Peter Richard Alan Meier wurde am 12. Oktober 1934 in Newark (New Jersey, USA) geboren.
Meier ist ein amerikanischer Urenkel von deutschen Vorfahren, die aus Frankenthal bei Würzburg stammten. Nach der Schulausbildung studierte er Architektur an der Cornell University in Ithaca. Während seines Studium unternahm Meier mehrere Studienreisen nach Europa, wobei er den französischen Designer, Maler und Architekten
Le Corbusier (Charles Edouard Jeanneret-Gris) kennen lernte. Meier orientiert sich in seinem eigenen Schaffen stark an den Werken des französischen Vorbildes. Nach Beendigung seines Studiums sammelte Meier Erfahrungen in verschiedenen namhaften Architekturbüros. 1962 wurde er an die Cooper Union in Manhattan als Professor für Design berufen. 1963 eröffnete er sein eigenes Planungsbüro in New York. Weiterhin nahm er Lehraufträge an den Universitäten Princeton, Syracuse, Yale und Harvard an. Seit 1959 arbeitet Meier mit dem US-amerikanischen Maler
Frank Stella zusammen. 1960er Jahren realisierte Meier in der Hauptsache Wohnbauten und Wohnanlagen. Danach wandte er sich der Planung von Einzelobjekten zu. 1977 plante er in den USA das "Bronx Development Center", eine Behinderteneinrichtung.
Danach nahm er Aufträge in Europa an. Dort war er noch unbekannt, während er sich in den USA mit seinen sensiblen Baukunst-Konzepten längst einen Namen gemacht hatte. Mit dem Entwurf zur Zentrale des französischen Autobauers Renault in Boulogne-Billancourt machte Meier 1981 auf sich aufmerksam. 1984 plante er das Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt am Main, das heute Museum für Angewandte Kunst heißt. Der historische Bestand aus dem 19. Jahrhundert wurde durch einen in Kuben angeordneten Neubau erweitert. Das realisierte Projekt stellt eine der besten und zugleich eigenwilligsten Beispiele für einen glücklichen Denkmalschutz dar. Es zeichnet sich durch die Spannung zwischen neuem und historischem Baustil aus. 1986 folgte die Neugestaltung des Münsterplatzes in Ulm. Im gleichen Jahr realisierte Meier den Entwurf zum Kunstmuseum in Barcelona. Weiterhin gestaltete er in Deutschland eine Kantine für das Unternehmen Weishaupt. Das besondere Merkmal dieses Objektes ist seine transparente Rundum-Verglasung.
In München wurde das Siemens-Forum fertiggestellt, für dessen Planung ebenfalls Meier verantwortlich ist. Es ist ein weißes Oval, das in einem reinen Weiß erstrahlt. Auch das Arp Museum in Rolandseck bei Remagen zählt zu seinen Aufträgen und trägt seine gestalterische Handschrift. Der Auftrag zum Neubau des Getty Centers in Los Angeles ging ebenfalls an Meier, was er als besondere Auszeichnung seiner bisherigen Arbeit wertete. Die Arbeiten dazu begannen 1992. Das Projekt umfasste nicht nur eine angemessene Kunststätte für die bekannte Kunstsammlung der Gettys, sondern fungiert zugleich als kulturelle und intellektuelle Zentrale an der US-amerikanischen Westküste. Diese Arbeit zählt zu seinen größten Erfolgen. Meier kann nicht nur auf zahlreiche Ausstellungen verweisen, sondern ist auch ein vielfach geehrter Architekt. Eine seiner höchsten Ehrungen erhielt er durch den Pritzker Architect Prize, den er 1984 verliehen bekam. Die US-amerikanische Auszeichnung gilt in Fachkreisen als eine Art Nobelpreis für Architektur. In der Planung seiner Projekte steht für den Stararchitekten die elegante Ästhetik im Vordergrund, die durch ausgesuchte Materialien geprägt ist.
In seinem Schaffen sind Raum und Licht stets besondere gestalterische Elemente, die Meier in eine außergewöhnliche Beziehung zu setzen versteht. So ist eines der Kennzeichen seiner Arbeit die individuelle Anordnung von Räumen. Meiers Projekte zeichnen sich nicht nur durch eine klare Struktur aus, sondern gleichzeitig durch die ideenreiche Synthese von Raum, Licht und Form. Von diesen drei Gestaltungselementen ist Licht sein bevorzugtes Element. Durch den Ablauf der Tage erzeugt Meier in seinen Gebäuden ein stets wechselndes Raumerlebnis. Vielfach bewirken seine Gebäude durch eine porzellanartige Oberflächengestaltung eine hohe Aufmerksamkeit. Richard Meier ist auch offen für andere Kunstformen. Selbstentworfenes Design von Möbeln und Objekten gehören zu seinem weiteren Beschäftigungsfeld. Zu seinen weiteren Entwürfen gehört auch die Planung und Fertigstellung des Museum für die Sammlung Frieder Burda in Baden-Baden. Der Bau wurde in der Zeit von 2002 bis 2004 realisiert und Meier dafür mit dem Honor Award 2006 des American Institute of Architects ausgezeichnet.
Im Jahr 2007 erfolgte die Eröffnung des Arp-Museum in Remagen-Rolandseck bei Bonn nach seinen Plänen. In den Baujahren
2012–2015 und 2014–2018 schuf er die Wohnhochhäuser "The Surf Club" in Surfside, Florida, und das "S
trandhaus" in Hamburg, HafenCity. Im Oktober 2018 übergab Meier die Leitung seines 1963 in New York gegründeten Büros MeierPartners an George H. Miller.