Fjodor Dostojewski

Name:Fjodor Dostojewski

Geboren am:11.11.1821

SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11

Geburtsort:Moskau (RUS).

Verstorben am:28.01.1881

Todesort:St. Petersburg (RUS).

Der russische Schriftsteller war ein zentraler Vertreter des Realismus innerhalb der Literatur. Mit moderner psychologischer Erzählweise und der philosophischen Komplexität seines Romanwerkes avancierte Fjodor Michajlowitsch Dostojewski zu einem der bedeutendsten Autoren des 19. Jahrhunderts. Seine zunächst an christlichen, später an religionsphilosophischen Denkschemen orientierten Werke sind breit angelegt. Bezeichnend für seinen Stil ist die große psychologische Eindringlichkeit der Beschreibung der Charaktere seiner Protagonisten. Besonders in seinem Spätwerk zeigt sich als leitendes Motiv die vom Sozialismus übernommene Idee eines goldenen Zeitalters. Zu seinen Hauptwerke die in den 1860er und 1870er Jahren erschienen zählen "Schuld und Sühne", "Der Idiot", "Die Dämonen" und "Die Brüder Karamasow". Die Werke von Dostojewski wurden in mehr als 170 Sprachen übersetzt...
Fjodor Michajlowitsch Dostojewski wurde am 11. November 1821 als jüngster Sohn einer verarmten Adelsfamilie in Moskau geboren.

Dostojewski litt schon als Kind an epileptischen Anfällen. Ein Jahr zuvor kam sein Bruder Michajl Michajlowitsch zur Welt. Nach dem Tod der Mutter, Maria Fjodorowna, siedelte die Familie nach St. Petersburg über, wo er von 1838 bis 1843 an der Militärakademie studierte. 1839 wurde der Vater, ein Arzt, Michail Andrejewitsch Dostojewski, durch leibeigene Bauern auf seinem Landgut ermordet. Ab 1844 war Dostojewski als freier Autor tätig. Er begann mit dem Roman "Arme Leute", der ihm den Durchbruch als Autor verschaffte. Im selben Jahr lernte er den Kritiker W.G. Belinskij kennen. 1849 wurde er wegen angeblich staatsfeindlicher Aktionen im Kreis um Petraschewskij denunziert, verhaftet und zum Tode verurteilt. Er hatte ein "kriminelles Schreiben" vorgelesen, welches Belinskij an Gogol geschrieben hatte.

Zar Nikolaus I. begnadigte ihn auf dem Richtplatz. Er wurde zu 4 Jahren Verbannung mit Zwangsarbeit in Sibirien (1850-1854) und anschließendem Militärdienst als "gemeiner Soldat" (ab 1854) verurteilt. 1856 zum Offizier befördert, begann er mit den "Aufzeichnungen aus einem Totenhaus", die die Leidenszeit in Sibirien beschreiben. 1857 heiratete er Maria Dimitijewna Issajewa. Die Geschichte "Ein kleiner Held" erschien. Zwei Jahre später, 1859, wurde Dostojewski auf Antrag wegen seiner schweren epileptischen Anfälle aus der Armee entlassen. Er kehrte nach St. Petersburg zurück. Dort stand er unter ständiger geheimpolizeilicher Aufsicht. Im selben Jahr erschien "Onkelchens Traum" und "Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner". Im nächsten Jahr erschien "Aufzeichnungen aus einem Totenhaus".

Im Jahr 1861 gab er zusammen mit seinem Bruder die Zeitschrift "Die Zeit" heraus und veröffentlichte "Die Erniedrigten und Beleidigten" in dieser. In den Jahren 1862 und 1863 begab er sich auf zwei größere Auslandsreisen, wobei er seine Spielleidenschaft entdeckte. Das Verbot der Zeitschrift "Die Zeit" erging. 1864 gründeten die Brüder eine neue Zeitschrift mit dem Namen "Die Epoche". In diesem Jahr, 1864, ereilten ihn mehrere Schicksalsschläge. Erst verstarb seine erste Frau, dann sein Bruder. Ein Jahr später wurde der Druck der Zeitschrift "Die Epoche" eingestellt. Eine dritte Reise folgte. Die Zeit der großen Romane begann. 1866 erschien "Schuld und Sühne". Im selben Jahr diktierte er in 24 Tagen den Kurzroman "Der Spieler". 1867 heiratete Dostojewski Anna Snitkina.

