maskottchen "Charly" pünktlich zur Tagesschau. Während der Senior nach wie vor täglich den Produktionsplan begutachtet, modernisiert die junge Doppelspitze Vertrieb und Logistik und hält an den Grundprinzipien ihres Vaters fest: Produktion im Inland, keine betriebsbedingten Kündigungen und ein klarer Fokus auf nachhaltige Stoffkreisläufe.

Name:Wolfgang Grupp

Geboren am:04.04.1942

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:Burladingen (D).

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