Dieter Kühn
Name:Dieter Kühn
Geboren am:01.02.1935
SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02
Geburtsort:Köln (D).
Verstorben am:25.07.2015
Todesort:Brühl (D).
Kühn besuchte das Gymnasium und absolvierte das Abitur. 1955 begann er Anglistik und Germanistik an den Universitäten Freiburg im Breisgau, München und Bonn zu studieren. 1964 promovierte er über Robert Musils Roman "Mann ohne Eigenschaften" mit der Arbeit "Analogie und Variation". Ab dem Jahr 1964 war Dieter Kühn als hauptberuflicher Schriftsteller tätig und lebte in Düren in der Eifel und in Köln. Bereits mit seinem Debütwerk "N" aus dem Jahr 1970 erreichte er eine gewisse Bekanntheit. Darin biografierte er Napoleons Leben. Bezeichnend für das Werk ist die Verwendung des Konjunktivs nach Art von Robert Musil. Die sprachliche Möglichkeitsform eröffnet dem Leser Alternativen zur dargestellten tatsächlichen Biografie und lässt auch andere Bedeutungsschlüsse zu.
Zudem zeigt das biografische Werk über Napoleon dessen Entwicklung auf. Einer von Dieter Kühns Schwerpunkten in seiner literarischen Produktion liegt im Genre der Biografie. Es entstanden weitere Werke mit dem Titel "Josephine. Aus der öffentlichen Biographie der Josephine Baker" (1976), "Bettines letzte Liebschaften" (1986) und "Beethoven und der schwarze Geiger" (1991). Hauptsächlich nahm sich der Autor für seine biografischen Arbeiten historische Personen vor. Dabei verwendete er das Umkreisen um die Person und ihren Lebenslauf als Annäherung. Diese Technik eröffnete Kühn die Verwendung des Konjunktivs, um an dem biografischen Weg weitere Möglichkeiten des Lebenswegs abzuklopfen und aufzuzeigen.
Im Jahr 1973 entstand der Roman "Die Präsidentin" über die Wirtschaftsverbrecherin Marthe Hanau. Auch hierbei verwendete der Autor die Technik, fiktive und dokumentarische Elemente miteinander zu verbinden. Zudem baute der Autor seine reflektorischen Gedanken zur Entstehung der Arbeit mit ein. Dieter Kühns Werke wurden geprägt von Distanziertheit, die er in einem Erzähler realisierte. Die Reflexion auf den eigenen Schaffensvorgang bedeutete, dass zeitliche und örtliche Abgrenzungen verwischt wurden. 1977 gelang ihm mit der biografischen Skizze "Ich Wolkenstein" des spätmittelalterlichen Tiroler Minnesängers Oswald von Wolkenstein sein größter Erfolg. Auch hierin machte er Alternativen zu historischen Prozessen deutlich.
Es folgten drei weitere Lebensgeschichten von mittelalterlichen Dichtern "Herr Neidhart" von 1981, "Der Parzival des Wolfram von Eschenbach" von 1986 und "Tristan und Isolde des Gottfried von Straßburg" von 1991. Kühns Schaffen über literarische Lebensgeschichten mittelalterlicher Dichter umfasst zugleich die Übersetzung der zeitgenössischen Texte, womit er sich auch auf diesem Gebiet einen Namen machte. Die Übersetzungstexte als wissenschaftliche Arbeiten wurden somit Teil des literarischen Schaffens. Dieter Kühn war ein sehr produktiver Schriftsteller, nicht nur auf dem Gebiet der Biografie. Zusätzlich produzierte er Hörspiele, Essays, literaturwissenschaftliche Aufsätze, Theaterstücke und Kinderbücher.
Im Jahr 1975 entstand der Roman "Stanislaw der Schweiger" und im Jahr 1984 der Erzähltitel "Die Kammer des schwarzen Lichts". Sie dokumentieren Kühns gekonnte Erzählkunst auch ohne historische Vorlage. 1993 hielt Kühn an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität die Frankfurter Vorlesungen. Zu seinen weiteren Werke zählen unter anderem "Die Minute des Segelfalters" (1992), "Das Heu, die Frau, das Messer" (1993), "Clara Schumann, Klavier. Ein Lebensbuch" (1996), "Der König von Grönland" (1997), "Goethe zieht in den Krieg. Eine biographische Skizze" (1999), "Mit Flügelohren: Mein Hörspielbuch" (2003) und "Schillers Schreibtisch in Buchenwald" (2005). 2004 wurde er indes mit dem "Jan Polak" Jugoslawien-Preis geehrt.
1966 - Das Ärgernis
1970 - N
1971 - Ausflüge im Fesselballon
1971 - Boulevardtheater oder: Ordnung muß sein
1971 - Musik & Gesellschaft
1972 - Grenzen des Widerstands
1972 - Siam-Siam
1973 - Mit dem Zauberpferd nach London
1973 - Die Präsidentin
1974 - Festspiel für Rothäute
1974 - Unternehmen Rammbock
1975 - Luftkrieg als Abenteuer
1975 - Stanislaw, der Schweiger
1976 - Achmeds Geheimsprache
1976 - Goldberg-Variationen
1976 - Herbstmanöver
1976 - Josephine
1976 - Op der Parkbank
1976 - Ein Schrank wird belagert
1977 - Ich Wolkenstein
1977 - Ludwigslust
1978 - Die Geisterhand
1978 - Separatvorstellung
1979 - Der Herr der fliegenden Fische
1979 - Löwenmusik
1979 - Schriftbilder
1979 - Und der Sultan von Oman
1980 - Auf der Zeitachse
1980 - Galaktisches Rauschen
1981 - Herr Neidhart
1982 - Schnee und Schwefel
1982 - Der wilde Gesang der Kaiserin Elisabeth
1984 - Der Himalaya im Wintergarten
1984 - Die Kammer des schwarzen Lichts
1985 - Flaschenpost für Goethe
1985 - Der König von Grönland
1986 - Bettines letzte Liebschaften
1986 - Der Parzival des Wolfram von Eschenbach
1988 - Neidhart aus dem Reuental
1990 - Beethoven und der schwarze Geiger
1992 - Die Minute eines Segelfalters
1993 - Das Heu, die Frau, das Messer
1994 - Es fliegt ein Pferd ins Abendland
1996 - Clara Schumann, Klavier
1996 - Der fliegende König der Fische
1996 - Prinz Achmed und die Pferde des Sultans
1996 - Neidhart und das Reuental: Eine Lebensreise
1997 - Der König von Grönland
1998 - Das Geheimnis der Delphinbucht
1999 - Goethe zieht in den Krieg. Eine biografische Skizze
2000 - Auf dem Weg zu Annemarie Böll
2002 - Frau Merian!
2003 - Mit Flügelohren: Mein Hörspielbuch
2005 - Schillers Schreibtisch in Buchenwald
2007 - Geheimagent Marlowe
Name:Dieter Kühn
Geboren am:01.02.1935
SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02
Geburtsort:Köln (D).
Verstorben am:25.07.2015
Todesort:Brühl (D).
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