Rudolf Augstein
Name:Rudolf Augstein
Geboren am:05.11.1923
SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11
Geburtsort:Hannover (D).
Verstorben am:07.11.2002
Todesort:Hamburg (D).
Bedeutende Vertreter des deutschen Verlagswesens
Menschen und Marken
Aufgewachsen in Hannover machte er 1941 das Abitur. Darauf startete er als Volontär beim "Hannoverschen Anzeiger" seine berufliche Karriere. Augstein wurde im Zweiten Weltkrieg Soldat. Als Artilleriebeobachter kam er an die Ostfront, dann geriet er für kurze Zeit in amerikanische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung wurde er 1945 als Journalist beim "Hannoverschen Nachrichtenblatt" tätig. Im November 1946 wurde Augstein Deutschland-Ressortchef bei dem Nachrichtenmagazin "Diese Woche". Das Magazin war unter britischer Leitung gegründet worden. Ein Jahr später (1. Januar 1947) fand die Umbenennung von "Diese Woche" in "Der Spiegel" statt. Augstein deckte in seinen Artikeln immer wieder innenpolitische Skandale auf. Im selben Jahr wurde sein Theaterstück "Die Zeit ist nahe…" uraufgeführt. Der Sitz des Magazins "Der Spiegel" wurde 1952 von Hannover nach Hamburg verlegt. Augstein veröffentlichte 1953 sein erstes Buch unter dem Titel "Deutschland – ein Rheinbund?".
Beobachter motivierten diese Entscheidung mit dem Umstand, dass Augstein mit dem Medium "Spiegel" größeren politischen Einfluss nehmen könne als im Parlament. 1973 führte Augstein im Spiegel-Verlag ein Beteiligungsmodell ein, dass die Mitarbeiter zu Miteigentümern machte. 1988 startete im RTL- und Sat.1-Fernsehen die Sendung "Spiegel-TV". 1995 ernannte ihn die Hansestadt Hamburg zum Ehrenbürger. 1995 wurde Stefan Aust im Rudolf Augstein Verlag zum neuen Chefredakteur des Magazins "Der Spiegel" berufen. Augstein zog sich daraufhin zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Jedoch kommentierte er bis in hohe Alter zahlreiche Geschehnisse in Politik und Gesellschaft. 1999 erhielt Augstein die Ehrendoktorwürde der Moskauer Hochschule für Auswärtige Beziehungen. In Boston wurde er 2000 vom "International Press Institut" als herausragende Persönlichkeit, die sich in den letzten 50 Jahren für die Pressefreiheit eingesetzt hatte, geehrt.
Rudolf Augstein verstarb am 7. November 2002 an den Folgen einer Lungenentzündung.
Bedeutende Vertreter des deutschen Verlagswesens
Menschen und Marken
Die Zeit ist nahe… (Theaterstück)
1953
Deutschland – ein Rheinbund
1964
Spiegelungen
1964
Die Ära Adenauer
1964
Opposition heute
1965
Verfehlt die Opposition ihre Aufgabe?
1967
Meinungen zu Deutschland
1967
Vorbereitung auf den Notstand?
1968
Preußens Friedrich und die Deutschen
1972
Jesus Menschensohn
1979
Der Spiegel 1. Jahrgang Nr. 1- 52 1947
1980
Überlebensgroß Herr Strauß. Ein Spiegelbild (Herausgeber)
1980
Der Minister und der Terrorist (Herausgeber)
1982
Meinungen zu Deutschland
1983
Überlebensgroß Herr Strauß. Ein Spiegelbild
1984
Preußens Friedrich und die Deutschen
1987
Gegen den Versuch, Vergangenheit zu verbiegen
1990
Otto von Bismarck
1990
Deutschland, einig Vaterland? Ein Streitgespräch
1993
Auto, Verkehr und Umwelt = Cars, traffic and environment
1995
Historikerstreit. Die Dokumentation der Kontroverse
1996
Die Welt im Wandel
1997
Ein deutsches Jahrzehnt. Reportagen 1985-1995
1999
Rudolf Augstein. Macht und Gegenmacht
2001
Ein deutsches Jahrzehnt
2002
Schreiben, was ist. Kommentare, Gespräche, Vorträge
die Nachricht vom Tod Ihres Gatten hat mich erschüttert. Meine Frau Doris und ich möchten Ihnen und den Kindern unsere tiefempfundene Anteilnahme ausdrücken.
In Rudolf Augstein verlieren wir den bedeutendsten publizistischen Wegbereiter und Wegbegleiter der Bundesrepublik Deutschland. Seine Stimme war unüberhörbar: sie hat der politischen Meinungsbildung von den Nachkriegsjahren bis heute wichtige Impulse gegeben. Der wache und kritische Beobachter des Zeitgeschehens hat die öffentliche Auseinandersetzung nie gescheut.
Als Herausgeber und konzeptioneller Kopf des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hat Rudolf Augstein eine journalistische Tradition in Deutschland begründet und geprägt, die der Aufklärung und der Pressefreiheit als Grundwerten der Demokratie verpflichtet ist. Sein Wirken als Journalist und Publizist ist mit der Pressegeschichte der Bundesrepublik Deutschland unauflöslich verbunden.
Augstein hat Regierungen in Bedrängnis und Minister zu Fall gebracht. Vor wenigen Tagen noch, am 21. Oktober, sagte er im Rückblick auf die skandalösen Ereignisse in der Spiegelredaktion 1962: "Mit der ''Spiegel-Affäre'' ging die Nachkriegszeit zu Ende." Damit hatte er ohne Zweifel Recht. In der Folge der Affäre wurde die Bundesrepublik demokratischer, freier und offener für Kritik und kritische Berichterstattung. Um es mit seinen Worten zu sagen: "Wir sind durch die Affäre klüger geworden, also hat sie uns genützt."
Wer ihn über Jahre hinweg gekannt und viele persönliche Gespräche mit ihm geführt hat, wird seinen brillanten Verstand, sein klares Urteil und seinen Humor ebenso schätzen wie ich. Uns allen wird Rudolf Augstein als Vater des "Spiegel", seinem "Sturmgeschütz der Demokratie", unvergessen bleiben.
Ich wünsche Ihnen, liebe Frau Augstein, Kraft und Trost in diesen schweren Stunden.
Gerhard Schröder
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, 7. November 2002.
Eisernes Kreuz 2. Klasse
1983
Ehrendoktor der britischen Universität Bath
1987
Ehrendoktor der Bergischen Universität Wuppertal
1993
Ehrenbürgerwürde der Freien und Hansestadt Hamburg
1997
Großes Bundesverdienstkreuz
1999
Ehrendoktor der Moskauer Hochschule für Auswärtige Beziehungen
2000
"World Press Freedom Hero" des International Press Institute in Boston
2000
"Journalisten des Jahrhunderts" von hunderten namhaften Journalisten
2001
Ludwig-Börne-Preis, von der gleichnamigen Stiftung in der Frankfurter Paulskirche
Name:Rudolf Augstein
Geboren am:05.11.1923
SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11
Geburtsort:Hannover (D).
Verstorben am:07.11.2002
Todesort:Hamburg (D).
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