Wegen anhaltender finanzieller Schwierigkeiten war er veranlasst von 1867 bis 1871 einen längeren Auslandsaufenthalt zu unternehmen. 1868 erschien der Roman "Der Idiot". Seine erste Tochter Sofija wurde geboren, verstarb aber im selben Jahr. 1869 kam seine zweite Tochter Ljubow zur Welt. In den Jahren 1871 bis 1872 erschienen "Die Dämonen /Teil I-II" als Vorabdruck im russischen Boten. Seine Frau gebar den ersten Sohn Fjodor. Dostojewski nahm mit konservativen Regierungskreisen Kontakt auf und arbeitete an dem dritten Teil der Dämonen. 1873 erschienen "Die Dämonen" in drei Bänden. Zwei Jahre später erschien "Der Jüngling" und sein zweiter Sohn Aljoscha kam zur Welt. In den Jahren 1876 und 1877 erschien im Selbstverlag in Form einer Monatszeitschrift das "Tagebuch eines Schriftstellers", ebenso veröffentlichte er "Die Sanfte" als Reaktion auf den Suizid von Alexander Herzens Tochter Lisa. 

Im Jahr 1878 verstarb der Sohn Aljoscha. 1880 erschien der Roman "Die Brüder Karamasow". Seine finanzielle Lage hatte sich in den letzten Jahren aufgrund seines Ruhmes verbessert, was sich bei der Rede zur Puschkinfeier zeigte.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski verstarb am 28. Januar 1881 nach einem Blutsturz infolge eines Lungenemphysems. An der Trauerfeier am 31. Januar nahmen 60.000 Trauergäste teil.


Ergänzende Personencharakterisierung von Fjodor Dostojewski

Fjodor Dostojewski, einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, ist bekannt für seine tiefgründigen und oft düsteren Werke, die sich mit der menschlichen Psyche und den moralischen Konflikten der Zeit auseinandersetzen. Diese ergänzende Personencharakterisierung beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Dostojewskis Persönlichkeit und Leben, die über die literarische Schaffenskraft hinausgehen und einen umfassenderen Blick auf seine Komplexität bieten.

Kampf mit persönlicher Not und Krankheiten

Dostojewski lebte ein Leben, das von erheblichem persönlichem Leid und gesundheitlichen Problemen geprägt war. Er litt unter Epilepsie, einer Erkrankung, die sein persönliches und berufliches Leben stark beeinflusste. Die Symptome der Krankheit, die oft während seiner Schreibarbeit auftraten, schienen sich tief in seine literarische Produktion einzuflechten und trugen zu dem eindringlichen und oft melancholischen Ton seiner Werke bei. Zudem kämpfte er mit finanziellen Schwierigkeiten und einer Spielsucht, die ihm immer wieder große Lasten auferlegte. Diese persönlichen Kämpfe prägten nicht nur sein Leben, sondern auch seine literarische Arbeit, da er oft seine eigenen Erfahrungen von Not und Verzweiflung in seine Geschichten einfließen ließ.

Philosophische und spirituelle Überzeugungen

Dostojewski war ein tief gläubiger Christ und seine spirituellen Überzeugungen nahmen einen zentralen Platz in seinem Leben und Werk ein. Seine Auseinandersetzungen mit der Orthodoxie, die in den philosophischen und theologischen Diskursen seiner Zeit wurzelten, beeinflussten seine Schriften maßgeblich. Er beschäftigte sich intensiv mit Fragen des Glaubens, der Moral und der menschlichen Existenz, was in Werken wie „Die Brüder Karamasow“ und „Schuld und Sühne“ deutlich wird. Dostojewski sah sich als Vermittler zwischen der religiösen und philosophischen Welt, wobei seine Schriften oft die Spannungen und Konflikte widerspiegelten, die er in seinem eigenen Glaubensleben erlebte.

Gesellschaftskritik und politische Überzeugungen

Dostojewski war ein scharfer Kritiker der sozialen und politischen Zustände seines Landes. Seine Zeit in der Strafkolonie und die Erfahrungen während seiner politischen Gefangenschaft hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf seine Sichtweise der russischen Gesellschaft und ihre Institutionen. Er setzte sich kritisch mit den Ideen des Sozialismus und der politischen Reformen auseinander und plädierte für eine Rückkehr zu traditionelleren, religiösen Werten. Seine Werke sind durchdrungen von einer tiefen Skepsis gegenüber utopischen Idealen und einer Besorgnis über die moralischen und sozialen Folgen politischer Bewegungen, was sich besonders in „Der Idiot“ und „Dämonen“ zeigt.

