Joschka Fischer
Name:Joseph Martin Fischer
Alias:Joschka Fischer
Geboren am:12.04.1948
SternzeichenWidder 21.03 - 20.04
Geburtsort:Gerabronn (D).
Der deutsche Politiker stellte von 1998 bis 2005 den Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland sowie vom 1. Januar 1999 bis zum 30. Juni 1999 den Präsident des Rats der Europäischen Union. Dem ehemaligen linksrevolutionären Sponti und "grünen" Turnschuh-Minister bescherte sein intensives politisches Engagementeinen beispiellos wechselvollen Werdegang. Als Bundesaußenminister und beliebtester Politiker der Bundesrepublik bewährte sich Joschka Fischer in der Rolle des besonnenen und einfühlsamen Diplomaten, der in dramatischen Krisenmomenten durch seine direkte und ehrliche Position überzeugte und seine Handlungsfähigkeit auch gegen innerparteilichen Widerstand zu sichern wusste. Anfang des Jahres 2006 gab Fischer bekannt, dass er ab Herbst dem Ruf einer Gastprofessur an die renommierte US-Universität Princeton folgt...
Fischer verbrachte Kindheit und Jugend zunächst in Gerabronn, ab Mitte der 1950er Jahre bei Stuttgart und ab 1965 schließlich in Fellbach. Nach der Mittleren Reife an einem Gymnasium in Stuttgart - Bad Cannstatt begann er eine Fotografenlehre, die er jedoch wieder abbrach. Im Zuge der beginnenden Studentenproteste geriet er ab 1967/68 mit seiner ersten Frau Edeltraud in den Sog der Frankfurter Bewegung. Fischer unternahm nun eingehende philosophische und gesellschaftspolitische Studien über die Lehren von Karl Marx, Mao Tse-tung und Georg Hegel. Er verfolgte die Vorlesungen der sogenannten "Frankfurter Schule" um Adorno, Jürgen Habermas und Negt, und unterhielt Kontakte zum Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Zugleich war Fischer aber offiziell nie an der Universität eingeschrieben. Das politische Engagement steigerte sich angesichts der Unbeweglichkeit von Gesellschaft und Politik in der damaligen Bundesrepublik bald zu einem militanten Aktionismus.
Im Jahr 1980 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der GRÜNEN, ein Sammelbecken all jener alternativen und linken Kräfte, die wie Fischer nun auf starke politische Organisationsformen und den "Marsch durch die Institutionen" als neuen Weg zu ihren Zielen setzten. 1983 wurde Fischer erstmals für die neue Partei in den Bundestag gewählt, wo er sich bald als guter Rhetoriker einen Namen machte, der kein Blatt vor den Mund nahm und hart mit den politischen Gegnern ins Gericht ging. Dennoch zählte Fischer mit Otto Schily zu den führenden Köpfen des "realpolitischen" Flügels der GRÜNEN, der sich gegen die radikalere Richtung der "Fundamentalisten" für eine Beteiligung an der Macht aussprach. Als er wegen des Rotationsprinzips, einer spezifisch "grünen" Einrichtung, 1985 aus dem Bundestag ausschied, wechselte Fischer in die hessische Landespolitik, wo sich im Herbst die erste rot-grüne Landesregierung der Bundesrepublik bildete. Fischer wurde unter Ministerpräsident Holger Börner zum Minister für Umwelt und Energie in Wiesbaden berufen. Der erste "grüne" Minister in Deutschland zog vor allem durch seine unkonventionellen Auftritte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Sprichwörtlich wurden seine weißen Turnschuhe, mit denen Fischer ungerührt zu offiziellen Anlässen erschien.
