Dieter Kühn

Name:Dieter Kühn

Geboren am:01.02.1935

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Köln (D).

Verstorben am:25.07.2015

Todesort:Brühl (D).

Der deutsche Schriftsteller wurde mit dem biografischen Werk "Ich Wolkenstein" (1977) bekannt. Dieses Genre machte ein Schwerpunkt im Schaffen des Autors aus. Dabei wendete Dieter Kühn die besondere Technik des Umkreisens als Annäherung an die betreffenden, vielfach historischen Personen an. Bezeichnend dabei ist Kühns distanzierter Schreibstil. Durch Reflexion auf das eigene Schaffen werden örtliche und zeitliche Grenzen verwischt. Darüber hinaus schrieb Dieter Kühn Kinderbücher, Romane, Essays und Hörspiele. 1975 entstand der Roman "Stanislaw der Schweiger" und im Jahr 1984 der Erzähltitel "Die Kammer des schwarzen Lichts". Sie dokumentieren Kühns gekonnte Erzählkunst auch ohne historische Vorlage. 1993 hielt Kühn an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität die Frankfurter Vorlesungen...
Dieter Kühn wurde am 1. Februar 1935 in Köln geboren.

Kühn besuchte das Gymnasium und absolvierte das Abitur. 1955 begann er Anglistik und Germanistik an den Universitäten Freiburg im Breisgau, München und Bonn zu studieren. 1964 promovierte er über Robert Musils Roman "Mann ohne Eigenschaften" mit der Arbeit "Analogie und Variation". Ab dem Jahr 1964 war Dieter Kühn als hauptberuflicher Schriftsteller tätig und lebte in Düren in der Eifel und in Köln. Bereits mit seinem Debütwerk "N" aus dem Jahr 1970 erreichte er eine gewisse Bekanntheit. Darin biografierte er Napoleons Leben. Bezeichnend für das Werk ist die Verwendung des Konjunktivs nach Art von Robert Musil. Die sprachliche Möglichkeitsform eröffnet dem Leser Alternativen zur dargestellten tatsächlichen Biografie und lässt auch andere Bedeutungsschlüsse zu.

Zudem zeigt das biografische Werk über Napoleon dessen Entwicklung auf. Einer von Dieter Kühns Schwerpunkten in seiner literarischen Produktion liegt im Genre der Biografie. Es entstanden weitere Werke mit dem Titel "Josephine. Aus der öffentlichen Biographie der Josephine Baker" (1976), "Bettines letzte Liebschaften" (1986) und "Beethoven und der schwarze Geiger" (1991). Hauptsächlich nahm sich der Autor für seine biografischen Arbeiten historische Personen vor. Dabei verwendete er das Umkreisen um die Person und ihren Lebenslauf als Annäherung. Diese Technik eröffnete Kühn die Verwendung des Konjunktivs, um an dem biografischen Weg weitere Möglichkeiten des Lebenswegs abzuklopfen und aufzuzeigen.

Im Jahr 1973 entstand der Roman "Die Präsidentin" über die Wirtschaftsverbrecherin Marthe Hanau. Auch hierbei verwendete der Autor die Technik, fiktive und dokumentarische Elemente miteinander zu verbinden. Zudem baute der Autor seine reflektorischen Gedanken zur Entstehung der Arbeit mit ein. Dieter Kühns Werke wurden geprägt von Distanziertheit, die er in einem Erzähler realisierte. Die Reflexion auf den eigenen Schaffensvorgang bedeutete, dass zeitliche und örtliche Abgrenzungen verwischt wurden. 1977 gelang ihm mit der biografischen Skizze "Ich Wolkenstein" des spätmittelalterlichen Tiroler Minnesängers Oswald von Wolkenstein sein größter Erfolg. Auch hierin machte er Alternativen zu historischen Prozessen deutlich.

