Willi Stoph

Name:Willi Stoph

Geboren am:09.07.1914

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Berlin (D).

Verstorben am:13.04.1999

Todesort:Berlin (D).

Der Maurer und Bautechniker gehörte während der nationalsozialistischen Herrschaft (1933-1945) zum kommunistischen Untergrund in Deutschland. Danach vollzog Willi Stoph in der Sowjetischen Besatzungszone und in der Deutschen Demokratischen Republik eine glänzende politische Karriere, die ihm mit überraschender Kontinuität vom Beginn der 1950er Jahre bis zum DDR-Zusammenbruch von 1989 führende Positionen in Partei, Staat und Regierung der Arbeiter- und Bauernrepublik sicherte. Nach einer in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Rechtspraxis wurde der ehemalige DDR-Funktionär zu Beginn der 1990er Jahre wegen der Todesschüsse an Grenze und Mauer zunächst inhaftiert und angeklagt, dann aber aus gesundheitlichen Gründen unbehelligt gelassen...
Willi Stoph wurde am 9. Juli 1914 in Berlin geboren.

Nach der Schule absolvierte er von 1928 bis 1931 eine Maurerlehre. Bereits 1928 trat Stoph dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei, der ihn nachhaltig prägte und politisierte. 1931 trat er in die KPD ein. Im Anschluss daran begann Stoph als Maurer zu arbeiten. Ein Fernstudium ermöglichte ihm schließlich dann die Tätigkeit als Bautechniker. Infolge der nationalsozialistischen Machtübernahme durch Adolf Hitler im Januar 1933 schloss sich Stoph dem kommunistischen Widerstand im Untergrund an.

Er wurde von 1935 bis 1937 zum Militärdienst und nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs von 1940 bis 1942 zum Kriegsdienst eingezogen, wobei er eine Verwundung davon trug. Nach Kriegsende leitete Stoph die Abteilungen Baustoffindustrie und Bauwirtschaft der Deutschen Zentralverwaltung der Industrie. 1946 trat er in die SED ein, in deren Parteivorstand er zwei Jahre später als Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik aufstieg. Nach der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik war Stoph von 1950 bis 1989 Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED, für das er 1950-1953 als Sekretär fungierte.

In den Jahren von 1953 bis 1989 saß er außerdem im Politbüro des ZK der SED. Von 1950 bis 1989 war er auch in der Volkskammer der DDR vertreten. Von 1952 bis 1955 nahm Stoph die Funktion des Innenministers, 1956 bis 1960 die des Verteidigungsministers der DDR wahr. 1954 bis 1962 fungierte er als Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates. Infolge der Erkrankung von Ministerpräsident Otto Grotewohl führte Stoph ab 1960 dessen Amtsgeschäfte. 1964 bis 1973 und 1976 bis 1989 leitete er selbst als Ministerpräsident die Regierung. In den Jahren 1973 bis 1976 führte er außerdem den Vorsitz im Staatsrat.

Infolge der Herbstereignisse von 1989 trat Stoph am 7. November mit der gesamten DDR-Regierung zugunsten seines Nachfolgers Hans Modrow zurück. Wenige Tage später verlor er auch seine übrigen Funktionen. Nach seinem Ausschluss aus der SED sah sich Stoph im Dezember 1989 mit einem gegen ihn eröffneten Ermittlungsverfahren und einer ersten Untersuchungshaft konfrontiert, aus der er wegen gesundheitlichen Gründen jedoch rasch wieder entlassen wurde. Nach seiner zweiten Inhaftierung im Mai 1991 erreichte Stoph im August des folgenden Jahres Haftverschonung.

Im November 1992 wurde gegen Stoph, Erich Honecker u. a. Führungspolitiker der DDR vor dem Berliner Landgericht ein Prozess wegen der Todesschüsse an der innerdeutschen Grenze eröffnet. Infolge seiner Verhandlungsunfähigkeit wurde das Verfahren gegen Stoph jedoch zunächst abgetrennt und dann im Juli 1993 gegen Haftentschädigung endgültig eingestellt. 1994 scheiterte Stoph mit seinem Vorstoß, sein 1990 beschlagnahmtes Vermögen von rund 200.000 DM zurückzuerhalten. Danach lebte er zurückgezogen als Rentner in Berlin.

Willi Stoph starb am 13. April 1999 in Berlin.


Die Staats- und Parteichefs der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1990

Name:Willi Stoph

Geboren am:09.07.1914

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Berlin (D).

Verstorben am:13.04.1999

Todesort:Berlin (D).