Literarische Innovation und kreative Methoden

Dostojewski war bekannt für seine innovative Herangehensweise an die Literatur und seine Fähigkeit, komplexe psychologische Profile zu entwerfen. Seine Romane sind häufig durchzogen von intensiven inneren Monologen und ausdrucksstarken Dialogen, die es dem Leser ermöglichen, tief in die Psyche seiner Figuren einzutauchen. Dostojewski revolutionierte das Genre des psychologischen Romans, indem er die menschliche Seele in all ihren Widersprüchen und Konflikten erforschte. Seine Verwendung von Erzähltechniken, wie der multiperspektivischen Darstellung, die Einbeziehung von Träumen und Visionen, und die tiefe psychologische Einsicht, trugen dazu bei, ihn als einen der großen Meister des Romans zu etablieren.

Einfluss auf die moderne Literatur und Kultur

Dostojewskis Einfluss auf die moderne Literatur und Kultur ist immens. Seine Werke haben nicht nur die literarische Welt geprägt, sondern auch bedeutende Auswirkungen auf das Verständnis von Psychologie und Philosophie gehabt. Autoren wie Franz Kafka, Sigmund Freud und Jean-Paul Sartre wurden stark von Dostojewskis Erkundungen der menschlichen Existenz und Moral beeinflusst. Seine Romane bieten nicht nur einen Einblick in das 19. Jahrhundert, sondern auch zeitlose Reflexionen über die menschliche Natur, die weiterhin die Phantasie von Lesern und Denkern auf der ganzen Welt anregen.

Persönliche Beziehungen und soziale Interaktionen

Dostojewski war bekannt für seine komplexen und oft schwierigen Beziehungen zu seinen Zeitgenossen. Seine persönlichen Beziehungen waren häufig von Konflikten und Spannungen geprägt, sowohl in seinem Familienleben als auch in seinen beruflichen Interaktionen. Die Schwierigkeiten in seinen Ehen, insbesondere die emotionalen und finanziellen Belastungen durch seine erste Frau, sowie seine angespannte Beziehung zu Verlegern und Kollegen, spiegeln sich in der emotionalen Intensität seiner Werke wider. Diese persönlichen Herausforderungen trugen dazu bei, seinen Charakter als sowohl verletzlich als auch widerstandsfähig zu formen.

Literarisches Erbe und posthliche Anerkennung

Dostojewski erlangte zu Lebzeiten Anerkennung als bedeutender Schriftsteller, jedoch wurde sein literarisches Erbe erst nach seinem Tod vollständig gewürdigt. Heute gilt er als einer der größten Romanciers aller Zeiten, und seine Werke sind ein wesentlicher Bestandteil der Weltliteratur. Seine Fähigkeit, tief in die Abgründe der menschlichen Seele zu blicken, und seine ehrfurchtgebietende Beherrschung der literarischen Form haben ihm einen bleibenden Platz in der Geschichte der Literatur gesichert. Die posthume Anerkennung seiner Arbeiten zeigt die anhaltende Relevanz und Bedeutung seiner Gedanken und Ideen.

Wissenschaftliche und philosophische Auseinandersetzungen

Dostojewski war auch ein Denker, der sich intensiv mit den wissenschaftlichen und philosophischen Strömungen seiner Zeit auseinandersetzte. Sein Werk reflektiert eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Ideen von Charles Darwin und anderen zeitgenössischen Philosophen, die die wissenschaftliche und intellektuelle Landschaft des 19. Jahrhunderts prägten. Dostojewski setzte sich kritisch mit den Konsequenzen der wissenschaftlichen Entdeckungen auseinander und deren Einfluss auf das menschliche Verständnis von Freiheit, Determinismus und Moral.

Fazit

Fjodor Dostojewski ist eine herausragende Figur, deren Persönlichkeit und Werk durch eine bemerkenswerte Komplexität und Tiefe gekennzeichnet sind. Seine Lebensgeschichte, geprägt von persönlichem Leid, spirituellen Kämpfen und sozialer Kritik, hat ihm ermöglicht, einige der tiefgründigsten und bedeutendsten literarischen Werke zu schaffen. Durch seine innovative Herangehensweise an die Literatur, seine philosophischen Überlegungen und seine bleibende Wirkung auf die moderne Kultur und Literatur bleibt Dostojewski eine faszinierende und unvergessliche Persönlichkeit. Sein literarisches Erbe bietet nicht nur eine tiefgehende Reflexion der menschlichen Natur, sondern auch eine bleibende Quelle der Inspiration und des Verständnisses für Generationen von Lesern und Denkern.


Name:Fjodor Dostojewski

Geboren am:11.11.1821

SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11

Geburtsort:Moskau (RUS).

Verstorben am:28.01.1881

Todesort:St. Petersburg (RUS).