Mao Zedong

Name:Mao Tse-tung

Alias:Mao Zedong

Geboren am:26.12.1893

SternzeichenSteinbock 22.12 - 20.01

Geburtsort:Shaoshan, Hunan (VC).

Verstorben am:09.09.1976

Todesort:Beijing, Peking (VC).

Der chinesische Politiker stellte als Vorsitzender des Zentralkomitees KPCh (1949-1976) und der Revolutionären Militärkommission den kommunistischen Staatspräsidenten der Volksrepublik China. In seinen politischen Anfängen errichtete er nach dem Bürgerkrieg zwischen den Guomindang und den Kommunisten (1949) die Volksrepublik China, die neben der UdSSR und der USA zur Weltmacht avanciere. Mao Zedong leitete die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft und gestaltete fast 30 Jahre die Geschicke des Landes. Im Umfeld der von ihm 1966 angeführten Kulturrevolution, durch die der etablierte Parteiapparat entmachtet wurde, versuchte er zu alter Stärke zu finden. Ab den 1960er Jahren inszenierte Mao Zedong einen fulminanten Führerkult um seine Person. Seine Gedanken und Zitate fanden dazu den Niederschlag in der lange Zeit verehrten "Mao-Bibel" (1966)...
Mao Zedong wurde am 26. Dezember 1893 in Shaoshan (Hunan, China) als Bauernsohn geboren.

Nach dem Schulbesuch in seiner Heimat absolvierte er von 1913 bis 1918 ein Lehrerseminar in Changsha. Dann wechselte Mao nach Beijing (Peking), wo er sich vorübergehend als Aushilfe in der Universitätsbibliothek verdiente. Der ihm vorgesetzte Bibliothekar beeinflusste ihn nachhaltig im Sinne des Marxismus, zu dem er sich fortan bekannte. 1921 wirkte Mao an der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas in Shanghai mit. Bereits zwei Jahre später trat er in deren Zentralkomitee und Politbüro ein. Nachdem sich die KP mit der größten politischen Partei, der Kuomintang (KMT) verbunden hatte, übernahm Mao bedeutende Koordinierungsaufgaben zwischen beiden Organisationen. Etwa ab Mitte der 1920er Jahre wandte sich der KP-Funktionär der Bauernbevölkerung zu, deren revolutionäres Massenpotential er erkannte und für kleinere Aufstände zu nutzen begann. Sein Traktat "Über die Lage der Bauern in Hunan" brachte ihn 1927 in Konflikt zur offiziellen Parteilinie, die das städtische und nicht das ländliche Proletariat zur treibenden Kraft einer künftigen Revolution erhoben wissen wollte.

Gegen Ende der 1920er Jahre zogen die sich verschärfenden parteiinternen Differenzen den vorübergehenden Ausschluss Maos aus den Führungsgremien der KP nach sich. Zur gleichen Zeit erfolgte 1927 der Bruch zwischen KMT und KP, worauf die KMT unter der militärischen Führung von Chiang Kai-Shek eine blutige Unterdrückung der Kommunisten einleitete. Mao ließ sich indessen in der südöstlichen Provinz Jiangxi nieder, um dort mit den Guerillaverbänden einer eigens geschaffenen chinesischen Roten Armee eine Räterepublik zu errichten, die auf einer grundlegenden Umwälzung der Agrarordnung gründete. Auf die Militärschläge der KMT-Regierung gegen die kommunistische Republik reagierte Mao mit dem sogenannten "Langen Marsch", mit dem er von 1934 bis 1935 seine Truppen und Anhänger in die nordwestliche Provinz Shaanxi führte und die KP-Führung an sich riss. Gegen Jahresende 1936 erzielte Mao einen Waffenstillstand mit den KMT-Truppen, um sich fortan gemeinsam gegen die japanischen Besatzer zu wenden. Der 1937 eröffnete chinesisch-japanische Krieg endete 1945 mit der Niederlage Japans, auf die nach erfolglosen Koalitionsbemühungen erneut der Bürgerkrieg zwischen KMT und KP folgte.

Die Rote Armee eroberte in der Folge das gesamte chinesische Territorium, das Mao am 1. Oktober 1949 in Peking zur Volksrepublik China proklamierte. Als Vorsitzender der nun gebildeten "Zentralen Volksregierung" und der "Revolutionären Militärkommission" vereinte Mao die höchsten Staatsämter auf sich. 1954 wurde Mao nach der Verkündung einer neuen Verfassung zusätzlich auch zum Staatspräsidenten erhoben. Mao begründete auf philosophisch-ideologischem Gebiet eine neue Interpretation der Lehren von Karl Marx und Friedrich Engels. Auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus entwickelte er eine neue Revolutionstheorie, die die besonderen Bedingungen der sogenannten "Dritten Welt" berücksichtigte und daher nicht die städtische Arbeiterschaft, sondern die unterdrückte Landbevölkerung zum Träger der proletarischen Revolution erhob. Nach Auffassung des "Maoismus" war die Revolution in einem Land der Dritten Welt durch einen Guerillakrieg auszulösen, der sich sukzessive zum Volkskrieg ausweiten sollte, dessen Ziel der Sturz der herrschenden Klasse und die Errichtung der Diktatur des Proletariats waren. Von den unterentwickelten Agrarländern der Dritten Welt sollte eine Revolutionswelle ausgehen, die letztlich zur Weltreligion führen sollte.

