Horst Janson wurde am 4. Oktober 1935 als Sohn eines Juristen in Mainz-Kastel geboren.Aufgewachsen ist er in Mainz, Bad Soden und Wiesbaden. Bereits als Schüler fand er seine Leidenschaft fürs Theater. Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte er bei Schüleraufführungen. Im Alter von 16 Jahren legte Janson an der Frankfurter Bühnengenossenschaft einen Eignungstest als Schauspieler ab. Er nahm darauf Schauspielunterricht an der von Hertha Genzmer geleiteten Wiesbadener Schule für Schauspielerei. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich in dieser Zeit als Taxi-Fahrer. Im Anschluss an seine Schauspielausbildung gab er sein Bühnendebüt am Hessischen Staatstheater Wiesbaden in Alfred de Mussets Tanzdrama "Lorenzaccio". Seine Ausbildung vollendete er in den UFA-Nachwuchs-Studios. 1959 verkörperte er im ersten Teil von Alfred Weidenmanns Thomas Mann-Verfilmung "Die Buddenbrooks" sein Leinwanddebüt. Als Kapitänssohns Morten Schwarzkopf gelang im darauf neben Liselotte Pulver als "Tony Buddenbrook" der Durchbruch als Schauspieler. Noch im selben Jahr, 1959, erhielt der die Hauptrolle in der Produktion "Und noch frech dazu", in der er den Jazzmusiker "Fred" mimte.
Mit seinem Beitrag im Helmut Käutner-Film "Das Glas Wasser" avancierte Horst Janson 1960 neben
Gustav Gründgens und Liselotte Pulver zum Star des deutschen Nachkriegskinos. Es folgten zahlreiche Haupt- und Nebenrollen in deutschen und internationalen Produktionen wie "Das Riesenrad" (1961), "Ruf der Wildgänse" (1961), "Escape from East Berlin" (1962, Tunnel 28), "Eine Frau sucht Liebe" (1968) und 1970 "The McKenzie Break" (Wolfpack). Ab Mitte der 1960er Jahre stand Janson oft vor der TV-Kamera. Zu sehen war er dabei in Krimis wie "Das Rätsel von Foresthouse" oder der Romanze "Die Liebenden von Florenz" aus dem Jahr 1966. 1969 feierte Jansen mit der Zirkus-Reihe "Salto mortale" und seiner Rolle des Trapezartisten Sascha als Serien-Darsteller große Erfolge. Neben
Heinz Rühmann stand Janson 1971 für "Der Kapitän" vor der Kamera. Zu einer seiner populärsten TV-Rollen wurde die des Studenten der Fernsehserie "Der Bastian" ab 1973. Die Hauptrolle des gleichnamigen Studenten Bastian verdankte er, trotz seines Alters von 37 Jahren, seiner deutlich jünger wirkenden Erscheinung. Begleitet wurde der Serienstart von Protesten, da Horst Janson für den gesellschaftlichen Zeitgeist der frühen 1970er Jahre zu lange Haare trug.
Im Jahr 1973 ehrte die Zeitschrift "BRAVO" Horst Janson mit dem "Goldenen Otto", ein Jahr später, 1974, wurde er mit dem Medien-Preis "Bambi" bedacht. Weiter entstanden 1973 "Zinksärge für die Goldjungen", "Die Zwillinge vom Immenhof" und 1974 "Frühling auf Immenhof", in dem er den Gutshofpächter Alexander Arkens verkörperte. 1974 löste Janson den altgedienten Van Helsing alias Peter Cushing als professionellen Vampirjäger in dem britischen Horrorstreifen "Captain Kronos – Vampire Hunter" ab. Weiter spielte er in den 1970er Jahren in Filmen wie "Shout at the Devil" (Zwei wie Hund und Katz) sowie "Steiner – Das eiserne Kreuz, 2. Teil" mit Richard Burton und
Robert Mitchum. Von 1980 bis 1983 beleitete Horst Janson die Kindersendung "Sesamstraße", bei der er als "Horst" auch wiederholt gemeinsam mit Liselotte Pulver zu sehen war. Ebenso war er in den 1980er Jahren mit zahlreichen Gastauftritten in Serien wie "Unsere schönsten Jahre", "Nordlichter", "Forstinspektor Buchholz", "Forsthaus Falkenau", "Zwei Schlitzohren in Antalya", "Der Landarzt", "Alle meine Töchter" und "Sylvia – Eine Klasse für sich" zu sehen. 1998 spiele er in Bad Segeberg nach den Romanen von
Karl May den "Old Shatterhand" und 2001 den "Old Firehand".
Janson lebte indes mit seiner Familie in München. Er war in erster Ehe mit der Schauspielerin Monika Lundi verheiratet, aus seiner zweiten Ehe mit Hella (geb. Helgardt Ruthardt) stammen die Töchter Sarah-Jane (geb. 1984) und Laura-Maria (geb. 1986), die selbst eine Karriere als Schauspielerinnen antraten. Auch in Krimis wie "Sonderdezernat K1", "Ein Fall für zwei", "Schmuggler" oder "Küstenwache" war er vertreten. 2004 war er im Fernsehfilm "Die Wittelsbacher" zu sehen. Zu seiner zweiten Paraderolle fand der passionierte Segler 2005 in der Figur des Bernd Jensen in der ARD-Serie "Unter weißen Segeln". Als authentischer Kapitän bereiste er die Weltmeere, die Produktion führte ihn unter anderem für Dreharbeiten nach Ägypten, Griechenland und Kuba. Ende 2005 machte Janson Schlagzeilen durch eine drohende private Insolvenz, die durch den Kauf ostdeutscher Immobilien im Jahr 1995 ausgelöst wurde, jedoch kurz darauf abgewendet werden konnte. Trotz dieser Rückschläge blieb er dem Fernsehen treu und übernahm weiterhin Gastrollen in Serien wie „In aller Freundschaft“ oder „Notruf Hafenkante“. 2010 feierte er sein 50-jähriges Bühnenjubiläum, wurde aber zunehmend seltener vor der Kamera aktiv. Ab 2015 zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, trat aber gelegentlich noch in Talkshows und Nostalgie-Formaten auf, in denen er über seine Karriere sprach.
Horst Janson starb am 28. Januar 2025 im Alter von 89 Jahren in Grünwald.