Alfred Andersch

Name:Alfred Andersch

Geboren am:04.02.1914

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:München (D).

Verstorben am:21.02.1980

Todesort:Berzona (CH).

Der deutsche Schriftsteller und Hörspielautor bearbeitete in seinem Werk das zentrale Thema der Befreiung aus privaten und gesellschaftlichen Zwängen durch Flucht in die Freiheit. Innerhalb dieses Themenkreises setzte Alfred Hellmuth Andersch sich mit dem Kommunismus, dem Nationalsozialismus sowie der zeitgenössischen Gegenwart auseinander. Dazu experimentierte Alfred Andersch mit unterschiedlichen Erzählmethoden, von der einfachen Erzähler-Haltung bis zur Montage mit Segmenten, Zitaten oder Dokumenten. Überdies entwickelte er die Rundfunk-Dokumentation...
Alfred Andersch wurde am 4. Februar 1914 als Sohn eines Offiziers in München geboren.

Andersch verließ 1928 das Münchner Wittelbach-Gymnasium vorzeitig. Danach absolvierte er eine Lehre als Buchhändler, worauf er ohne Arbeit war. Er schloss sich der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an und engagierte sich politisch. Nun wurde Andersch Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbandes von Südbayern. Wegen seiner politischen Aktivitäten wurde er 1933 nach dem Reichstagsbrand für drei Monate im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Danach gab Andersch die Verbindung zur KPD auf. Er nahm in einem Münchner Verlagshaus eine Stelle an. In den Jahren 1934 und 1935 unternahm er zwei Italienreisen. 1935 heiratete er Angelika Albert, die er ein Jahr zuvor kennengelernt hatte. 1937 zog die Familie nach Hamburg, wo Andersch in der Werbeabteilung der Leonar-Werke arbeitete. 1940 wurde Alfred Andersch zunächst als Bausoldat zur Wehrmacht eingezogen und wieder entlassen. Er lebte dann in Frankfurt/M. und fand dort Arbeit als Büroangestellter. 1943 wurde er geschieden. Im gleichen Jahr wurde er erneut zur Wehrmacht einberufen. 1944 war Andersch zunächst als Obergrenadier in Dänemark und dann in Italien stationierte, wo er jedoch desertierte. Andersch geriet in amerikanische Gefangenschaft und wurde in die USA gebracht.

Dort arbeitete er 1945 an der Kriegsgefangenenzeitschrift "Ruf" mit. Später wurde er nach Deutschland gebracht und in Darmstadt entlassen. Aus der Verbindung mit Gisela Groneuer wurde sein zweiter Sohn Martin geboren. 1946 war Andersch Redaktionsassistent bei Erich Kästner für das Feuilleton der "Neuen Zeitung" in München. Von 1946 bis 1947 gab er die Zeitschrift "Ruf" mit heraus. Andersch wurde nach mehr als 15 Ausgaben wegen politischer Differenzen von der amerikanischen Militärregierung aus dieser Position entlassen. Danach zog er 1947 nach Frankfurt, wo er an der Zeitschrift "Frankfurter Hefte" mitarbeitete. Im gleichen Jahr nahm er an den Sitzungen der demokratischen Literatenvereinigung "Gruppe 47" teil. Seit 1948 machte Andersch Radio in Frankfurt, wo er das "Abendstudio" gründete. 1950 heiratete er Gisela Groneuer, und Tochter Annette wurde geboren. Ab 1953 leitete Andersch die gemeinsame Feature-Redaktion in Frankfurt und Hamburg. Er gab im gleichen Jahr die Buchreihe "studio frankfurt" heraus, in der unter anderem Werke von Heinrich Böll und Ingeborg Bachmann erschienen sind.

Rowohlt lehnte die Veröffentlichung des Titels "Die Kirschen der Wahrheit" ab, das Werk erschien daher 1954 in der Frankfurter Verlagsanstalt von Eugen Kogon. 1954 begann Andersch die Arbeiten am Roman "Sansibar oder der letzte Grund", der 1956 veröffentlicht wurde. Im gleichen Jahr fingen die Arbeiten an dem Roman "Die Rote" an, der vier Jahre später fertiggestellt wurde und weitere zwei Jahre darauf von Erich Kästner verfilmt wurde. In den Jahren 1955 bis 1958 arbeitete Andersch beim Radio in Stuttgart. Dort war er verantwortlich für die Sendung "Radio-Essay". Sein Assistent war Hans Magnus Enzensberger. 1957 gab Andersch die literarische Zeitschrift "Texte und Zeichen" heraus. Für das Stück "Sansibar oder der letzte Grund" erhielt er den Deutschen Kritiker-Preis. Im Folgenden siedelte Andersch ins schweizerischen Berzona über. Zu seinen Nachbarn zählten dort Max Frisch und Golo Mann. 1965 leitete Andersch eine Film-Expedition des Deutschen Fernsehens in die Arktis. Seine gesammelten Hörspiele erschienen unter dem Titel "Fahrerflucht" (1965) und seine erste Sammlung von Essays unter dem Titel "Die Blindheit des Kunstwerks" (1965).

Im Jahr 1967 erschien "Efraim" auf dem Markt und Andersch wurde mit dem Nelly-Sachs-Preis für sein Gesamtwerk geehrt. 1970 unternahm Andersch auf Einladung des Goethe-Instituts eine Vortragsreise durch Nordamerika. Zwei Jahre später wurde er Schweizer Staatsbürger. 1976 löste sein Gedicht "artikel 3 (3)", das die Problematik der Berufsverbote thematisierte, eine bundesweite Debatte aus. Das 1974 erschienene Stück "Winterspelt" wurde vier Jahre später von Eberhard Fechner verfilmt. 1980 wurde die Arno Schmidt gewidmete autobiografisch gefärbte Erzählung "Der Vater eines Mörders. Eine Schulgeschichte" veröffentlicht. Darin stellte Andersch die Frage: "Schützt Humanismus denn vor gar nichts?" Zwang, Unfreiheit, die Freiheit als Flucht – das war das Thema, das Andersch variationsreich in seinen Romanen, Erzählungen und Hörspielen bearbeitete. Der "Bericht" und "Die Kirchen der Freiheit" haben beispielsweise die Schilderung seiner Desertion zum Gegenstand. Sein Grundthema führte ihn zu weiteren Themen, wie Kommunismus und Nationalsozialismus. Auch die zeitgenössische Gesellschaft blieb nicht ausgespart, das zeigen die beiden Werke "Die Rote" und "Efraim".

Andersch ließ sich gerne auf neuartige Methoden ein, welche die Pfade der traditionellen Erzählung verließen. So versuchte er sich in der Montage von dokumentarischem Material, Zitaten oder erzählerischen Versatzstücken, wie er es etwa in seinem Roman "Winterspelt" realisierte. Darüber hinaus ergänzen Essays, Übersetzungen und Reisebücher das Gesamtwerk von Alfred Andersch. Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Piazza San Gaetano. Neapolitanische Suite" (1957), "Fahrerflucht" (1958), "Geister und Leute. Zehn Geschichten" (1958), "Aus einem römischen Winter. Reisebilder" (1966), "empört euch der himmel ist blau. Gedichte und Nachdichtungen 1946 – 1977" (1977).

Alfred Andersch starb am 21. Februar 1980 im Tessiner Berzona.

Name:Alfred Andersch

Geboren am:04.02.1914

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:München (D).

Verstorben am:21.02.1980

Todesort:Berzona (CH).