Für die nachrevolutionäre Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft propagierte der Maoismus die Aufrechterhaltung einer permanenten inneren Revolution, durch die nicht nur die Wirtschafts- und Sozialstruktur, sondern auch die individuellen Bewusstseinslagen nachhaltig verändert und hinsichtlich der Ausbildung neuer Hierarchien und Klassengegensätze immer wieder hinterfragt werden sollten. Mit Hilfe seiner enormen Machtfülle trieb Mao in den 1950er Jahren gemäß den ideologischen Prämissen des Maoismus die grundlegende Umgestaltung der chinesischen Gesellschaft voran, die eine Bodenreform, die Gleichstellung der Frau und die Verstaatlichung der Wirtschaft umfasste. Verschiedene propagandistische Kampagnen wie die "Hundert-Blumen-Bewegung" von 1956/57 sollten den Umbau im Innern ideologisch absichern. Im außenpolitischen Bereich kam es im Verhältnis zur kommunistischen Führung der Sowjetunion nach dem Tod Josif W. Stalins und der Machtübernahme durch Nikita Sergejewitsch Chruschtschow im Jahre 1953 zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten, die schließlich um 1960 in einen langfristigen Bruch der beiderseitigen Beziehungen mündeten.

Aufgrund des Misserfolgs seiner Wirtschaftspolitik, die keinen Durchbruch zur Industrialisierung zeitigte, trat Mao auf parteiinternen Druck 1959 als Staatspräsident zurück. In der Folge wirkte er vor allem als ideologischer Führer der KP. Ab 1962 eröffnete Mao mit Unterstützung der Armee eine "sozialistische Erziehungskampagne" unter der Bevölkerung. Durch die "Große Proletarische Kulturrevolution" von 1965/66, die kapitalistischen und bürgerlichen Tendenzen in Partei, Staat und Gesellschaft entgegenwirken sollte, schaltete Mao seine Gegner innerhalb des Parteiapparats aus. Durch die Einsetzung von Revolutionskomitees riss er erneut die Macht an sich, um fortan einen Führerkult um seine Person aufzubauen. Mao regierte im folgenden Jahrzehnt als "großer Vorsitzender und Steuermann" über das chinesische Riesenreich, über dessen Grenzen hinaus seine im "roten Buch" gesammelten politischen Weisheiten als "Mao-Bibel" weltweite Verbreitung fanden.

Mao Zedong starb am 9. September 1976 in Peking, wo seine Überreste im Jahr darauf in einem Mausoleum am "Platz des Himmlischen Friedens" aufgebahrt wurden. Sein Tod löste die Rehabilitierung der politischen Gegner und eine Revision der maoistischen Positionen aus.


Die Staats- und Regierungschefs Asiens
Die Studenten- und Protestbewegung von 1966-1975: Vordenker, Aktivisten, Idole


Ergänzende Personencharakterisierung

Frühe Prägungen und ideologische Entwicklung

Mao Tse Tung wuchs in einer Bauernfamilie auf und erlebte von klein auf die Armut und Unterdrückung, die das Leben der ländlichen Bevölkerung Chinas prägten. Diese Erfahrungen weckten in ihm früh ein Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Schon in jungen Jahren zeigte Mao Interesse an Bildung und Philosophie, was ihn schließlich dazu führte, die Werke von Karl Marx und Friedrich Engels zu studieren. Seine Begegnung mit dem Marxismus und die politischen Umwälzungen in China während des frühen 20. Jahrhunderts formten seine ideologischen Überzeugungen und legten den Grundstein für seine spätere Rolle als Anführer der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Maos frühe Prägungen waren entscheidend für sein lebenslanges Engagement für die Revolution und die Befreiung der Bauernklasse, die er als Schlüssel zur Schaffung einer sozialistischen Gesellschaft ansah.

Aufstieg zum revolutionären Führer

Maos Aufstieg in den Reihen der KPCh war geprägt von seinem taktischen Geschick und seiner Fähigkeit, Massen zu mobilisieren. In den 1920er Jahren begann er, die Bedeutung der Bauern als revolutionäre Kraft zu erkennen und entwickelte eine Strategie, die den ländlichen Widerstand in den Mittelpunkt der kommunistischen Bewegung stellte. Sein berühmter „Langer Marsch“ von 1934 bis 1935, bei dem Mao und seine Anhänger tausende Kilometer durch China zogen, um der Verfolgung durch die Kuomintang zu entkommen, festigte seinen Ruf als charismatischer und unerschrockener Führer. Dieser Marsch war nicht nur ein militärischer Erfolg, sondern auch ein symbolischer Sieg, der Mao als unbestrittenen Anführer der KPCh etablierte. Seine Fähigkeit, unter extremen Bedingungen Durchhaltevermögen und Entschlossenheit zu zeigen, machte ihn zu einer zentralen Figur in der chinesischen Revolution.