Es folgten drei weitere Lebensgeschichten von mittelalterlichen Dichtern "Herr Neidhart" von 1981, "Der Parzival des Wolfram von Eschenbach" von 1986 und "Tristan und Isolde des Gottfried von Straßburg" von 1991. Kühns Schaffen über literarische Lebensgeschichten mittelalterlicher Dichter umfasst zugleich die Übersetzung der zeitgenössischen Texte, womit er sich auch auf diesem Gebiet einen Namen machte. Die Übersetzungstexte als wissenschaftliche Arbeiten wurden somit Teil des literarischen Schaffens. Dieter Kühn war ein sehr produktiver Schriftsteller, nicht nur auf dem Gebiet der Biografie. Zusätzlich produzierte er Hörspiele, Essays, literaturwissenschaftliche Aufsätze, Theaterstücke und Kinderbücher.

Im Jahr 1975 entstand der Roman "Stanislaw der Schweiger" und im Jahr 1984 der Erzähltitel "Die Kammer des schwarzen Lichts". Sie dokumentieren Kühns gekonnte Erzählkunst auch ohne historische Vorlage. 1993 hielt Kühn an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität die Frankfurter Vorlesungen. Zu seinen weiteren Werke zählen unter anderem "Die Minute des Segelfalters" (1992), "Das Heu, die Frau, das Messer" (1993), "Clara Schumann, Klavier. Ein Lebensbuch" (1996), "Der König von Grönland" (1997), "Goethe zieht in den Krieg. Eine biographische Skizze" (1999), "Mit Flügelohren: Mein Hörspielbuch" (2003) und "Schillers Schreibtisch in Buchenwald" (2005). 2004 wurde er indes mit dem "Jan Polak" Jugoslawien-Preis geehrt.

Im Jahr 2014 wurde ihm die Carl-Zuckmayer-Medaille verliehen. Dieter Kühn lebte zuletzt in Brühl bei Köln, wo er am 25. Juli 2015 verstarb. Seinen Nachlass vermachte er dem Deutschen Literaturarchiv Marbach.
1965 - Analogie und Variation

1966 - Das Ärgernis

1970 - N

1971 - Ausflüge im Fesselballon

1971 - Boulevardtheater oder: Ordnung muß sein

1971 - Musik & Gesellschaft

1972 - Grenzen des Widerstands

1972 - Siam-Siam

1973 - Mit dem Zauberpferd nach London

1973 - Die Präsidentin

1974 - Festspiel für Rothäute

1974 - Unternehmen Rammbock

1975 - Luftkrieg als Abenteuer

1975 - Stanislaw, der Schweiger

1976 - Achmeds Geheimsprache

1976 - Goldberg-Variationen

1976 - Herbstmanöver

1976 - Josephine

1976 - Op der Parkbank

1976 - Ein Schrank wird belagert

1977 - Ich Wolkenstein

1977 - Ludwigslust

1978 - Die Geisterhand

1978 - Separatvorstellung

1979 - Der Herr der fliegenden Fische

1979 - Löwenmusik

1979 - Schriftbilder

1979 - Und der Sultan von Oman

1980 - Auf der Zeitachse

1980 - Galaktisches Rauschen

1981 - Herr Neidhart

1982 - Schnee und Schwefel

1982 - Der wilde Gesang der Kaiserin Elisabeth

1984 - Der Himalaya im Wintergarten

1984 - Die Kammer des schwarzen Lichts

1985 - Flaschenpost für Goethe

1985 - Der König von Grönland

1986 - Bettines letzte Liebschaften

1986 - Der Parzival des Wolfram von Eschenbach

1988 - Neidhart aus dem Reuental

1990 - Beethoven und der schwarze Geiger

1992 - Die Minute eines Segelfalters

1993 - Das Heu, die Frau, das Messer

1994 - Es fliegt ein Pferd ins Abendland

1996 - Clara Schumann, Klavier

1996 - Der fliegende König der Fische

1996 - Prinz Achmed und die Pferde des Sultans

1996 - Neidhart und das Reuental: Eine Lebensreise

1997 - Der König von Grönland

1998 - Das Geheimnis der Delphinbucht

1999 - Goethe zieht in den Krieg. Eine biografische Skizze

2000 - Auf dem Weg zu Annemarie Böll

2002 - Frau Merian!

2003 - Mit Flügelohren: Mein Hörspielbuch

2005 - Schillers Schreibtisch in Buchenwald

2007 - Geheimagent Marlowe

Name:Dieter Kühn

Geboren am:01.02.1935

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Köln (D).

Verstorben am:25.07.2015

Todesort:Brühl (D).