Kevin Spacey wurde am 26. Juli 1959,
in South Orange, im US-Bundesstaat New Jersey, als Sohn des technischen Redakteurs Thomas Fowler geboren. Seine Mutter Kathleen Fowler, geb. Knutson, arbeitete als Sekretärin.
Sein Künstlername Spacey geht auf den Mädchennamen seiner Großmutter väterlicherseits zurück. Aufgewachsen ist er in bürgerlichen Verhältnissen. Er galt als hyperaktives Kind. Noch während seines Aufenthaltes an der Chatsworth High School in San Fernando Valley machte Kevin Spacey Bekanntschaft mit der Schauspielerei. Er wirkte in einigen Schulproduktionen mit. Zu seinen Schulkameraden gehörte auch der spätere Filmschauspieler Val Kilmer. Zu dieser Zeit trat er erstmals in Comedy Clubs auf. 1979 siedelte Spacey nach New York über. Dort besuchte er die "Juilliard"-Schauspielschule. Zwei Jahre später brach er die Ausbildung ohne Abschluss ab. Am "New York Shakespeare Festival" gab er in dem Stück "Henry IV" sein Bühnedebüt. Kurz darauf debütierte er am Broadway in "Ghosts" von Henrik Ibsen. Darin spielte er den Sohn von Liv Ullman. Es folgten weitere Mitwirkungen in Stücken von
William Shakespeare, Chekhov und O`Neill. 1984 erhielt Kevin Spacey die Zweitbesetzung für alle männlichen Rollen in dem Bühnenstück "Hurlyburly". Im Anschluss daran folgte sein Kinodebüt in Mike Nichols Streifen "Heartburn" (1986), in dem er neben Meryl Streep und Jack Nicholson einen U-Bahn-Dieb mimt. In der TV-Serie "Wiseguy" stellt er den fiesen Mel Proffitt dar. Die Sendungen erreicht Kultstatus.
Seinen ersten Oscar erhielt Kevin Spacey 1996 als bester männlicher Nebendarsteller in "Die üblichen Verdächtigen". Im selben Jahr lieferte er mit dem Werk "Albino Alligator" sein Regie-Debüt. Weiter stand er in der Filmversion von "Hurlyburly" (1996) neben
Sean Penn die Rolle des Zynikers Mickey vor der Kamera. An der Seite von
Jack Lemmon spielte Spacey in dem Stück "Long Day’s Journey into Night". Zwei Jahre darauf gründete er seine eigene Produktionsfirma "Trigger Street Productions", mit der er vor allem noch unbekannte Schauspieler, Regisseure und Drehbuchautoren fördert. Den zweiten Oscar für Spacey, diesmal als bester männlicher Hauptdarsteller, gab es für "American Beauty". Immer wieder kehrte Spacey zu den Wurzeln seiner Schauspielkarriere, dem Theater, zurück. Mit seiner eigenen Produktionsfirma inszenierte er im Londoner Old Vic Theatre das Stück "The Iceman Cometh" von Eugene O`Neill und 1999 am Broadway. Darin spielte er die Hauptrolle. Mit Hilfe der teuersten Plätze für 100,- Dollar finanzierte er Schüler- und Studentenkarten, um so diese Zielgruppe wieder mehr ins Theater zu bringen. 2004 übernahm Kevin Spacey die künstlerische Leitung des Old Vic Theatres in London. Mit dieser Funktion verbindet er, selbst wieder vermehrt Theater zu spielen und Regie zu führen. Neben seiner Theaterschauspielerei engagiert sich Spacey für wohltätige Zwecke, wie der Schauspieler-Gewerkschaft, der Aids-Hilfe oder für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001.
Seinen Hauptwohnsitz verlegte er nach New York, in Los Angeles erwarb er ein weiteres Anwesen. 2011 erhielt er die Hauptrolle im Drama "Der große Crash – Margin Call". Ab 2013 verkörperte er den machthunriger US-Politiker Francis "Frank" Underwood in der Netflix-Fernsehserie "House of Cards". Die Produktion wurde ein internationaler Erfolg und avancierte zu seiner Paraderolle. 2015 wurde er dafür bei den Golden Globe Awards als Bester Serien-Hauptdarsteller geehrt. Weiter gewann er die Goldene Kamera als Bester Schauspieler International. Im selben Jahr, 2015, legte er sein Amt am Old Vic Theater nieder. Für seine Verdienste um Old Vic wurde er 2016 von Prinz Charles, im Namen von Königin Elisabeth II., zum Ritter (Knight Commander, KBE) geschlagen. Im Rahmen der durch Harvey Weinstein ausgelösten Sexismus-Debatte, geriet auch Spacey ab Oktober 2017 mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung unter Druck. Im Zuge einer Entschuldigung auf Twitter, erklärte er sein Coming-out als Homosexueller. Am 3. November 2017 beendete Netflix mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Spacey, nachdem Kollegen der Serie "House of Cards" die Vorwürfe der sexuellen Belästigung bestätigt hatten. Für die US-amerikanische Filmbiografie "Billionaire Boys Club" des Regisseurs James Cox (2018), kehrte er auf die Leinwand zurück.
Trotz der anhaltenden Kontroversen und rechtlichen Herausforderungen fand Spacey 2022 in dem italienischen Film "L’uomo che disegnò Dio" von Franco Nero eine Rolle. Im Jahr 2023 sprach ihn ein britisches Gericht von den Vorwürfen sexueller Übergriffe frei, was zu einer gemischten Reaktion in der Öffentlichkeit führte. Trotz der juristischen Freisprüche blieb seine Rückkehr in die Film- und Fernsehwelt ungewiss. Spacey hatte sich jedoch öffentlich zu seiner Leidenschaft für die Schauspielerei bekannt und drückte die Hoffnung aus, dass er eines Tages wieder in der Lage sein würde, in der Branche Fuß zu fassen.