Jeffrey Preston Bezos wurde am 12. Januar 1964 in Albuquerque, New Mexico, geboren.
Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen als Sohn des Fahrradhändlers Ted Jorgensen und der damals 17 jährigen High School Schülerin Jacklyn Jorgensen (geb. Gise) auf. Das Paar trennte sich kurz nach seiner Geburt. Jeff blieb bei seiner Mutter, die Bankangestellte wurde. Im April 1968 heiratete sie den kubanischen Einwanderer Miguel Bezos, der ihn im Alter von vier Jahren adoptierte. Gemeinsam zog die Familie nach Houston, Texas, wo sein Adoptivvater als Ingenieur bei Exxon tätig wurde. Bezos besuchte hier in nun geregelten Verhältnissen die River Oaks Elementary School in Houston bis zum Erreichen der sechsten Klasse. Indes entwickelte er ein ausserordentliches technisches Verständnis, insbesondere in den Bereichen der Elektronik und Elektromechanik. Eine zentrale Person in seiner Kindheit und ein inspirierender Förderer seines Talents wurde sein Großvater mütterlicherseits, Lawrence Preston Gise, der Direktor der US-amerikanischen Atomenergiekommission (AEC) in Albuquerque war. Regelmäßig verbracht Bezos den Sommer bei ihm auf einer Ranch in Cotulla, Texas. Nach dem die Familie erneut nach Miami umgezogen war, besuchte er die Palmetto High School. Bezos gewann nun zahlreiche Auszeichnung und Förderpreise für junge Forscher, ehe er hier 1981 seinen Abschluss mit Bestnote absolvierte. Im Anschuss erhielt er 1982 ein Studienplatz an der renommierten Princeton University für die Fächer Elektronik und Informatik.
In Princeton wurde er auch Mitglied von Phi Beta Kappa sowie Präsident des Kapitals Princeton der Studierenden für die Erforschung und Entwicklung des Weltraums. 1986 absolvierte er beide Fächer mit dem akademischen Grad Bachelor of Science (B. Sc.). Im Anschluss war Bezos zunächst als Entwickler für die taiwanesiche Mobilfunkgesellschaft FITEL tätig, ehe er für die US-amerikanische Handelsbank Bankers-Trust von 1988 bis 1990 ein Handelssystem aufbaute. 1993 heiratete er MacKenzie Tuttle. Gemeinsam wurden sie Eltern von drei Söhnen und einer aus China adoptierten Tochter. Darauf wurde er bis 1994 leitender Mitarbeiter des Hedgefonds D.E. Shaw & Co. in New York, wo er seine Vorstellungen zu einem Onlinekaufhaus entwickelte. Am 5. Juli 1994 gründete er Amazon.com Inc. Vor der Aufnahme der geschäftlichen Tätigkeit führte das Projekt noch den Namen Cadabra. Zum Start konzentrierte sich Amazon zunächst nur auf Bücher, da diese unter keinen speziellen Verhältnissen gelagert oder transportiert werden mussten und dennoch eine hohe Gewinnspanne mit sich brachten. Der Erfolg war durchschlagend. Dennoch warnte Bezos durchweg seine Investoren davor, dass das Projekt Amazon zu 70% scheitern wird.
Kurz darauf folgten CD’s und DVD’s. Schnell wurde klar, dass das Wachstum vom Amazon die großen Buchhändler wie Barnes & Nobel und Broders abhängen würde. Bereits nach drei Jahren vollzog Amazon am 15. Mai 1997 seinen Börsengang. Am 10. November 1998 wurde Amazon (AMZ) mit einem Kurs von 18 US-Dollar erstmals an der New Yorker NASDAQ gehandelt. 1999 wurde Bezos von dem amerikanischen Nachrichtenmagazin "Time" zum "Mann des Jahres" ernannt. 2000 gründete er das private Raumfahrtunternehmen "Blue Origin". Mitte 2000 erwarb er die Ranch seines Großvaters zurück und erweiterte sie von 10.000 ha auf 120.000 ha. 2013 wurde Bezos Eigentümer der US-Tageszeitung "The Washington Post", für 250 Millionen US-Dollar. In den folgenden Jahren führte Bezos sein Unternehmen, neben Google, zum innovativsten Konzern des Internets. Mit der Entwicklung von Geräten, Diensten und Anwendungen, wie etwa Amazon Kindle, Fire TV/HD und PrimeVideo, etablierte sich das Unternehmen an der Spitzenposition im Onlinehandel. Aus der Erforschung künstlicher Intelligenz entwickelte Amazon den Amazon Echo (2015), der mit der eigenen Intelligenz "Alexa" als Smart Speaker das erfolgreichste Assistenzsystem wurde, das mit nahezu allen WLAN-fähigen Geräten im Haushalt kommunizieren kann. 2018 stieg Bezos mit einem Privatvermögen von über 100 Milliarden US-Dollar zum reichsten Menschen der Welt auf.
Mit einem Umsatz von 233 Milliarden US-Dollar im selben Jahr, einem Gewinn von 10 Milliarden US-Dollar und einem Börsenwert von rund 775 Milliarden US-Dollar (April 2018) war Amazon.com Inc. nach Apple das zweitwertvollste Unternehmen der USA. Am 9. Januar 2019 gab das Ehepaar Bezos die Absicht ihrer Trennung bekannt. Am 4. April 2019 wurde die Scheidung vollzogen, wobei MacKenzie Bezos Amazon-Aktien im Wert von 35,6 Milliarden US-Dollar erhielt. Nach seinem Rücktritt als CEO von Amazon im Juli 2021 übernahm Andy Jassy die Unternehmensführung, während Bezos sich stärker auf seine anderen Projekte konzentrierte. Unter seiner Leitung expandierte Amazon weiterhin in verschiedene Geschäftsbereiche, darunter Cloud Computing mit Amazon Web Services (AWS), Logistik und Gesundheitswesen. Bezos'' Innovationsgeist zeigte sich auch in der Weiterentwicklung von Blue Origin, wo er ambitionierte Pläne für die Erschließung des Weltraums vorantreibt. Im Februar 2021 gründete Bezos den Bezos Earth Fund, um seine philanthropischen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu unterstützen. Bis Mitte 2023 hat der Earth Fund bereits bedeutende Beiträge zu umweltfreundlichen Projekten geleistet und dabei geholfen, neue Technologien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu entwickeln. Im selben Jahr, 2023, nahm Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Bezos in die Ehrenlegion auf.