Jürgen Todenhöfer wurde als Sohn eines Amtsrichters am 12. November 1940 im badischen Offenburg geboren.
Todenhöfer besuchte das Gymnasium und absolvierte 1959 sein Abitur. Im Anschluss daran studierte er Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Paris, Bonn und Freiburg. Sein Studium beendete er 1969 mit der Promotion an der Universität Freiburg. Dort war er in der Folgezeit als wissenschaftlicher Assistent tätig. 1970 wurde Todenhöfer Mitglied der CDU. In einem Zeitraum von nur einem Monat stieg er zum persönlichen Referenten des CDU-Generalsekretärs Bruno Heck in Bonn auf. Er beendete seine Assistentenzeit an der Freiburger Universität und wurde Richter an der Strafkammer des Landgerichts Kaiserslautern. Im selben Jahr zog er in den Bundestag ein, in dem er bis 1990 vertreten war. Nicht nur als Politiker, sondern auch durch seine unerschrockenen Aktionen im Namen der Menschlichkeit, erregte Todenhöfer öffentliches Aufsehen. So reiste er 1975 zu dem damaligen Diktator
Augusto Pinochet nach Chile, um dort mit Erfolg die Freilassung von insgesamt 4.500 politischen Häftlingen in die Wege zu leiten. 1977 heiratete Todenhöfer in zweiter Ehe die Französin Françoise Laval. Gemeinsam wurden sie Eltern von zwei Töchtern und einem Sohn.
Im jahr 1980 wagte sich Todenhöfer von Pakistan aus, mit einem Fotoreporter und einigen afghanischen Freiheitskämpfern, in das von den Sowjetrussen besetzte Afghanistan. Später folgten weitere Besuche in Afghanistan. Er machte sich dort mit Land und Leuten vertraut sowie mit den politischen und wirtschaftlichen Problemen des Landes. Während seiner Amtszeit als entwicklungspolitischer Sprecher der CDU, erlebte Todenhöfer drei Rücktritte sozialdemokratischer Entwicklungsminister. Indes wurde Todenhöfer einer der populärsten deutschen Befürworter der von den USA unterstützten Mudschahedin und des Guerillakriegs gegen die sowjetische Intervention in Afghanistan. Zahlreiche Reisen führten ihn in das Kampfgebiet. Als Abrüstungsexperte der CDU-Fraktion machte er mit wegweisenden Vorschlägen Schlagzeilen. 1982 drängte er auf eine Reduzierung der sowjetischen und US-amerikanischen Interkontinentalraketen um bis zu 50 Prozent. Anfang der 1980er Jahre forderte Todenhöfer ein engagierteres Wiedervereinigungsbestreben von der deutschen Politik. 1984 machte er als erster CDU-Abgeordneter seine kompletten Einkommensquellen transparent.
Im Jahr 1987 stieg Todenhöfer in die Verlagsgruppe
Hubert-Burda-Media ein. Dort bekleidete er von Anfang an wichtige Positionen und zählte zur Geschäftsführung des Konzerns. Gern wurde er als der Mann hinter Hubert Burda gesehen; er hatte großen Einfluss auf die mehr als 200 weltweiten Presseerzeugnisse des Medienkonzerns. Über seine Medienaktivitäten hinaus behielt Todenhöfer sein politisches Engagement bei. Dabei engagierte er sich auch für die Wiedervereinung Deutschlands. Todenhöfer äußerte sich nachdrücklich zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA oder zu dem Krieg der Amerikaner in Afghanistan. Auch zu den amerikanischen Plänen einer Irak-Offensive meldete er sich kritisch zu Wort, indem er sich für eine diplomatische Lösung aussprach. Als Autor veröffentlichte er zahlreiche Sachbücher zum Thema. Im Zentrum der meisten Bücher steht sein Einsatz für den Frieden. Zu den bekanntesten Titel zählen: "Growth for All" (1979), "Ich denke deutsch" (1991) und "Wer weint schon um Abdul und Tanaya?" aus dem Jahr 2003. Mit dem Titel "Andy und Marwa" (2005) veröffentlichte Todenhöfer, anhand zweier Schicksale des Irak-Krieges, einen anrührenden Tatsachenbericht.
Persönlich verzichtete er auf ein Honorar, das dadurch den Kriegsopfern zugute kam. 2008 reiste Todenhöfer in den Iran. Wärend des Bürgerkrieges 2011 besuchte er für einige Tage Libyen. Im Anschluss hielt sich Todenhöfer anlässlich des Aufstandes in Syrien auf, wo er als einer von wenigen westlichen Journalisten vom Diktator
Baschar al-Assad empfangen wurde. Am 5. Juli 2012 führte er eines der seltenen Interviews mit Assad in Syrien, das von der ARD am 8. Juli 2012 ausgestrahlt wurde. Weiter startete er zu zahlreichen Reisen in das Machtbereich des IS. Seine Erfahrungen wurden weiter von einer umfangreichen Tätigeit als Publizist begleitet. 2017 und 2018 war er Herausgeber der Wochenzeitung "Der Freitag". 2019 veröffentlichte er das Sachbuch "Die große Heuchelei".
Dr. Jürgen Todenhöfer
c/o Hubert Burda Medien
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