Die angestrebte Wende in der hessischen Energie- und Umweltpolitik konnte aber auch jetzt nicht im gewünschten Maß durchgesetzt werden. Die im Zuge der deutschen Einigung herbeigeführte Finanznot ließ nur Spielraum für einige neue Ansätze. In der hessischen Atompolitik geriet Fischer wegen seiner Stillegungs- und Ausstiegspläne wiederholt in harte Auseinandersetzungen nicht nur mit der CDU-Opposition bzw. CDU-Bundesumweltminister Klaus Töpfer, sondern auch dem eigenen SPD-Koalitionspartner. Im Oktober 1994 legte Fischer seine Landesämter nieder, um für das durch die vorangegangenen Bundestagswahlen nach Bonn zurückgekehrte BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN die Funktion des Fraktionssprechers zu übernehmen. Als solcher löste Fischer 1995 eine innerparteiliche Kontroverse aus, als er angesichts des Bürgerkriegs in Bosnien-Herzegowina militärische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Un-Schutzzonen befürwortete. Nicht nur durch die Revision und Neuorientierung der außenpolitischen Grundsätze der Partei, sondern auch durch eine wirtschaftspolitische Hinwendung zur Marktwirtschaft setzte Fischer in der Legislatur von 1994 bis 1998 neue programmatische Akzente für BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, die eine Bonner Regierungsbeteiligung immer mehr zur "realpolitischen" Möglichkeit werden ließen. Dabei sprach sich der Fraktionssprecher unter deutlicher Abgrenzung von der PDS im Falle eines Wahlsieges für die Bildung einer rot-grünen Koalition aus.
Nach dem Erfolg von SPD und BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN bei den Bundestagswahlen vom September 1998, schlossen beide Parteien eine rot-grüne Regierungskoalition unter der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder, die den CDU-Chef Helmut Kohl nach ununterbrochener 16jähriger Regierungsverantwortung auf die Oppositionsbank verwies. Fischer wurde nun auf den Posten des Außenministers berufen. Einer ersten Bewährungsprobe sah sich der Außenminister im Frühjahr 1999 angesichts der Militärintervention zur Beendigung des serbischen Völkermords an den im Kosovo gegenüber, die Fischer aus humanitären Gründen entschieden befürwortete. Der größte Widerstand erwuchs ihm dabei aus den Reihen seiner eigenen Partei. Fischer profilierte sich weiterhin im sich seit 2000 erneut auflebenden Nahost-Konflikt durch intensive Friedensbemühungen auf palästinensischer und israelischer Seite. Nach dem Terror-Angriff auf die USA vom 11. September 2001 ist er für die ersten weltweiten Einsätze deutscher Streitkräfte nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg verantwortlich. Obwohl die Beteiligung deutscher Soldaten am Einsatz in Afghanistan in der Öffentlichkeit als umstritten gilt, entwickelte sich der Realo-Grüne in der Legislatur von 1998 bis 2002 zum beliebtesten Politiker der Bundesrepublik. Seit Hans Dietrich Genscher konnte die Bundesrepublik mit Fischer wieder auf einen Außenminister verweisen, der mit großem diplomatischen Geschick und humorvoller und schlagfähiger Rhetorik sowie einem breiten, parteiübergreifenden Konsens in der Bevölkerung und Politik sein Land nach außen vertrat.
Die überparteiliche Popularität Joschka Fischers war in erheblichem Maße auch verantwortlich für den überraschenden Stimmenzuwachs, den Bündnis 90/Die Grünen bei der Bundestagwahl 2002 verzeichnen konnte: Mit 8,6% der Wählerstimmen verbuchte die Partei einen Zuwachs von acht auf nun 55 Sitze im Bundestag, wodurch sie zum Fortbestand der rot-grünen Regierung beitrug. In seiner zweiten Amtszeit als Außenminister profilierte sich Fischer vor allem als entschiedener Gegner eines US-amerikanischen Krieges gegen den Irak. Angesichts der von seinem amerikanischen Amtskollegen Colin Powell vorangetriebenen Kriegsvorbereitungen, bekräftigte der deutsche Außenminister Anfang März 2003 auf einer Pariser Konferenz mit dem russischen und französischen Vertreter die Ablehnung eines Militärschlages gegen das Land Saddam Husseins. Nach der Eröffnung des Irak-Kriegs am 20. März 2003 durch US-amerikanische und britische Truppen, setzte sich der deutsche Außenminister mit seinen Amtskollegen anderer Staaten für eine rasche Beendigung des Konflikts und eine diplomatische Lösung ein. Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen, dass Deutschland durch die Gewährung der Überflugsrechte an die US-Army und andere logistische Engagements an dem Angriffskrieg gegen den Irak zumindest indirekt beteiligt war.
Die Studenten- und Protestbewegung von 1966-1975
Name:Joseph Martin Fischer
Alias:Joschka Fischer
Geboren am:12.04.1948
SternzeichenWidder 21.03 - 20.04
Geburtsort:Gerabronn (D).
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