Machtübernahme und politische Herrschaft

Nach dem Sieg der Kommunisten im chinesischen Bürgerkrieg und der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 übernahm Mao Tse Tung die Rolle des Staats- und Parteichefs. Seine Herrschaft war von radikalen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägt, die darauf abzielten, China in eine sozialistische Gesellschaft zu transformieren. Kampagnen wie der „Große Sprung nach vorn“ (1958–1962) und die „Kulturrevolution“ (1966–1976) waren zentrale Elemente seiner Politik, die jedoch katastrophale Folgen für das Land hatten. Der „Große Sprung nach vorn“ führte zu einer verheerenden Hungersnot, bei der Millionen von Menschen starben, während die „Kulturrevolution“ das Land in eine Phase der politischen und sozialen Unruhe stürzte, in der traditionelle Werte und Institutionen zerstört wurden. Maos Herrschaft war geprägt von einer Kombination aus revolutionärem Idealismus und brutalem Realismus, die einerseits seine Vision von einem vereinten, sozialistischen China vorantrieb, andererseits aber auch immense menschliche und soziale Kosten verursachte.

Persönlichkeit und Führungsstil

Mao Tse Tung war eine komplexe und oft widersprüchliche Persönlichkeit. Auf der einen Seite war er ein brillanter Stratege und charismatischer Führer, der in der Lage war, Millionen von Menschen für seine Vision eines neuen China zu mobilisieren. Auf der anderen Seite war er auch ein autoritärer Herrscher, der keine Opposition duldete und bereit war, extreme Maßnahmen zu ergreifen, um seine Ziele zu erreichen. Maos Führungsstil war stark von seiner Überzeugung geprägt, dass Revolution durch ständige Klassenkämpfe aufrechterhalten werden müsse. Diese Haltung führte zu wiederholten politischen Säuberungen und Kampagnen gegen vermeintliche Feinde des Staates. Mao war bekannt für seine rhetorische Geschicklichkeit und seine Fähigkeit, komplexe politische Ideen in einfachen, kraftvollen Slogans zu vermitteln, die eine breite Resonanz fanden. Sein Führungsstil, der stark auf Personenkult und die Unterdrückung von Dissens setzte, hinterließ ein Erbe der Angst und der politischen Repression.

Erbe und Kontroversen

Das Erbe von Mao Tse Tung ist tiefgreifend und umstritten. Auf der einen Seite gilt er als Vater der Volksrepublik China und als der Mann, der das Land von ausländischer Herrschaft und innerer Zersplitterung befreite. Seine Vision von einem vereinten, sozialistischen China hat die politische Landschaft des Landes nachhaltig geprägt und ist bis heute ein zentraler Bestandteil der Ideologie der Kommunistischen Partei Chinas. Auf der anderen Seite wird seine Herrschaft für die immensen menschlichen Opfer und die sozialen Zerstörungen kritisiert, die durch seine radikalen politischen Programme verursacht wurden. Die von ihm initiierten Kampagnen wie der „Große Sprung nach vorn“ und die „Kulturrevolution“ werden heute als tragische Fehlentscheidungen angesehen, die das Land in eine tiefe Krise stürzten. Maos Erbe bleibt daher ambivalent: Während er in China weiterhin als Held verehrt wird, der das Land zur Unabhängigkeit führte, wird er international oft als Diktator gesehen, dessen Herrschaft Millionen von Menschen das Leben kostete.

Fazit: Eine zwiespältige historische Figur

Mao Tse Tung bleibt eine der einflussreichsten und zugleich kontroversesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seine Rolle als Anführer der chinesischen Revolution und Gründer der Volksrepublik China hat ihn zu einer Schlüsselfigur in der Geschichte des modernen China gemacht. Doch seine Politik und sein Führungsstil hinterließen auch ein Vermächtnis von Gewalt, Leid und Zerstörung. Maos Vision eines sozialistischen China trieb ihn zu extremen Maßnahmen, die das Land tiefgreifend veränderten, aber auch immense menschliche und soziale Kosten verursachten. Seine Ambivalenz als revolutionärer Held und autoritärer Herrscher macht ihn zu einer komplexen und zwiespältigen historischen Figur, deren Erbe bis heute in China und darüber hinaus nachwirkt.


Name:Mao Tse-tung

Alias:Mao Zedong

Geboren am:26.12.1893

SternzeichenSteinbock 22.12 - 20.01

Geburtsort:Shaoshan, Hunan (VC).

Verstorben am:09.09.1976

Todesort:Beijing, Peking (VC).