Joseph Robinette Biden Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton, Pennsylvania, geboren.
Aufgewachsen ist er als ältester von vier Geschwistern. 1953 zog die Familie nach Claymont, Delaware, wo er die Archmere Academy besuchte. 1961 schloss er seine High School-Ausbildung ab und begann sein Studium am College of the Holy Cross in Worcester, Massachusetts. 1965 beendete Biden sein Studium mit einem Bachelor of Arts in Geschichte. Im Anschluss folgte ein ein Jurastudium an der Syracuse University Law School in New York. Während dieser Zeit wurde er wegen eines Asthmaanfalls vom Militärdienst befreit. Nachdem er 1968 sein Jurastudium abgeschlossen hatte, zog Biden zurück nach Delaware wo er als Anwalt tätig wurde. 1972 trat er erfolgreich als Kandidat der Demokratischen Partei bei den Senatswahlen an und wurde zum jüngsten Senator in der Geschichte Delawares gewählt. Im Dezember 1972 heiratete Biden Neilia Hunter. Das Paar bekam drei Kinder: Joseph "Beau" Biden III, Robert Hunter Biden und Naomi Christina Biden. 1973 verstarb seine Frau und seine Tochter Naomi bei einem Verkehrsunfall, während seine Söhne schwer verletzt wurden. Während seiner Zeit im Senat wurde Biden ein starker Befürworter von Gesetzen, die sich auf die Stärkung der Mittelschicht und die Verbesserung der Bildung konzentrierten. 1987 kandidierte er erstmals für das Amt des US-Präsidenten. Nach dem der Wahlkampf durch Plagiatsvorwürfe überschattet wurde, zog er seine Kandidatur zurück. 1993 wurde er Vorsitzender des Senate Judiciary Committee und verantwortlich für die Bestätigung von Richtern des Obersten Gerichtshofs und des Bundesgerichts.
Im Jahr 2008 kandidierte Biden erfolgreich als Kandidat für die Demokratische Partei als Vizepräsident unter Barack Obama. Am 20. Januar 2009 wurde Biden im Rahmen einer großen Zeremonie vor dem Kapitol in Washington als Vizepräsident vereidigt. In diesem Amt setzte er sich für die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und die Bekämpfung des Klimawandels ein. 2015 starb sein ältester Sohn Beau an einem Hirntumor. Darauf zog sich Biden vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurück, bevor er 2016 verkündete, nicht für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Im April 2019 kündigte er schließlich seine Kandidatur für das Amt an und gewann die Nominierung der Demokratischen Partei. Am 3. November 2020 gewann er die Wahl gegen den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Am 20. Januar 2021 als wurde er als 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika in Washington vereidigt. Zugleich erfolgte die Vereidigung von Kamala Harris zur ersten weiblichen und erste farbige Vizepräsidentin der USA. In seiner Amtszeit als Präsident setzt sich Biden für eine Reihe von politischen Initiativen ein, darunter eine umfassende Gesundheitsversorgung, die Stärkung der Mittelschicht und die Bekämpfung des Klimawandels. In der Wirtschafts- und Außenpolitik führte er den Trump-Kurs "America first" weitgehend fort. In der Innenpolitik fand er seine erste größte Herausforderung in der COVID-19-Pandemie. Im August 2021 veranlasste Biden den Abzug von US-Truppen aus Afghanistan, was zu chaotischen Verhältnissen führte. Seine Entscheidung wurde international kritisiert, da Afghanistan nun wieder von den Taliban kontrolliert wurde.
Im Januar 2022 hielt Biden in Washington seine erste State of the Union-Rede vor dem Kongress, in der er seine Programme für das kommende Jahr vorstellte, einschließlich der Fortsetzung seines Kampfes gegen die COVID-19-Pandemie und der Stärkung der Wirtschaft. Nach dem im Februar 2022 begonnenen Überfall Russlands auf die Ukraine verhängte Biden Sanktionen gegen Moskau, stockte die US-Truppen in Europa auf und beteiligte die USA an der Auslandshilfe für die Ukraine, in Form von finanziellen Hilfen und Lieferung von Kriegswaffen. Im Jahr 2023 setzte Biden seine Bemühungen fort, die wirtschaftliche Erholung der USA voranzutreiben. Unter seiner Führung wurden mehrere Gesetzesvorhaben verabschiedet, darunter Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Förderung sauberer Energie. Die Inflation blieb jedoch eine Herausforderung, und Bidens Administration arbeitete intensiv daran, Maßnahmen zu entwickeln, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu bekämpfen. In der Außenpolitik setzte Biden seinen Kurs der internationalen Zusammenarbeit und der Stärkung von Allianzen fort. Die Beziehungen zu traditionellen Verbündeten wie der NATO und der Europäischen Union wurden weiter vertieft, während gleichzeitig der Dialog mit aufstrebenden Mächten wie China komplex und oft angespannt blieb. Die US-Unterstützung für die Ukraine blieb ein zentrales Thema, und Biden betonte immer wieder die Notwendigkeit, die Souveränität und territoriale Integrität des Landes zu verteidigen.
Im Sommer 2023 kam es in den USA zu einer Reihe von Naturkatastrophen, darunter verheerende Waldbrände und Hurrikane, die Bidens Regierung vor zusätzliche Herausforderungen stellten. Der Präsident besuchte betroffene Gebiete, traf sich mit lokalen Führern und versprach umfassende Unterstützung durch die Bundesregierung, um den Wiederaufbau zu beschleunigen und zukünftige Katastrophen besser zu bewältigen. Bidens innenpolitische Agenda konzentrierte sich weiterhin auf die Verbesserung des Gesundheitssystems, den Zugang zu Bildung und die Bekämpfung des Klimawandels. Trotz politischer Spannungen und Widerstände im Kongress konnte er einige Fortschritte erzielen, insbesondere durch Exekutivanordnungen und Kooperationen mit Bundesstaaten und lokalen Regierungen. Als die Vorbereitungen für die Präsidentschaftswahlen 2024 begannen, wurde deutlich, dass Biden erneut für das Amt kandidieren würde. Seine Kampagne betonte die Erfolge seiner bisherigen Amtszeit und die Notwendigkeit, die begonnenen Projekte und Reformen fortzusetzen. Trotz der Herausforderungen und Kritikpunkte blieb Biden entschlossen, seine Vision für ein geeintes und starkes Amerika weiter zu verfolgen. Nachdem der amtierende US-Präsident Joe Biden seine Kandidatur am 21. Juli 2024 zurückgezogen hatte, sprach er zugleich seine Unterstützung für Kamala Harris als neue Kandidatin der Demokraten für die Präsidentschaftswahl aus.